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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 42 Eine Unze Gold wiegt mehr als ein Pfund (Centner) Wahrheit. - Winckler, VII, 9; XI, 56.

43 Es hat mancher Gold im Hause, der draussen nach Kupfer gräbt.

Aehnlich russisch Altmann VI, 509.

44 Es ist kein Gold (oder Silber) ohne Schaum. - Parömiakon, 669.

Böhm.: Ne vse zlato, co se sviti; ne vse svato, co se vidi. - Neni vsecko zlato, co se blysti (trpyti). (Celakovsky, 269.)

Frz.: Nul or sans ecume. (Kritzinger, 491b.)

Holl.: Geen goud zonder schuim. ( Harrebomee, I, 253.)

Kroat.: Ni vse zlato, kaj se sveti. (Celakovsky, 270.)

Poln.: Nie wszystko zloto, co sie swieci. (Celakovsky, 269.)

Wend.: Wono nejo 'so zloto, co se blyskoce. (Celakovsky, 269.)

45 Es ist keiner so fein Gold, er hat einen Zusatz.

Holl.: Niemand van zoo fijn goud, of hij houdt wat lood in. (Harrebomee, I, 254.)

46 Es ist nicht alles gold, dass am Sattelbogen gleusst. - Henisch, 1677, 23.

47 Es ist nicht alles golde, das do gleisset. - Agricola I, 25; Franck, I, 84b; Henisch, 1674, 39; Lehmann, II, 144, 197; Gruter, I, 35; Petri, II, 273; Egenolff, 28b; Schottel, 1129a; Opel, 386; Hollenberg, II, 90; Latendorf II, 11; Pistor., V, 11; Siebenkees, 160; Hermann, III, 1; Nieter, 11; Bücking, 304; Kirchhofer, 167; Steiger, 218; Struve, 15; Mayer, II, 93; Braun, I, 896; Simrock, 3830; Eiselein, 240; Körte, 2290 u. 2823; Parömiakon, 2383; Lohrengel, I, 263; Ramann, Unterr., V, 25; Ramann, II. Pred., II, 466; für Waldeck: Curtze, 322, 219; für Steiermark: Firmenich, II, 767, 72; russisch bei Altmann VI, 459. Ausserdem: Es ist nicht alles Gold, was glänzt (Presburg 1773), vgl. Nopitsch, 67.

"Wie betreugt eim offt die Person, ist nichts alls Gold, was gleisset schon." (Froschm., I, VIIIb.) Mone (Quellen und Forschungen, I, 197) führt dies Sprichwort aus einer Handschrift des "Pfaffe Kunrat" um 1170 als das "altsprochene wort", also längst vor 1170 bekannt, wie folgt auf: "ez en ist nicht allez golt, daz da glizzet". Nicht jeder Glühwurm ist Feuer, sagen die Italiener. Die Czechen: Nicht alles, was blitzt, ist Gold. Und die Russen im waldaischen Gebirge: Es glänzt mancher Kulm im Abendgold, auf dem sich doch kein Erz findet. (Altmann V; Reinsberg II, 53.)

Mhd.: Er irvolte daz altsprochene wort: iz enist nicht allez gold daz da glizzit. (Pf. Konrad.) - Ez ensei ouch allez golt niht daz man doch gleizen siht. (Stricker Karl.) (Zingerle, 58.)

Dän.: Det er ei alt guld som glimrer som guld; eller filsbeen som skinner, eller meel som er hvidt. (Prov. dan., 261; Bohn I, 358.)

Engl.: All is not gold, that glisters. (Bohn II, 98; Eiselein, 246; Gaal, 774.)

Frz.: Ce n'est pas tout or ce qui reluist, ne farine ce qui blanchist. - N'est pas tot or ice qui luist, et tiex ne puet aidier qui noist. - Tout ce qui reluyt n'est pas or. (Leroux, I, 54; Bohn I, 59; Bohn II, 98; Bovill, III, 119; Cahier, 264; Lendroy, 1111; Kritzinger, 491; Gaal, 774.)

