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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] heisst es in Bezug hierauf: "Nach todter Hand soll man die Schuld weisen mit gesiegelten Briefen." (Rössler, I, 81.)

Mhd.: Na doder hand en mag neen man tügen. (Westphalen, IV, 2093.)

315 Niemand hat alles in seinen Händen. - Lehmann, II, 427, 107.

316 Nimm de eune Hand vull Dreck, un wünske dui wat in de annre; denn kuik täöu (guck zu), in wecker (welcher) dat diu dat Beste häst. (Lippe.)

317 Nimm es in die Hand, so bringt ein Handgriff den andern. - Lehmann, 771, 15; Körte, 2564.

318 Nürnberger Hand geht durchs ganze Land. - Pistor., VIII, 38; Berckenmeyer, 245; Körte, 4605; Deutsche Romanzeitung, III, 41, 392.

Bezieht sich nicht nur auf die nürnberger Spielwaaren und andere Kunstproducte, die einen weit ausgebreiteten Absatz haben, sondern auf den regen Eifer der Nürnberger auf allen Gebieten der Kunst und Wissenschaft, des Handels und der Industrie.

319 Offene Hand macht offene Hand. - Sailer, 207; Körte, 2573; Simrock, 7663.

Dän.: Efter en aaben haand folger et tillukt öre. (Prov. dan., 101.)

320 Ohne Hände fasst es sich übel.

Holl.: Het is kwaad grijpen zonder handen. (Harrebomee, I, 278.)

321 Op schwarte Hand wasst Brot, op witte Hand wasst Hundescheit. - Frischbier2, 1473.

322 Räne Hand, räne Nachtmitz'. - Lohrengel, I, 562.

323 Reine Hand gett dürr't ganze Land. (Waldeck.) - Curtze, 350, 450.

Dän.: Reen haand faerdes tryg giennem land. (Bohn I, 365.) - Reen haand gaaer sikker giennem land. (Prov. dan., 469.)

324 Reine Hand liebt man (gilt) im ganzen Land.

Holl.: Eene reine hand steekt altijd in eene magere beurs. (Harrebomee, I, 277.)

Span.: Los manos blancas no offenden. (Bohn I, 228.)

325 Reine Hand, trockner Mund.

Dän.: Den ureene haand giör den feede mund. (Prov. dan., 298.)

326 Reine Hände braucht man nicht zu waschen.

327 Reine Hände lassen den Nachbar gern arbeiten.

Frz.: Mains blanches aiment le travail d'autrui. (Cahier, 1964.)

328 Rühr' Hand und Fuss, dann schmeckt das Mus.

Holl.: Rep handen en voeten, God zal het verzoeten. (Harrebomee, I, 282.)

329 Rühre munter deine Hände, Fleiss belohnt sich doch am Ende.

Dän.: Röör haaand og fod, saa hielper dig God. (Prov. dan., 481.)

330 Rührige Hand behält (erwirbt) das (ihr) Land.

Holl.: Die houdt zijn hand, behoudt zijn land. (Harrebomee, I, 277.)

331 Rührige Hand macht aus Felsen Gartenland.

Lat.: Labor improbus omnia vincit. (Schonheim, I, 1.)

332 Schmiert man die Hände, so hat der Handel schnell ein Ende.

Dän.: Naar man balsamerer haenderne paa folk, faaer sagen en god smag. (Prov. dan., 486.)

333 Schmuzige Hand macht kein rein Gewand.

Dän.: Man giör ei skidne haender paa sit eget arbeyde. (Prov. dan., 267.)

334 Schöne Hand braucht keiner langen Wäsche.

Holl.: Schoone handen zijn genoeg gewasschen. (Harrebomee, I, 282.)

335 Schöne Hände sind leicht zu waschen. - Winckler, VIII, 35.

336 Sihe jm auff die hend, darffst jm nit auff die füss sehen. - Franck, I, 145a; Lehmann, II, 569, 83; Simrock, 4281.

337 Sind Hände und Füsse gebunden, so läuft die Zunge am meisten. - Simrock, 12184.

338 So man in die eine Hand wünscht und in die andere pfeift, hat man in beiden gleich viel. - Simrock, 11922; Eiselein, 651.

