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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 2 Je grösser der Goj (Nichtjude), je grösser das Massel (Glück). - Tendlau, 606.

Der altgläubige fromme Jude erwartet auf dieser Welt kein volles Glück.

*3 Das is e Goj gomur. - Tendlau, 640 u. 676.

Ein vollkommener Nichtjude.

*4 Das is e Goj, kaan Jonter (Festtag) un kaan Schabbes (Sabbath). - Tendlau, 673.

Von einem, dem nichts heilig ist.

*5 Das soll mer kaan Goj lernen. - Tendlau, 491.

Scherzhafter Ausruf der Juden bei wohlschmeckender Speise, besonders wenn sie der jüdischen Küche angehört. Man soll die Zubereitung derselben keinem Nichtjuden lehren, damit der Hochgenuss nur den Juden bleibe.

*6 Das soll mer kaan Goj wünschen. - Tendlau, 640.

Es ist ein so grosses Uebel, dass man es nicht einmal einem Fremden, einem feindlich gesinnten Menschen wünschen soll.

*7 Goj chammer. (Königsberg.) - Frischbier2, 1328.

Jüd.-deutsch: Der Goj (Christ) ist beschränkt.


Göiker.

1 Aus 'n Göikerla wird a Göiker (Hahn). (Franken.) - Frommann, III, 168, 123.

*2 Ar gett wie d'r Göiker in Gros. (Franken.) - Frommann, III, 168, 123.

Hebt die Beine hoch.


Gokel.

* Das is e langer Gokel. - Tendlau, 546.

Ein langer, schmächtiger, sich lächerlich hin- und herbewegender Mensch.


Gokelhahn.

1 Ein guter Gokelhahn wird nie feist. - Eiselein, 245.

Frz.: Un bon coq ne vient jamais gras. (Eiselein, 245.)

2 Zwei Gokelhähne auf Einem Mist vertragen sich nicht. - Eiselein, 245.


Gold.

1 Auch das Gold will gewaschen sein.

2 Auch feines Gold schäumt im Tiegel.

Auch das Gold ist nur ein Erz, sagen die Russen. (Altmann VI, 477.)

Frz.: Nul or sans escume. (Leroux, I, 54.)

Lat.: Auri natura non sunt splendentia pura. (Gaal, 774.)

3 Auch für Gold kann man nicht alles kaufen.

It.: L'oro non compra tutto. (Bohn I, 109.)

4 Auch Gold kann man zu theuer kaufen.

Holl.: Man kan wel goud te duur koopen. (Harrebomee, I, 254.)

5 Auss Gold, Getraid vnd Wein mag ohn Sünd kein Wucher sein. - Henisch, 1587, 32.

6 Aussen Gold, innen Kupfer ist mannig Herz der falsche Schnupfer. - Eiselein, 246.

Von einem nicht aufrichtigen Menschen. Vom falschen Gelde entlehnt.

Mhd.: Uzen golt und kupfer inne betrieuget tumber liute sinne. (Renner.) (Zingerle, 58.)

7 Bei mir ist alles von echtem Gold und Silber, sagte Grossmaul, auch meine kupfernen Pfannen und eisernen Kessel.

Holl.: Ik heb alles van goud en zilver, zelfs mijne koperen ketels, zei de grootspreker. (Bohn I, 329; Harrebomee, I, 254.)

8 Bei mir ist alles von Gold, sagte Frau Aufschnitt, auch meine Kupfertöpfe.

9 Beim Golde heisst es nie: genug.

10 Besser ein Loth Gold, als ein Pfund Blei.

Ruth.: Luczsze oko zalota jak kamin olowa. (Wurzbach I, 226.)

11 Beter Gold in de Fick, as up de Fick.

12 Da is ken Gold so rot, et mut hen vör Brod. (Holst.) - Schütze, II, 48; Diermissen, 279; Haupt, VIII, 362, 189.

Selbst der Sparpfennig, der gewöhnlich in Gold besteht, muss daran, wenn man Lebensunterhalt bedarf und mit dem Silber nicht ausreicht.

Nordfries.: Thiar as mian Gul so road, of hat mut wech för Broad. (Lappenkorb; Firmenich, III, 3, 10.)

Holl.: Geen goud zoo rood, of 't moet om brood. (Harrebomee, I, 253.)

13 Das Gold bedarf der Kleien. - Burckhardt, 747.

Das Gold wird mit Kleien polirt. Es ist nichts so gross und vornehm, es kann der Dienste des Niedern nicht entbehren.