Holl.: Het is alles niet goud wat er blinkt. (Bohn I, 322 u. 324.) - Ten is niet al golt dat daer blinct. (Tunn., 22, 11; Harrebomee, I, 253.)

It.: Ogni splendor che vedi non e sole. (Pazzaglia, 336, 2.) - Oro tutto non e quel che risplende. (Pazzaglia, 238, 4; Bohn I, 118; II, 198; Gaal, 774.) - Tutto cio che luce, non i oro. (Kritzinger, 491b.)

Lat.: Aurea ne credas, quaecunque nitescere cernis. (Binder I, 110; II, 286; Philippi, I, 50; Gaal, 774; Seybold, 46.) - Auri natura non sunt splendentia pura. (Fallersleben, 623.) - Ne credas aurum, quicquid resplendet ut aurum. (Binder I, 1076; II, 1993; Buchler, 39; Philippi, II, 11; Eiselein, 246.) - Non aurum est, quodcunque nitet, non gemma quod ardet. (Gaal, 774.) - Non est aurum quicquid rutilat fulvum. (Bovill, III, 119.) - Non valet aequari gemmae vitrum pretiosae. (Binder II, 2242.)

Port.: Nem tudo o que luz he ouro. (Bohn I, 286.)

Span.: No es todo oro lo que reluce. (Bohn II, 98.)

Ung.: Nem mind arany, a mi fenylik. (Gaal, 774.)

48 Es ist nicht Gold in jeder Bergkuppe, die glänzt.

49 Es ist nicht vil Goldes vmb ein Ey gekaufft. - Petri, II, 226.

50 Es ist wenig Gold ohne Kupfer.

51 Für Gold schliesst sich der Himmel auf.

Die Russen: Für Gold ist der Himmel feil, und die Hölle ist umsonst zu haben. (Altmann V, 105.) Für Gold kann man Gott seine Zweieinigkeit abkaufen. (Altmann VI, 491.) Für Gold kauft der Zar seine Krone. (Altmann V, 105.) Für Gold verkauft der Abt das Kloster. (Altmann V, 97.)

[Spaltenumbruch] 52 Gäb's so viel Gold als Stein, so würd' es nicht so theuer sein.

Die Russen: Gold bliebe doch Gold, auch wenn es nicht so selten wäre. (Altmann VI, 511.)

53 Geben wir Gold zu Gold.

Poln.: Zloto przydajmy do zlota. (Wurzbach I, 3.)

Als Boleslaw Schiefmund (1087-1138) einen Gesandten in das Lager Kaiser Heinrich's V. bei Breslau schickte, um Friedensanerbietungen zu machen, führte sie der letztere zu seinen Schätzen und sagte, auf die Fülle Goldes weisend: "Da seht die Mittel, mit denen euch mein Schwert unterwerfen soll." Der polnische Gesandte Graf von Gora zog ganz ruhig seinen goldenen Ring vom Finger und warf ihn mit den obigen Worten, die in ein Sprichwort übergingen, in die Kiste des Kaisers. (Wurzbach I, 3.)

54 Gegen Goldes Macht ist kein Schloss gemacht.

Ung.: Az arany fegyver neha többet gyöz a vasnal. (Gaal, 846.)

55 Geliehen gold wirt zu blei, wann mans widerfordert. - Franck, II, 183b; Henisch, 1676, 27; Egenolff, 265a; Lehmann, 102, 5; Gruter, I, 42; Petri, II, 332; Sailer, 269; Körte, 2292; Simrock, 6333.

Vorsicht im Geldausleihen.

Dän.: Laant guld vendes til blye. (Prov. dan., 261.)