339 Sparsame Hand greift in keine leere Tasche.

Dän.: Sparsommelig haand meget samle. (Prov. dan., 524.)

Frz.: Celui est homme sage qui use de bon menage.

340 Spi in de Hand un wehr di. - Eichwald, 720.

341 Starke Hand fackelt nicht.

Frz.: Forte main n'attend le lendemain. (Leroux, II, 224.)


[Spaltenumbruch]

342 Steck die Händ in di Täsche, hast de eppes (etwas) ze näsche. (Henneberg.)

343 Steck die Hand in sein Gewissen, und zieh' sie heraus - du bist beschissen.

Holl.: Steek de hand in je conscientie, en zie, of ze er niet pik zwart weder uit komt. (Harrebomee, I, 282.)

344 Stecke die Hand in deinen eigenen Busen.

345 Stoss die Händ ins Wasser, fängst du kein Fisch, so werden sie doch nass. - Lehmann, 801, 18.

Dän.: Haanden i vandet, fanger hun ei fisk, saa bliver hun dog toet. (Prov. dan., 265.)

346 Tapfere Hand schützt das Land.

Dän.: Modig haand vaerier land. (Prov. dan., 417.)

347 Todte Hand nimmt Erbe. - Graf, 216, 230.

In Hamburg: Dode hant schal erwe nehmen. (Gengler, 557.)

348 Tra Hand geit durch't ganz Land. - Schuster, 1039.

349 Träge Hand kommt auf den Sand.

Dän.: Lad haand giör arm mand. - Ladhed giör fattigdom. (Prov. dan., 370.)

Holl.: Een trage hand krijgt leed en schand; een kloeke hand krijgt eer en land. ( Harrebomee, I, 277.)

350 Treue Hand geht durchs ganze Land; der gute Name aber geht voran und macht die Thür auf.

351 Treue Hand geht durchs ganze Land, diebische Hand kommt bald in Schand. - Laus. Magazin, XXX, 252.

352 Treue handt gehet durch alle landt. - Egenolff, 27b; Gruter, I, 67; Hollenberg, I, 71; Bücking, 308; Latendorf II, 26; Müller, 58, 1; Siebenkees, 173; Eiselein, 276; Simrock, 4257; Schottel, 1129a; Petri, II, 549.

"Dass eine treue Hand durch alle Länder geht, ist ein gewöhnlich Wort." (Keller, 133.)

Frz.: Avec la bonne foi on va le plus loin. (Gaal, 848.)

Holl.: Eene trouwe hand magw andelen door al het land. (Harrebomee, I, 277.)

Lat.: Ire redire fides solet per omnes regiones. (Binder I, 811; II, 1571; Philippi, I, 212; Seybold, 262; Steinmeyer, 30.)

353 Trewe hand gehet durch alle land, vntrewe hand gehet hyn, kompt aber nicht herwidder. - Agricola I, 121.

354 Trockene Hand gibt ungern. - Simrock, 4267; Eiselein, 278; Braun, I, 1098.

355 Tüsken Hand un Tand1 rakt'r2 viel' to Schand. (Osnabrück.) - Firmenich, III, 162, 4; für Münster: Frommann, Vl, 427, 69.

1) Zahn.

2) Raken = rühren, gelangen, gerathen. - Bevor man einen Bissen aus der Hand in den Mund bringt, kann sich gar manches ereignen.

356 Unberufene Hände verbrennen sich die Hände am Topfe. - Sprichwörtergarten, 65.

357 Unfreie Hand zieht die freie nach sich. - Graf, 59, 240; Eisenhart, 76; Blum, 515; Hillebrand, 18, 28; Grimm, Rechtsalt., 137; Simrock, 4261; Körte, 2533.