14 Das Gold dient zu Kronen und zu Pillen.

Die Russen: Man macht aus Gold Kronen und Dolche. (Altmann VI, 508.)

15 Das Gold führt den Menschen zur Hölle und bleibt selber hier.

[Spaltenumbruch] 16 Das Gold hat keine Flecken. - Winckler, XVIII, 28.

17 Das gold macht taub. - Henisch, 1676, 69.

18 Das Gold probirt man an dem Stein, dess Menschen Hertz am golde rein. - Henisch, 1677, 1.

Dän.: Guld forsöges ved pröve steenen, men menneskene ved guldet. (Prov. dan., 261.)

19 Das Gold rostet nicht.

Böhm.: Zlata se rez nechyta. (Celakovsky, 90.)

20 Das gold vberwindet alle ding. - Henisch, 1677, 3.

21 Das Gold verliert nichts an seinem Werth in der Welt, wenn's ein Thor für Messing hält.

Böhm.: Sobe a ne zlatu hanbu cini, kdo je k olovu rovna. (Celakovsky, 109.)

22 Das Goldt der newen Welt hat die alte Welt zum Narren gemacht. - Lehmann, 255, 34; Opel, 386.

Ein Wort, das kurz nach der Entdeckung Amerikas aufkam und eine scharfe Wahrheit enthält.

23 Das goldt scheint clärer dann die Sonn, dann jm zu lieb laufft man in die hell vnd finsternus. - Franck, I, 161b.

24 Das Golt auss der Taschen, den Wein in die Flaschen, die Genss vom Spiess, da friss vnd jss. - Gruter, III, 13; Lehmann, II, 75, 12.

25 Dem Gold ist jeder hold. - Parömiakon, 2124 u. 2943.

Böhm.: K penezum cely svet tvari obracen. (Celakovsky, 161.)

Kroat.: Za penezi ves svet je obernjen. (Celakovsky, 161.)

26 Dem Gold ist kein Riegel zu stark.

27 Dem Gold ist Wehr und Waffen hold.

28 Dem gold stellet jedermann nach. - Henisch, 1677, 7.

Holl.: Het goud, dat schoon in 't oog is, velt alles, zelfs wat hoog is. (Harrebomee, I, 253.)

29 Dem Golde nützt der Hammer, dem Menschen der Jammer.

30 Die ihr Gold verborgen, verlieren die Freund und kommen in Sorgen.

Frz.: Quiconque preste or ou argent deux choses il perd entierement, scavoir: l'amy et l'argent. (Leroux, II, 294.)

31 Die mit Gold den Leib verschanzen, müssen auch den Kehraus tanzen. - Parömiakon, 1910.

Reichthum ist kein Kraut wider den Tod.

32 Die neues Gold machen wollen, verlieren das alte.

Dän.: Den, der vil giöre nydt guld, mister sit gamle blye. (Prov. dan., 261.)

33 Durch eine Hand voll Gold schneidet kein Messer. - Schlechta, 63.

34 Echtes Gold bleibt echt (Gold), auch wenn es neben Blei liegt.

35 Ed öss langsd Gold gefloss hoad winnig dervoa genoss. (Trier.) - Laven, 179, 32.

36 Ein Loth Gold ist besser als voll Recht tausend Fässer.

Die Russen: Lieber Gold nach Solotniken, als Eisen nach Pfunden. (Altmann V.)

37 Ein Loth Gold ist mehr werth als ein Pfund Blei.

Die Russen: Ein Solotnik Goldfeile gilt vor einem Pud purem Eisen. (Altmann VI, 414.)

Böhm.: Lepsi libra zlata, nez centner olova. - Lepsi zlato obnosene, nezli stribro vyhlazene. (Celakovsky, 270.)

Poln.: Lepszy funt zlota, niz centnar olowiu. (Celakovsky, 270.)

38 Ein Loth Gold wiegt mehr als ein ganzer Wollsack voll Recht. - Sailer, 250.

39 Ein Quintlein golds wigt mehr, denn ein Centner Gerechtigkeit (Recht, Wahrheit). - Henisch, 1677, 13; Gruter, III, 28; Lehmann, II, 150, 601; Petri, II, 219; Sailer, 204; Simrock, 3833; Eiselein, 246; Braun, II, 515.

It.: Una dramma d'oro pesa piu, ch' una libra di verita, e di giustizia. (Pazzaglia, 238, 7.)