56 Gold auf den Hosen und keins im Beutel ist Hof-Art (Hoffart). - Sailer, 243; Simrock, 4830.

57 Gold auf der Tasche ist nicht in der Tasche.

58 Gold behalten ist nicht ein kleiner kunst als Gold gewinnen. - Henisch, 250, 8.

59 Gold bekommt keine Rostflecke.

Wer Geld hat, an dem sieht man keine Fehler.

It.: L'oro non piglia mucchia. (Pazzaglia, 238, 3.)

60 Gold bleibt Gold immerdar, trag' es Schelm oder Narr.

"Gold bleibt Gold, auch in der Erzstufe, nur von wenigen erkannt; und die Fassung der Edelsteine erhöht ihren Preis, nicht ihren Werth." (Börne, Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, IV, 58.)

Dän.: Guld bliver vel guld om end det ligger i skalkepung. (Bohn I, 372; Prov. dan., 260.) - Guld bliver vel guld, om end en hore eller tyv baerer det. (Prov. dan., 260.)

61 Gold bleibt Gold, wenn's auch im Staube (Kothe) liegt. - Winckler, XX, 59.

Die Russen: Gold ist Gold und wenn man es mit Füssen tritt. (Altmann VI, 450.)

Böhm.: Pozna se zlato i na hnojisti. (Celakovsky, 30.)

Lat.: Aurum spectato, non quae manus offerat aurum. (Kruse, 65.)

Ung.: Az arany ganeban is tsak arany. (Gaal, 775.)

62 Gold blendet wol Narren, aber nicht weise Leute. - Altmann V, 99.

63 Gold braucht keiner Farbe, man nimmt's wol ungemalt.

Die Russen: Das Gold wird verunehrt, auch wenn man es mit Purpurfarbe malt. (Altmann VI, 507.)

64 Gold, das Träume gebracht, wird auf dem Markte verlacht.

65 Gold findet man nicht auf allen Strassen wie Dreck.

Dän.: Fordi guld kommer udaf jorden, derfor findes ikke guld udi hvers jord. (Prov. dan., 261.)

66 Gold führt den Mann zur Hölle und bleibt selbst hier.

67 Gold geht durch alle Thüren, ausser der Himmelsthür. - Sailer, 218; Simrock, 3835; Lohrengel, I, 327.

Engl.: Gold goes in at any gate except heaven. (Bohn II, 98; Gaal, 776.)

Lat.: Nihil tam munitum, quod non expugnari pecunia possit. (Gaal, 642.)

68 Gold gibt's überall, aber die Menschen mit Bart und langem Haar sind selten.

69 Gold im Lauf macht alle Thüren auf.

Frz.: L'or ouvre tous les verroux.

70 Gold ist Blei für den, der die Hände nicht frei.

Frz.: L'or a celui qui est lie n'est rien prise. (Leroux, II, 256.)

71 Gold ist der beste Kuppler. - Parömiakon, 2396.

Die Russen: Gold ist der stärkste Magnet. (Altmann VI, 407.)

72 Gold ist der rechte Nagel, den man schlagen muss.

73 Gold ist die Brust, daran jeder saugt und wovon sich niemand abgewöhnen will.

74 Gold ist ein Fallstrick der Seelen.

[Spaltenumbruch] 42 Eine Unze Gold wiegt mehr als ein Pfund (Centner) Wahrheit.Winckler, VII, 9; XI, 56.

43 Es hat mancher Gold im Hause, der draussen nach Kupfer gräbt.

Aehnlich russisch Altmann VI, 509.

44 Es ist kein Gold (oder Silber) ohne Schaum.Parömiakon, 669.

Böhm.: Ne vše zlato, co se svítí; ne vše svato, co se vidí. – Není všecko zlato, co se blyští (třpytí). (Čelakovský, 269.)

Frz.: Nul or sans écume. (Kritzinger, 491b.)

Holl.: Geen goud zonder schuim. ( Harrebomée, I, 253.)

Kroat.: Ni vse zlato, kaj se svéti. (Čelakovský, 270.)