Das Sprichwort kann nur da noch Geltung haben, wo noch Leibeigenschaft besteht; es will lehren, wie jemand auf eine schweigende Weise sich dieselbe zuzieht, nämlich durch Heirath mit einer Person leibeigenen Standes. Also nach dem Rechte der Barbarei. Wenn du meine Sklavin heirathest, so wirst du mein Sklave.

Frz.: En formariage le pir emporte le bon. (Loysel, I, 43.)

358 Untreue Hand findet man in jedem Land.

Dän.: I hvor man sig hen vender, falske tunger, utro haender. (Prov. dan., 280.)

359 Vel hande makt leddige schotteln. - Lübben

360 Verknüpfte Hände sind nicht stark.

361 Verliebte Hände spinnen schlecht. - Altmann V, 124.

362 Viel geben manchen die Hand, sagte jener, vnd denken: das dich der Teuffel hole. - Pauli, Postilla, II, 50a.

363 Viel händ haben viel. - Gruter, I, 68.

364 Viel händ im haar rauffen hart. - Gruter, I, 68; Petri, II, 572; Eiselein, 276; Simrock, 4271.

Es rauft ja eine schon genug.

365 Viel händ zerreissen die wend. - Gruter, I, 68; Lehmann, 806, 4; Simrock, 4276; Körte, 2577; Braun, I, 114.

366 Viel Hände machen der Arbeit bald ein Ende. - Parömiakon, 990; Simrock, 4273.

Ung.: Sok kez kamar kesz. (Gaal, 850.)

367 Viel Hände machen kurze Arbeit.

"Mit vielen Händen kann man sehr bald ein Werk vollenden, doch mit viel Köpfen oder Sinnen man kommt gar langsam nur von hinnen."

[Spaltenumbruch] heisst es in Bezug hierauf: „Nach todter Hand soll man die Schuld weisen mit gesiegelten Briefen.“ (Rössler, I, 81.)

Mhd.: Na doder hand en mag neen man tügen. (Westphalen, IV, 2093.)

315 Niemand hat alles in seinen Händen.Lehmann, II, 427, 107.

316 Nimm de eune Hand vull Dreck, un wünske dui wat in de annre; denn kuik täöu (guck zu), in wecker (welcher) dat diu dat Beste häst. (Lippe.)

317 Nimm es in die Hand, so bringt ein Handgriff den andern.Lehmann, 771, 15; Körte, 2564.

318 Nürnberger Hand geht durchs ganze Land.Pistor., VIII, 38; Berckenmeyer, 245; Körte, 4605; Deutsche Romanzeitung, III, 41, 392.

Bezieht sich nicht nur auf die nürnberger Spielwaaren und andere Kunstproducte, die einen weit ausgebreiteten Absatz haben, sondern auf den regen Eifer der Nürnberger auf allen Gebieten der Kunst und Wissenschaft, des Handels und der Industrie.

319 Offene Hand macht offene Hand.Sailer, 207; Körte, 2573; Simrock, 7663.

Dän.: Efter en aaben haand folger et tillukt øre. (Prov. dan., 101.)

320 Ohne Hände fasst es sich übel.

Holl.: Het is kwaad grijpen zonder handen. (Harrebomée, I, 278.)

321 Op schwarte Hand wasst Brot, op witte Hand wasst Hundeschît.Frischbier2, 1473.

322 Räne Hand, räne Nachtmitz'.Lohrengel, I, 562.

323 Reine Hand gett dürr't ganze Land. (Waldeck.) – Curtze, 350, 450.

Dän.: Reen haand færdes tryg giennem land. (Bohn I, 365.) – Reen haand gaaer sikker giennem land. (Prov. dan., 469.)

324 Reine Hand liebt man (gilt) im ganzen Land.

Holl.: Eene reine hand steekt altijd in eene magere beurs. (Harrebomée, I, 277.)

Span.: Los manos blancas no offenden. (Bohn I, 228.)