Lat.: Auro loquente nihil pollit quaevis oratio. (Fischer, 23, 118; Philippi, I, 51; Seybold, 47.) - Auro venalia jura, aurum lex sequitur. (Gaal, 777.)

40 Eine handvoll gold ist schwerer, denn ein Sack voll recht vnd warheit. - Henisch, 1677, 11.

41 Eine Tonne Goldes ist so leicht gewünscht wie ein kupferner Pfennig.

Holl.: Het is zoo gemakkelijk eene tonne gouds gewenscht als een stuiver. (Harrebomee, I, 253.)

[Spaltenumbruch] 2 Je grösser der Goj (Nichtjude), je grösser das Massel (Glück).Tendlau, 606.

Der altgläubige fromme Jude erwartet auf dieser Welt kein volles Glück.

*3 Das is e Goj gomur.Tendlau, 640 u. 676.

Ein vollkommener Nichtjude.

*4 Das is e Goj, kaan Jonter (Festtag) un kaan Schabbes (Sabbath).Tendlau, 673.

Von einem, dem nichts heilig ist.

*5 Das soll mer kaan Goj lernen.Tendlau, 491.

Scherzhafter Ausruf der Juden bei wohlschmeckender Speise, besonders wenn sie der jüdischen Küche angehört. Man soll die Zubereitung derselben keinem Nichtjuden lehren, damit der Hochgenuss nur den Juden bleibe.

*6 Das soll mer kaan Goj wünschen.Tendlau, 640.

Es ist ein so grosses Uebel, dass man es nicht einmal einem Fremden, einem feindlich gesinnten Menschen wünschen soll.

*7 Goj chammer. (Königsberg.) – Frischbier2, 1328.

Jüd.-deutsch: Der Goj (Christ) ist beschränkt.


Göiker.

1 Aus 'n Göikerla wird a Göiker (Hahn). (Franken.) – Frommann, III, 168, 123.

*2 Ar gett wie d'r Göiker in Grôs. (Franken.) – Frommann, III, 168, 123.

Hebt die Beine hoch.


Gokel.

* Das is e langer Gokel.Tendlau, 546.

Ein langer, schmächtiger, sich lächerlich hin- und herbewegender Mensch.


Gokelhahn.

1 Ein guter Gokelhahn wird nie feist.Eiselein, 245.

Frz.: Un bon coq ne vient jamais gras. (Eiselein, 245.)

2 Zwei Gokelhähne auf Einem Mist vertragen sich nicht.Eiselein, 245.


Gold.

1 Auch das Gold will gewaschen sein.

2 Auch feines Gold schäumt im Tiegel.

Auch das Gold ist nur ein Erz, sagen die Russen. (Altmann VI, 477.)

Frz.: Nul or sans escume. (Leroux, I, 54.)

Lat.: Auri natura non sunt splendentia pura. (Gaal, 774.)

3 Auch für Gold kann man nicht alles kaufen.

It.: L'oro non compra tutto. (Bohn I, 109.)

4 Auch Gold kann man zu theuer kaufen.

Holl.: Man kan wel goud te duur koopen. (Harrebomée, I, 254.)

5 Auss Gold, Getraid vnd Wein mag ohn Sünd kein Wucher sein.Henisch, 1587, 32.

6 Aussen Gold, innen Kupfer ist mannig Herz der falsche Schnupfer.Eiselein, 246.

Von einem nicht aufrichtigen Menschen. Vom falschen Gelde entlehnt.

Mhd.: Uzen golt und kupfer inne betrieuget tumber liute sinne. (Renner.) (Zingerle, 58.)

7 Bei mir ist alles von echtem Gold und Silber, sagte Grossmaul, auch meine kupfernen Pfannen und eisernen Kessel.

Holl.: Ik heb alles van goud en zilver, zelfs mijne koperen ketels, zei de grootspreker. (Bohn I, 329; Harrebomée, I, 254.)

8 Bei mir ist alles von Gold, sagte Frau Aufschnitt, auch meine Kupfertöpfe.

9 Beim Golde heisst es nie: genug.

10 Besser ein Loth Gold, als ein Pfund Blei.

Ruth.: Łuczsze oko załota jak kamin ołowa. (Wurzbach I, 226.)

11 Beter Gold in de Fick, as up de Fick.

12 Da is kên Gold so rôt, et mut hen vör Brod. (Holst.) – Schütze, II, 48; Diermissen, 279; Haupt, VIII, 362, 189.

Selbst der Sparpfennig, der gewöhnlich in Gold besteht, muss daran, wenn man Lebensunterhalt bedarf und mit dem Silber nicht ausreicht.