Poln.: Nie wszystko złoto, co się świeci. (Čelakovský, 269.)

Wend.: Wono nĕjo 'šo zloto, co se blyskoce. (Čelakovský, 269.)

45 Es ist keiner so fein Gold, er hat einen Zusatz.

Holl.: Niemand van zoo fijn goud, of hij houdt wat lood in. (Harrebomée, I, 254.)

46 Es ist nicht alles gold, dass am Sattelbogen gleusst.Henisch, 1677, 23.

47 Es ist nicht alles golde, das do gleisset.Agricola I, 25; Franck, I, 84b; Henisch, 1674, 39; Lehmann, II, 144, 197; Gruter, I, 35; Petri, II, 273; Egenolff, 28b; Schottel, 1129a; Opel, 386; Hollenberg, II, 90; Latendorf II, 11; Pistor., V, 11; Siebenkees, 160; Hermann, III, 1; Nieter, 11; Bücking, 304; Kirchhofer, 167; Steiger, 218; Struve, 15; Mayer, II, 93; Braun, I, 896; Simrock, 3830; Eiselein, 240; Körte, 2290 u. 2823; Parömiakon, 2383; Lohrengel, I, 263; Ramann, Unterr., V, 25; Ramann, II. Pred., II, 466; für Waldeck: Curtze, 322, 219; für Steiermark: Firmenich, II, 767, 72; russisch bei Altmann VI, 459. Ausserdem: Es ist nicht alles Gold, was glänzt (Presburg 1773), vgl. Nopitsch, 67.

„Wie betreugt eim offt die Person, ist nichts alls Gold, was gleisset schon.“ (Froschm., I, VIIIb.) Mone (Quellen und Forschungen, I, 197) führt dies Sprichwort aus einer Handschrift des „Pfaffe Kunrat“ um 1170 als das „altsprochene wort“, also längst vor 1170 bekannt, wie folgt auf: „ez en ist nicht allez golt, daz da glizzet“. Nicht jeder Glühwurm ist Feuer, sagen die Italiener. Die Czechen: Nicht alles, was blitzt, ist Gold. Und die Russen im waldaischen Gebirge: Es glänzt mancher Kulm im Abendgold, auf dem sich doch kein Erz findet. (Altmann V; Reinsberg II, 53.)

Mhd.: Er irvolte daz altsprochene wort: iz enist nicht allez gold daz da glizzit. (Pf. Konrad.) – Ez ensî ouch allez golt niht daz man doch glîzen siht. (Stricker Karl.) (Zingerle, 58.)

Dän.: Det er ei alt guld som glimrer som guld; eller filsbeen som skinner, eller meel som er hvidt. (Prov. dan., 261; Bohn I, 358.)

Engl.: All is not gold, that glisters. (Bohn II, 98; Eiselein, 246; Gaal, 774.)

Frz.: Ce n'est pas tout or ce qui reluist, ne farine ce qui blanchist. – N'est pas tot or ice qui luist, et tiex ne puet aidier qui noist. – Tout ce qui reluyt n'est pas or. (Leroux, I, 54; Bohn I, 59; Bohn II, 98; Bovill, III, 119; Cahier, 264; Lendroy, 1111; Kritzinger, 491; Gaal, 774.)

Holl.: Het is alles niet goud wat er blinkt. (Bohn I, 322 u. 324.) – Ten is niet al golt dat daer blinct. (Tunn., 22, 11; Harrebomée, I, 253.)

It.: Ogni splendor che vedi non è sole. (Pazzaglia, 336, 2.) – Oro tutto non è quel che risplende. (Pazzaglia, 238, 4; Bohn I, 118; II, 198; Gaal, 774.) – Tutto ciò che luce, non i oro. (Kritzinger, 491b.)