325 Reine Hand, trockner Mund.

Dän.: Den ureene haand giør den feede mund. (Prov. dan., 298.)

326 Reine Hände braucht man nicht zu waschen.

327 Reine Hände lassen den Nachbar gern arbeiten.

Frz.: Mains blanches aiment le travail d'autrui. (Cahier, 1964.)

328 Rühr' Hand und Fuss, dann schmeckt das Mus.

Holl.: Rep handen en voeten, God zal het verzoeten. (Harrebomée, I, 282.)

329 Rühre munter deine Hände, Fleiss belohnt sich doch am Ende.

Dän.: Røør haaand og fod, saa hielper dig God. (Prov. dan., 481.)

330 Rührige Hand behält (erwirbt) das (ihr) Land.

Holl.: Die houdt zijn hand, behoudt zijn land. (Harrebomée, I, 277.)

331 Rührige Hand macht aus Felsen Gartenland.

Lat.: Labor improbus omnia vincit. (Schonheim, I, 1.)

332 Schmiert man die Hände, so hat der Handel schnell ein Ende.

Dän.: Naar man balsamerer hænderne paa folk, faaer sagen en god smag. (Prov. dan., 486.)

333 Schmuzige Hand macht kein rein Gewand.

Dän.: Man giør ei skidne hænder paa sit eget arbeyde. (Prov. dan., 267.)

334 Schöne Hand braucht keiner langen Wäsche.

Holl.: Schoone handen zijn genoeg gewasschen. (Harrebomée, I, 282.)

335 Schöne Hände sind leicht zu waschen.Winckler, VIII, 35.

336 Sihe jm auff die hend, darffst jm nit auff die füss sehen.Franck, I, 145a; Lehmann, II, 569, 83; Simrock, 4281.

337 Sind Hände und Füsse gebunden, so läuft die Zunge am meisten.Simrock, 12184.

338 So man in die eine Hand wünscht und in die andere pfeift, hat man in beiden gleich viel.Simrock, 11922; Eiselein, 651.

339 Sparsame Hand greift in keine leere Tasche.

Dän.: Sparsommelig haand meget samle. (Prov. dan., 524.)

Frz.: Celui est homme sage qui use de bon menage.

340 Spi in de Hand un wehr di.Eichwald, 720.

341 Starke Hand fackelt nicht.

Frz.: Forte main n'attend le lendemain. (Leroux, II, 224.)


[Spaltenumbruch]

342 Steck die Händ in di Täsche, hast de eppes (etwas) ze näsche. (Henneberg.)

343 Steck die Hand in sein Gewissen, und zieh' sie heraus – du bist beschissen.

Holl.: Steek de hand in je conscientie, en zie, of ze er niet pik zwart weder uit komt. (Harrebomée, I, 282.)

344 Stecke die Hand in deinen eigenen Busen.

345 Stoss die Händ ins Wasser, fängst du kein Fisch, so werden sie doch nass.Lehmann, 801, 18.

Dän.: Haanden i vandet, fanger hun ei fisk, saa bliver hun dog toet. (Prov. dan., 265.)

346 Tapfere Hand schützt das Land.

Dän.: Modig haand værier land. (Prov. dan., 417.)

347 Todte Hand nimmt Erbe.Graf, 216, 230.

In Hamburg: Dode hant schal erwe nehmen. (Gengler, 557.)

348 Trâ Hand gît durch't gânz Land.Schuster, 1039.

349 Träge Hand kommt auf den Sand.

Dän.: Lad haand giør arm mand. – Ladhed giør fattigdom. (Prov. dan., 370.)

Holl.: Een trage hand krijgt leed en schand; een kloeke hand krijgt eer en land. ( Harrebomée, I, 277.)

350 Treue Hand geht durchs ganze Land; der gute Name aber geht voran und macht die Thür auf.

351 Treue Hand geht durchs ganze Land, diebische Hand kommt bald in Schand.Laus. Magazin, XXX, 252.

352 Treue handt gehet durch alle landt.Egenolff, 27b; Gruter, I, 67; Hollenberg, I, 71; Bücking, 308; Latendorf II, 26; Müller, 58, 1; Siebenkees, 173; Eiselein, 276; Simrock, 4257; Schottel, 1129a; Petri, II, 549.