Nordfries.: Thiar as mian Gul so road, of hat mut wech för Broad. (Lappenkorb; Firmenich, III, 3, 10.)

Holl.: Geen goud zoo rood, of 't moet om brood. (Harrebomée, I, 253.)

13 Das Gold bedarf der Kleien.Burckhardt, 747.

Das Gold wird mit Kleien polirt. Es ist nichts so gross und vornehm, es kann der Dienste des Niedern nicht entbehren.

14 Das Gold dient zu Kronen und zu Pillen.

Die Russen: Man macht aus Gold Kronen und Dolche. (Altmann VI, 508.)

15 Das Gold führt den Menschen zur Hölle und bleibt selber hier.

[Spaltenumbruch] 16 Das Gold hat keine Flecken.Winckler, XVIII, 28.

17 Das gold macht taub.Henisch, 1676, 69.

18 Das Gold probirt man an dem Stein, dess Menschen Hertz am golde rein.Henisch, 1677, 1.

Dän.: Guld forsøges ved prøve steenen, men menneskene ved guldet. (Prov. dan., 261.)

19 Das Gold rostet nicht.

Böhm.: Zlata se rez nechytá. (Čelakovský, 90.)

20 Das gold vberwindet alle ding.Henisch, 1677, 3.

21 Das Gold verliert nichts an seinem Werth in der Welt, wenn's ein Thor für Messing hält.

Böhm.: Sobĕ a ne zlatu hanbu činí, kdo je k olovu rovná. (Čelakovský, 109.)

22 Das Goldt der newen Welt hat die alte Welt zum Narren gemacht.Lehmann, 255, 34; Opel, 386.

Ein Wort, das kurz nach der Entdeckung Amerikas aufkam und eine scharfe Wahrheit enthält.

23 Das goldt scheint clärer dann die Sonn, dann jm zu lieb laufft man in die hell vnd finsternus.Franck, I, 161b.

24 Das Golt auss der Taschen, den Wein in die Flaschen, die Genss vom Spiess, da friss vnd jss.Gruter, III, 13; Lehmann, II, 75, 12.

25 Dem Gold ist jeder hold.Parömiakon, 2124 u. 2943.

Böhm.: K penĕzům celý svĕt tváří obrácen. (Čelakovský, 161.)

Kroat.: Za penézi ves svét je obernjen. (Čelakovský, 161.)

26 Dem Gold ist kein Riegel zu stark.

27 Dem Gold ist Wehr und Waffen hold.

28 Dem gold stellet jedermann nach.Henisch, 1677, 7.

Holl.: Het goud, dat schoon in 't oog is, velt alles, zelfs wat hoog is. (Harrebomée, I, 253.)

29 Dem Golde nützt der Hammer, dem Menschen der Jammer.

30 Die ihr Gold verborgen, verlieren die Freund und kommen in Sorgen.

Frz.: Quiconque preste or ou argent deux choses il perd entièrement, scavoir: l'amy et l'argent. (Leroux, II, 294.)

31 Die mit Gold den Leib verschanzen, müssen auch den Kehraus tanzen.Parömiakon, 1910.

Reichthum ist kein Kraut wider den Tod.

32 Die neues Gold machen wollen, verlieren das alte.

Dän.: Den, der vil giøre nydt guld, mister sit gamle blye. (Prov. dan., 261.)

33 Durch eine Hand voll Gold schneidet kein Messer.Schlechta, 63.

34 Echtes Gold bleibt echt (Gold), auch wenn es neben Blei liegt.

35 Ed öss langsd Gold gefloss hoad winnig dervoa genoss. (Trier.) – Laven, 179, 32.

36 Ein Loth Gold ist besser als voll Recht tausend Fässer.

Die Russen: Lieber Gold nach Solotniken, als Eisen nach Pfunden. (Altmann V.)

37 Ein Loth Gold ist mehr werth als ein Pfund Blei.

Die Russen: Ein Solotnik Goldfeile gilt vor einem Pud purem Eisen. (Altmann VI, 414.)

Böhm.: Lepší libra zlata, než centnéř olova. – Lepší zlato obnošené, nežli stříbro vyhlazené. (Čelakovský, 270.)

Poln.: Lepszy funt złota, niż centnar olowiu. (Čelakovský, 270.)