Lat.: Aurea ne credas, quaecunque nitescere cernis. (Binder I, 110; II, 286; Philippi, I, 50; Gaal, 774; Seybold, 46.) – Auri natura non sunt splendentia pura. (Fallersleben, 623.) – Ne credas aurum, quicquid resplendet ut aurum. (Binder I, 1076; II, 1993; Buchler, 39; Philippi, II, 11; Eiselein, 246.) – Non aurum est, quodcunque nitet, non gemma quod ardet. (Gaal, 774.) – Non est aurum quicquid rutilat fulvum. (Bovill, III, 119.) – Non valet aequari gemmae vitrum pretiosae. (Binder II, 2242.)

Port.: Nem tudo o que luz he ouro. (Bohn I, 286.)

Span.: No es todo oro lo que reluce. (Bohn II, 98.)

Ung.: Nem mind arany, a mi fénylik. (Gaal, 774.)

48 Es ist nicht Gold in jeder Bergkuppe, die glänzt.

49 Es ist nicht vil Goldes vmb ein Ey gekaufft.Petri, II, 226.

50 Es ist wenig Gold ohne Kupfer.

51 Für Gold schliesst sich der Himmel auf.

Die Russen: Für Gold ist der Himmel feil, und die Hölle ist umsonst zu haben. (Altmann V, 105.) Für Gold kann man Gott seine Zweieinigkeit abkaufen. (Altmann VI, 491.) Für Gold kauft der Zar seine Krone. (Altmann V, 105.) Für Gold verkauft der Abt das Kloster. (Altmann V, 97.)

[Spaltenumbruch] 52 Gäb's so viel Gold als Stein, so würd' es nicht so theuer sein.

Die Russen: Gold bliebe doch Gold, auch wenn es nicht so selten wäre. (Altmann VI, 511.)

53 Geben wir Gold zu Gold.

Poln.: Złoto przydajmy do złota. (Wurzbach I, 3.)

Als Boleslaw Schiefmund (1087-1138) einen Gesandten in das Lager Kaiser Heinrich's V. bei Breslau schickte, um Friedensanerbietungen zu machen, führte sie der letztere zu seinen Schätzen und sagte, auf die Fülle Goldes weisend: „Da seht die Mittel, mit denen euch mein Schwert unterwerfen soll.“ Der polnische Gesandte Graf von Góra zog ganz ruhig seinen goldenen Ring vom Finger und warf ihn mit den obigen Worten, die in ein Sprichwort übergingen, in die Kiste des Kaisers. (Wurzbach I, 3.)

54 Gegen Goldes Macht ist kein Schloss gemacht.

Ung.: Az arany fegyver néha többet gyöz a vasnál. (Gaal, 846.)

55 Geliehen gold wirt zu blei, wann mans widerfordert.Franck, II, 183b; Henisch, 1676, 27; Egenolff, 265a; Lehmann, 102, 5; Gruter, I, 42; Petri, II, 332; Sailer, 269; Körte, 2292; Simrock, 6333.

Vorsicht im Geldausleihen.

Dän.: Laant guld vendes til blye. (Prov. dan., 261.)

56 Gold auf den Hosen und keins im Beutel ist Hof-Art (Hoffart).Sailer, 243; Simrock, 4830.

57 Gold auf der Tasche ist nicht in der Tasche.

58 Gold behalten ist nicht ein kleiner kunst als Gold gewinnen.Henisch, 250, 8.

59 Gold bekommt keine Rostflecke.

Wer Geld hat, an dem sieht man keine Fehler.

It.: L'oro non piglia mucchia. (Pazzaglia, 238, 3.)

60 Gold bleibt Gold immerdar, trag' es Schelm oder Narr.

„Gold bleibt Gold, auch in der Erzstufe, nur von wenigen erkannt; und die Fassung der Edelsteine erhöht ihren Preis, nicht ihren Werth.“ (Börne, Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, IV, 58.)

Dän.: Guld bliver vel guld om end det ligger i skalkepung. (Bohn I, 372; Prov. dan., 260.) – Guld bliver vel guld, om end en hore eller tyv bærer det. (Prov. dan., 260.)