„Dass eine treue Hand durch alle Länder geht, ist ein gewöhnlich Wort.“ (Keller, 133.)

Frz.: Avec la bonne foi on va le plus loin. (Gaal, 848.)

Holl.: Eene trouwe hand magw andelen door al het land. (Harrebomée, I, 277.)

Lat.: Ire redire fides solet per omnes regiones. (Binder I, 811; II, 1571; Philippi, I, 212; Seybold, 262; Steinmeyer, 30.)

353 Trewe hand gehet durch alle land, vntrewe hand gehet hyn, kompt aber nicht herwidder.Agricola I, 121.

354 Trockene Hand gibt ungern.Simrock, 4267; Eiselein, 278; Braun, I, 1098.

355 Tüsken Hand un Tand1 râkt'r2 viel' to Schand. (Osnabrück.) – Firmenich, III, 162, 4; für Münster: Frommann, Vl, 427, 69.

1) Zahn.

2) Râken = rühren, gelangen, gerathen. – Bevor man einen Bissen aus der Hand in den Mund bringt, kann sich gar manches ereignen.

356 Unberufene Hände verbrennen sich die Hände am Topfe.Sprichwörtergarten, 65.

357 Unfreie Hand zieht die freie nach sich.Graf, 59, 240; Eisenhart, 76; Blum, 515; Hillebrand, 18, 28; Grimm, Rechtsalt., 137; Simrock, 4261; Körte, 2533.

Das Sprichwort kann nur da noch Geltung haben, wo noch Leibeigenschaft besteht; es will lehren, wie jemand auf eine schweigende Weise sich dieselbe zuzieht, nämlich durch Heirath mit einer Person leibeigenen Standes. Also nach dem Rechte der Barbarei. Wenn du meine Sklavin heirathest, so wirst du mein Sklave.

Frz.: En formariage le pir emporte le bon. (Loysel, I, 43.)

358 Untreue Hand findet man in jedem Land.

Dän.: I hvor man sig hen vender, falske tunger, utro hænder. (Prov. dan., 280.)

359 Vel hande mâkt leddige schotteln.Lübben

360 Verknüpfte Hände sind nicht stark.

361 Verliebte Hände spinnen schlecht.Altmann V, 124.

362 Viel geben manchen die Hand, sagte jener, vnd denken: das dich der Teuffel hole.Pauli, Postilla, II, 50a.

363 Viel händ haben viel.Gruter, I, 68.

364 Viel händ im haar rauffen hart.Gruter, I, 68; Petri, II, 572; Eiselein, 276; Simrock, 4271.

Es rauft ja eine schon genug.

365 Viel händ zerreissen die wend.Gruter, I, 68; Lehmann, 806, 4; Simrock, 4276; Körte, 2577; Braun, I, 114.

366 Viel Hände machen der Arbeit bald ein Ende.Parömiakon, 990; Simrock, 4273.

Ung.: Sok kéz kamar kész. (Gaal, 850.)

367 Viel Hände machen kurze Arbeit.

„Mit vielen Händen kann man sehr bald ein Werk vollenden, doch mit viel Köpfen oder Sinnen man kommt gar langsam nur von hinnen.“