38 Ein Loth Gold wiegt mehr als ein ganzer Wollsack voll Recht.Sailer, 250.

39 Ein Quintlein golds wigt mehr, denn ein Centner Gerechtigkeit (Recht, Wahrheit).Henisch, 1677, 13; Gruter, III, 28; Lehmann, II, 150, 601; Petri, II, 219; Sailer, 204; Simrock, 3833; Eiselein, 246; Braun, II, 515.

It.: Una dramma d'oro pesa più, ch' una libra di verità, e di giustizia. (Pazzaglia, 238, 7.)

Lat.: Auro loquente nihil pollit quaevis oratio. (Fischer, 23, 118; Philippi, I, 51; Seybold, 47.) – Auro venalia jura, aurum lex sequitur. (Gaal, 777.)

40 Eine handvoll gold ist schwerer, denn ein Sack voll recht vnd warheit.Henisch, 1677, 11.

41 Eine Tonne Goldes ist so leicht gewünscht wie ein kupferner Pfennig.

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[[894]/0922] 2 Je grösser der Goj (Nichtjude), je grösser das Massel (Glück). – Tendlau, 606. Der altgläubige fromme Jude erwartet auf dieser Welt kein volles Glück. *3 Das is e Goj gomur. – Tendlau, 640 u. 676. Ein vollkommener Nichtjude. *4 Das is e Goj, kaan Jonter (Festtag) un kaan Schabbes (Sabbath). – Tendlau, 673. Von einem, dem nichts heilig ist. *5 Das soll mer kaan Goj lernen. – Tendlau, 491. Scherzhafter Ausruf der Juden bei wohlschmeckender Speise, besonders wenn sie der jüdischen Küche angehört. Man soll die Zubereitung derselben keinem Nichtjuden lehren, damit der Hochgenuss nur den Juden bleibe. *6 Das soll mer kaan Goj wünschen. – Tendlau, 640. Es ist ein so grosses Uebel, dass man es nicht einmal einem Fremden, einem feindlich gesinnten Menschen wünschen soll. *7 Goj chammer. (Königsberg.) – Frischbier2, 1328. Jüd.-deutsch: Der Goj (Christ) ist beschränkt. Göiker. 1 Aus 'n Göikerla wird a Göiker (Hahn). (Franken.) – Frommann, III, 168, 123. *2 Ar gett wie d'r Göiker in Grôs. (Franken.) – Frommann, III, 168, 123. Hebt die Beine hoch. Gokel. * Das is e langer Gokel. – Tendlau, 546. Ein langer, schmächtiger, sich lächerlich hin- und herbewegender Mensch. Gokelhahn. 1 Ein guter Gokelhahn wird nie feist. – Eiselein, 245. Frz.: Un bon coq ne vient jamais gras. (Eiselein, 245.) 2 Zwei Gokelhähne auf Einem Mist vertragen sich nicht. – Eiselein, 245. Gold. 1 Auch das Gold will gewaschen sein. 2 Auch feines Gold schäumt im Tiegel. Auch das Gold ist nur ein Erz, sagen die Russen. (Altmann VI, 477.) Frz.: Nul or sans escume. (Leroux, I, 54.) Lat.: Auri natura non sunt splendentia pura. (Gaal, 774.) 3 Auch für Gold kann man nicht alles kaufen. It.: L'oro non compra tutto. (Bohn I, 109.) 4 Auch Gold kann man zu theuer kaufen. Holl.: Man kan wel goud te duur koopen. (Harrebomée, I, 254.) 5 Auss Gold, Getraid vnd Wein mag ohn Sünd kein Wucher sein. – Henisch, 1587, 32. 6 Aussen Gold, innen Kupfer ist mannig Herz der falsche Schnupfer. – Eiselein, 246. Von einem nicht aufrichtigen Menschen. Vom falschen Gelde entlehnt. Mhd.: Uzen golt und kupfer inne betrieuget tumber liute sinne. (Renner.) (Zingerle, 58.) 7 Bei mir ist alles von echtem Gold und Silber, sagte Grossmaul, auch meine kupfernen Pfannen und eisernen Kessel. Holl.: Ik heb alles van goud en zilver, zelfs mijne koperen ketels, zei de grootspreker. (Bohn I, 329; Harrebomée, I, 254.) 8 Bei mir ist alles von Gold, sagte Frau Aufschnitt, auch meine Kupfertöpfe. 9 Beim Golde heisst es nie: genug. 