61 Gold bleibt Gold, wenn's auch im Staube (Kothe) liegt.Winckler, XX, 59.

Die Russen: Gold ist Gold und wenn man es mit Füssen tritt. (Altmann VI, 450.)

Böhm.: Pozná se zlato i na hnojišti. (Čelakovský, 30.)

Lat.: Aurum spectato, non quae manus offerat aurum. (Kruse, 65.)

Ung.: Az arany ganéban is tsak arany. (Gaal, 775.)

62 Gold blendet wol Narren, aber nicht weise Leute.Altmann V, 99.

63 Gold braucht keiner Farbe, man nimmt's wol ungemalt.

Die Russen: Das Gold wird verunehrt, auch wenn man es mit Purpurfarbe malt. (Altmann VI, 507.)

64 Gold, das Träume gebracht, wird auf dem Markte verlacht.

65 Gold findet man nicht auf allen Strassen wie Dreck.

Dän.: Fordi guld kommer udaf jorden, derfor findes ikke guld udi hvers jord. (Prov. dan., 261.)

66 Gold führt den Mann zur Hölle und bleibt selbst hier.

67 Gold geht durch alle Thüren, ausser der Himmelsthür.Sailer, 218; Simrock, 3835; Lohrengel, I, 327.

Engl.: Gold goes in at any gate except heaven. (Bohn II, 98; Gaal, 776.)

Lat.: Nihil tam munitum, quod non expugnari pecunia possit. (Gaal, 642.)

68 Gold gibt's überall, aber die Menschen mit Bart und langem Haar sind selten.

69 Gold im Lauf macht alle Thüren auf.

Frz.: L'or ouvre tous les verroux.

70 Gold ist Blei für den, der die Hände nicht frei.

Frz.: L'or à celui qui est lié n'est rien prisé. (Leroux, II, 256.)

71 Gold ist der beste Kuppler.Parömiakon, 2396.

Die Russen: Gold ist der stärkste Magnet. (Altmann VI, 407.)