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[[154]/0160] heisst es in Bezug hierauf: „Nach todter Hand soll man die Schuld weisen mit gesiegelten Briefen.“ (Rössler, I, 81.) Mhd.: Na doder hand en mag neen man tügen. (Westphalen, IV, 2093.) 315 Niemand hat alles in seinen Händen. – Lehmann, II, 427, 107. 316 Nimm de eune Hand vull Dreck, un wünske dui wat in de annre; denn kuik täöu (guck zu), in wecker (welcher) dat diu dat Beste häst. (Lippe.) 317 Nimm es in die Hand, so bringt ein Handgriff den andern. – Lehmann, 771, 15; Körte, 2564. 318 Nürnberger Hand geht durchs ganze Land. – Pistor., VIII, 38; Berckenmeyer, 245; Körte, 4605; Deutsche Romanzeitung, III, 41, 392. Bezieht sich nicht nur auf die nürnberger Spielwaaren und andere Kunstproducte, die einen weit ausgebreiteten Absatz haben, sondern auf den regen Eifer der Nürnberger auf allen Gebieten der Kunst und Wissenschaft, des Handels und der Industrie. 319 Offene Hand macht offene Hand. – Sailer, 207; Körte, 2573; Simrock, 7663. Dän.: Efter en aaben haand folger et tillukt øre. (Prov. dan., 101.) 320 Ohne Hände fasst es sich übel. Holl.: Het is kwaad grijpen zonder handen. (Harrebomée, I, 278.) 321 Op schwarte Hand wasst Brot, op witte Hand wasst Hundeschît. – Frischbier2, 1473. 322 Räne Hand, räne Nachtmitz'. – Lohrengel, I, 562. 323 Reine Hand gett dürr't ganze Land. (Waldeck.) – Curtze, 350, 450. Dän.: Reen haand færdes tryg giennem land. (Bohn I, 365.) – Reen haand gaaer sikker giennem land. (Prov. dan., 469.) 324 Reine Hand liebt man (gilt) im ganzen Land. Holl.: Eene reine hand steekt altijd in eene magere beurs. (Harrebomée, I, 277.) Span.: Los manos blancas no offenden. (Bohn I, 228.) 325 Reine Hand, trockner Mund. Dän.: Den ureene haand giør den feede mund. (Prov. dan., 298.) 326 Reine Hände braucht man nicht zu waschen. 327 Reine Hände lassen den Nachbar gern arbeiten. Frz.: Mains blanches aiment le travail d'autrui. (Cahier, 1964.) 328 Rühr' Hand und Fuss, dann schmeckt das Mus. Holl.: Rep handen en voeten, God zal het verzoeten. (Harrebomée, I, 282.) 329 Rühre munter deine Hände, Fleiss belohnt sich doch am Ende. Dän.: Røør haaand og fod, saa hielper dig God. (Prov. dan., 481.) 330 Rührige Hand behält (erwirbt) das (ihr) Land. Holl.: Die houdt zijn hand, behoudt zijn land. (Harrebomée, I, 277.) 331 Rührige Hand macht aus Felsen Gartenland. Lat.: Labor improbus omnia vincit. (Schonheim, I, 1.) 332 Schmiert man die Hände, so hat der Handel schnell ein Ende. Dän.: Naar man balsamerer hænderne paa folk, faaer sagen en god smag. (Prov. dan., 486.) 333 Schmuzige Hand macht kein rein Gewand. Dän.: Man giør ei skidne hænder paa sit eget arbeyde. (Prov. dan., 267.) 334 Schöne Hand braucht keiner langen Wäsche. Holl.: Schoone handen zijn genoeg gewasschen. (Harrebomée, I, 282.) 335 Schöne Hände sind leicht zu waschen. – Winckler, VIII, 35. 336 Sihe jm auff die hend, darffst jm nit auff die füss sehen. – Franck, I, 145a; Lehmann, II, 569, 83; Simrock, 4281. 337 Sind Hände und Füsse gebunden, so läuft die Zunge am meisten. – Simrock, 12184. 338 So man in die eine Hand wünscht und in die andere pfeift, hat man in beiden gleich viel. – Simrock, 11922; Eiselein, 651. 