72 Gold ist der rechte Nagel, den man schlagen muss.

73 Gold ist die Brust, daran jeder saugt und wovon sich niemand abgewöhnen will.

74 Gold ist ein Fallstrick der Seelen.

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[[895]/0923] 42 Eine Unze Gold wiegt mehr als ein Pfund (Centner) Wahrheit. – Winckler, VII, 9; XI, 56. 43 Es hat mancher Gold im Hause, der draussen nach Kupfer gräbt. Aehnlich russisch Altmann VI, 509. 44 Es ist kein Gold (oder Silber) ohne Schaum. – Parömiakon, 669. Böhm.: Ne vše zlato, co se svítí; ne vše svato, co se vidí. – Není všecko zlato, co se blyští (třpytí). (Čelakovský, 269.) Frz.: Nul or sans écume. (Kritzinger, 491b.) Holl.: Geen goud zonder schuim. ( Harrebomée, I, 253.) Kroat.: Ni vse zlato, kaj se svéti. (Čelakovský, 270.) Poln.: Nie wszystko złoto, co się świeci. (Čelakovský, 269.) Wend.: Wono nĕjo 'šo zloto, co se blyskoce. (Čelakovský, 269.) 45 Es ist keiner so fein Gold, er hat einen Zusatz. Holl.: Niemand van zoo fijn goud, of hij houdt wat lood in. (Harrebomée, I, 254.) 46 Es ist nicht alles gold, dass am Sattelbogen gleusst. – Henisch, 1677, 23. 47 Es ist nicht alles golde, das do gleisset. – Agricola I, 25; Franck, I, 84b; Henisch, 1674, 39; Lehmann, II, 144, 197; Gruter, I, 35; Petri, II, 273; Egenolff, 28b; Schottel, 1129a; Opel, 386; Hollenberg, II, 90; Latendorf II, 11; Pistor., V, 11; Siebenkees, 160; Hermann, III, 1; Nieter, 11; Bücking, 304; Kirchhofer, 167; Steiger, 218; Struve, 15; Mayer, II, 93; Braun, I, 896; Simrock, 3830; Eiselein, 240; Körte, 2290 u. 2823; Parömiakon, 2383; Lohrengel, I, 263; Ramann, Unterr., V, 25; Ramann, II. Pred., II, 466; für Waldeck: Curtze, 322, 219; für Steiermark: Firmenich, II, 767, 72; russisch bei Altmann VI, 459. Ausserdem: Es ist nicht alles Gold, was glänzt (Presburg 1773), vgl. Nopitsch, 67. „Wie betreugt eim offt die Person, ist nichts alls Gold, was gleisset schon.“ (Froschm., I, VIIIb.) Mone (Quellen und Forschungen, I, 197) führt dies Sprichwort aus einer Handschrift des „Pfaffe Kunrat“ um 1170 als das „altsprochene wort“, also längst vor 1170 bekannt, wie folgt auf: „ez en ist nicht allez golt, daz da glizzet“. Nicht jeder Glühwurm ist Feuer, sagen die Italiener. Die Czechen: Nicht alles, was blitzt, ist Gold. Und die Russen im waldaischen Gebirge: Es glänzt mancher Kulm im Abendgold, auf dem sich doch kein Erz findet. (Altmann V; Reinsberg II, 53.) Mhd.: Er irvolte daz altsprochene wort: iz enist nicht allez gold daz da glizzit. (Pf. Konrad.) – Ez ensî ouch allez golt niht daz man doch glîzen siht. (Stricker Karl.) (Zingerle, 58.) Dän.: Det er ei alt guld som glimrer som guld; eller filsbeen som skinner, eller meel som er hvidt. (Prov. dan., 261; Bohn I, 358.) Engl.: All is not gold, that glisters. (Bohn II, 98; Eiselein, 246; Gaal, 774.) Frz.: Ce n'est pas tout or ce qui reluist, ne farine ce qui blanchist. – N'est pas tot or ice qui luist, et tiex ne puet aidier qui noist. – Tout ce qui reluyt n'est pas or. (Leroux, I, 54; Bohn I, 59; Bohn II, 98; Bovill, III, 119; Cahier, 264; Lendroy, 1111; Kritzinger, 491; Gaal, 774.) Holl.: Het is alles niet goud wat er blinkt. (Bohn I, 322 u. 324.) – Ten is niet al golt dat daer blinct. (Tunn., 22, 11; Harrebomée, I, 253.) It.: Ogni splendor che vedi non è sole. (Pazzaglia, 336, 2.) – Oro tutto non è quel che risplende. (Pazzaglia, 238, 4; Bohn I, 118; II, 198; Gaal, 774.) – Tutto ciò che luce, non i oro. (Kritzinger, 491b.) Lat.: Aurea ne credas, quaecunque nitescere cernis. (Binder I, 110; II, 286; Philippi, I, 50; Gaal, 774; Seybold, 46.) – Auri natura non sunt splendentia pura. (Fallersleben, 623.) – Ne credas aurum, quicquid resplendet ut aurum. (Binder I, 1076; II, 1993; Buchler, 39; Philippi, II, 11; Eiselein, 246.) – Non aurum est, quodcunque nitet, non gemma quod ardet. 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Als Boleslaw Schiefmund (1087-1138) einen Gesandten in das Lager Kaiser Heinrich's V. bei Breslau schickte, um Friedensanerbietungen zu machen, führte sie der letztere zu seinen Schätzen und sagte, auf die Fülle Goldes weisend: „Da seht die Mittel, mit denen euch mein Schwert unterwerfen soll.“ Der polnische Gesandte Graf von Góra zog ganz ruhig seinen goldenen Ring vom Finger und warf ihn mit den obigen Worten, die in ein Sprichwort übergingen, in die Kiste des Kaisers. (Wurzbach I, 3.) 54 Gegen Goldes Macht ist kein Schloss gemacht. Ung.: Az arany fegyver néha többet gyöz a vasnál. (Gaal, 846.) 55 Geliehen gold wirt zu blei, wann mans widerfordert. – Franck, II, 183b; Henisch, 1676, 27; Egenolff, 265a; Lehmann, 102, 5; Gruter, I, 42; Petri, II, 332; Sailer, 269; Körte, 2292; Simrock, 6333. Vorsicht im Geldausleihen. Dän.: Laant guld vendes til blye. (Prov. dan., 261.) 56 Gold auf den Hosen und keins im Beutel ist Hof-Art (Hoffart). – Sailer, 243; Simrock, 4830. 57 Gold auf der Tasche ist nicht in der Tasche. 58 Gold behalten ist nicht ein kleiner kunst als Gold gewinnen. – Henisch, 250, 8. 59 Gold bekommt keine Rostflecke. Wer Geld hat, an dem sieht man keine Fehler. It.: L'oro non piglia mucchia. (Pazzaglia, 238, 3.) 60 Gold bleibt Gold immerdar, trag' es Schelm oder Narr. „Gold bleibt Gold, auch in der Erzstufe, nur von wenigen erkannt; und die Fassung der Edelsteine erhöht ihren Preis, nicht ihren Werth.“ (Börne, Gesammelte Schriften, Hamburg 1840, IV, 58.) Dän.: Guld bliver vel guld om end det ligger i skalkepung. (Bohn I, 372; Prov. dan., 260.) – Guld bliver vel guld, om end en hore eller tyv bærer det. (Prov. dan., 260.) 61 Gold bleibt Gold, wenn's auch im Staube (Kothe) liegt. – Winckler, XX, 59. Die Russen: Gold ist Gold und wenn man es mit Füssen tritt. (Altmann VI, 450.) Böhm.: Pozná se zlato i na hnojišti. (Čelakovský, 30.) Lat.: Aurum spectato, non quae manus offerat aurum. (Kruse, 65.) Ung.: Az arany ganéban is tsak arany. (Gaal, 775.) 62 Gold blendet wol Narren, aber nicht weise Leute. – Altmann V, 99. 63 Gold braucht keiner Farbe, man nimmt's wol ungemalt. Die Russen: Das Gold wird verunehrt, auch wenn man es mit Purpurfarbe malt. (Altmann VI, 507.) 64 Gold, das Träume gebracht, wird auf dem Markte verlacht. 65 Gold findet man nicht auf allen Strassen wie Dreck. Dän.: Fordi guld kommer udaf jorden, derfor findes ikke guld udi hvers jord. (Prov. dan., 261.) 66 Gold führt den Mann zur Hölle und bleibt selbst hier. 67 Gold geht durch alle Thüren, ausser der Himmelsthür. – Sailer, 218; Simrock, 3835; Lohrengel, I, 327. Engl.: Gold goes in at any gate except heaven. (Bohn II, 98; Gaal, 776.) Lat.: Nihil tam munitum, quod non expugnari pecunia possit. (Gaal, 642.) 68 Gold gibt's überall, aber die Menschen mit Bart und langem Haar sind selten. 69 Gold im Lauf macht alle Thüren auf. Frz.: L'or ouvre tous les verroux. 70 Gold ist Blei für den, der die Hände nicht frei. Frz.: L'or à celui qui est lié n'est rien prisé. (Leroux, II, 256.) 71 Gold ist der beste Kuppler. – Parömiakon, 2396. Die Russen: Gold ist der stärkste Magnet. (Altmann VI, 407.) 72 Gold ist der rechte Nagel, den man schlagen muss. 73 Gold ist die Brust, daran jeder saugt und wovon sich niemand abgewöhnen will. 74 Gold ist ein Fallstrick der Seelen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [895]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/923>, abgerufen am 25.11.2024.