339 Sparsame Hand greift in keine leere Tasche. Dän.: Sparsommelig haand meget samle. (Prov. dan., 524.) Frz.: Celui est homme sage qui use de bon menage. 340 Spi in de Hand un wehr di. – Eichwald, 720. 341 Starke Hand fackelt nicht. Frz.: Forte main n'attend le lendemain. (Leroux, II, 224.) 342 Steck die Händ in di Täsche, hast de eppes (etwas) ze näsche. (Henneberg.) 343 Steck die Hand in sein Gewissen, und zieh' sie heraus – du bist beschissen. Holl.: Steek de hand in je conscientie, en zie, of ze er niet pik zwart weder uit komt. (Harrebomée, I, 282.) 344 Stecke die Hand in deinen eigenen Busen. 345 Stoss die Händ ins Wasser, fängst du kein Fisch, so werden sie doch nass. – Lehmann, 801, 18. Dän.: Haanden i vandet, fanger hun ei fisk, saa bliver hun dog toet. (Prov. dan., 265.) 346 Tapfere Hand schützt das Land. Dän.: Modig haand værier land. (Prov. dan., 417.) 347 Todte Hand nimmt Erbe. – Graf, 216, 230. In Hamburg: Dode hant schal erwe nehmen. (Gengler, 557.) 348 Trâ Hand gît durch't gânz Land. – Schuster, 1039. 349 Träge Hand kommt auf den Sand. Dän.: Lad haand giør arm mand. – Ladhed giør fattigdom. (Prov. dan., 370.) Holl.: Een trage hand krijgt leed en schand; een kloeke hand krijgt eer en land. ( Harrebomée, I, 277.) 350 Treue Hand geht durchs ganze Land; der gute Name aber geht voran und macht die Thür auf. 351 Treue Hand geht durchs ganze Land, diebische Hand kommt bald in Schand. – Laus. Magazin, XXX, 252. 352 Treue handt gehet durch alle landt. – Egenolff, 27b; Gruter, I, 67; Hollenberg, I, 71; Bücking, 308; Latendorf II, 26; Müller, 58, 1; Siebenkees, 173; Eiselein, 276; Simrock, 4257; Schottel, 1129a; Petri, II, 549. „Dass eine treue Hand durch alle Länder geht, ist ein gewöhnlich Wort.“ (Keller, 133.) Frz.: Avec la bonne foi on va le plus loin. (Gaal, 848.) Holl.: Eene trouwe hand magw andelen door al het land. (Harrebomée, I, 277.) Lat.: Ire redire fides solet per omnes regiones. (Binder I, 811; II, 1571; Philippi, I, 212; Seybold, 262; Steinmeyer, 30.) 353 Trewe hand gehet durch alle land, vntrewe hand gehet hyn, kompt aber nicht herwidder. – Agricola I, 121. 354 Trockene Hand gibt ungern. – Simrock, 4267; Eiselein, 278; Braun, I, 1098. 355 Tüsken Hand un Tand1 râkt'r2 viel' to Schand. (Osnabrück.) – Firmenich, III, 162, 4; für Münster: Frommann, Vl, 427, 69. 1) Zahn. 2) Râken = rühren, gelangen, gerathen. – Bevor man einen Bissen aus der Hand in den Mund bringt, kann sich gar manches ereignen. 356 Unberufene Hände verbrennen sich die Hände am Topfe. – Sprichwörtergarten, 65. 357 Unfreie Hand zieht die freie nach sich. – Graf, 59, 240; Eisenhart, 76; Blum, 515; Hillebrand, 18, 28; Grimm, Rechtsalt., 137; Simrock, 4261; Körte, 2533. Das Sprichwort kann nur da noch Geltung haben, wo noch Leibeigenschaft besteht; es will lehren, wie jemand auf eine schweigende Weise sich dieselbe zuzieht, nämlich durch Heirath mit einer Person leibeigenen Standes. Also nach dem Rechte der Barbarei. Wenn du meine Sklavin heirathest, so wirst du mein Sklave. Frz.: En formariage le pir emporte le bon. (Loysel, I, 43.) 358 Untreue Hand findet man in jedem Land. Dän.: I hvor man sig hen vender, falske tunger, utro hænder. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [154]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/160>, abgerufen am 26.08.2024.