10 Besser ein Loth Gold, als ein Pfund Blei. Ruth.: Łuczsze oko załota jak kamin ołowa. (Wurzbach I, 226.) 11 Beter Gold in de Fick, as up de Fick. 12 Da is kên Gold so rôt, et mut hen vör Brod. (Holst.) – Schütze, II, 48; Diermissen, 279; Haupt, VIII, 362, 189. Selbst der Sparpfennig, der gewöhnlich in Gold besteht, muss daran, wenn man Lebensunterhalt bedarf und mit dem Silber nicht ausreicht. Nordfries.: Thiar as mian Gul so road, of hat mut wech för Broad. (Lappenkorb; Firmenich, III, 3, 10.) Holl.: Geen goud zoo rood, of 't moet om brood. (Harrebomée, I, 253.) 13 Das Gold bedarf der Kleien. – Burckhardt, 747. Das Gold wird mit Kleien polirt. Es ist nichts so gross und vornehm, es kann der Dienste des Niedern nicht entbehren. 14 Das Gold dient zu Kronen und zu Pillen. Die Russen: Man macht aus Gold Kronen und Dolche. (Altmann VI, 508.) 15 Das Gold führt den Menschen zur Hölle und bleibt selber hier. 16 Das Gold hat keine Flecken. – Winckler, XVIII, 28. 17 Das gold macht taub. – Henisch, 1676, 69. 18 Das Gold probirt man an dem Stein, dess Menschen Hertz am golde rein. – Henisch, 1677, 1. Dän.: Guld forsøges ved prøve steenen, men menneskene ved guldet. (Prov. dan., 261.) 19 Das Gold rostet nicht. Böhm.: Zlata se rez nechytá. (Čelakovský, 90.) 20 Das gold vberwindet alle ding. – Henisch, 1677, 3. 21 Das Gold verliert nichts an seinem Werth in der Welt, wenn's ein Thor für Messing hält. Böhm.: Sobĕ a ne zlatu hanbu činí, kdo je k olovu rovná. (Čelakovský, 109.) 22 Das Goldt der newen Welt hat die alte Welt zum Narren gemacht. – Lehmann, 255, 34; Opel, 386. Ein Wort, das kurz nach der Entdeckung Amerikas aufkam und eine scharfe Wahrheit enthält. 23 Das goldt scheint clärer dann die Sonn, dann jm zu lieb laufft man in die hell vnd finsternus. – Franck, I, 161b. 24 Das Golt auss der Taschen, den Wein in die Flaschen, die Genss vom Spiess, da friss vnd jss. – Gruter, III, 13; Lehmann, II, 75, 12. 25 Dem Gold ist jeder hold. – Parömiakon, 2124 u. 2943. Böhm.: K penĕzům celý svĕt tváří obrácen. (Čelakovský, 161.) Kroat.: Za penézi ves svét je obernjen. (Čelakovský, 161.) 26 Dem Gold ist kein Riegel zu stark. 27 Dem Gold ist Wehr und Waffen hold. 28 Dem gold stellet jedermann nach. – Henisch, 1677, 7. Holl.: Het goud, dat schoon in 't oog is, velt alles, zelfs wat hoog is. (Harrebomée, I, 253.) 29 Dem Golde nützt der Hammer, dem Menschen der Jammer. 30 Die ihr Gold verborgen, verlieren die Freund und kommen in Sorgen. Frz.: Quiconque preste or ou argent deux choses il perd entièrement, scavoir: l'amy et l'argent. (Leroux, II, 294.) 31 Die mit Gold den Leib verschanzen, müssen auch den Kehraus tanzen. – Parömiakon, 1910. Reichthum ist kein Kraut wider den Tod. 32 Die neues Gold machen wollen, verlieren das alte. Dän.: Den, der vil giøre nydt guld, mister sit gamle blye. (Prov. dan., 261.) 33 Durch eine Hand voll Gold schneidet kein Messer. – Schlechta, 63. 34 Echtes Gold bleibt echt (Gold), auch wenn es neben Blei liegt. 35 Ed öss langsd Gold gefloss hoad winnig dervoa genoss. (Trier.) – Laven, 179, 32. 36 Ein Loth Gold ist besser als voll Recht tausend Fässer. Die Russen: Lieber Gold nach Solotniken, als Eisen nach Pfunden. (Altmann V.) 37 Ein Loth Gold ist mehr werth als ein Pfund Blei. Die Russen: Ein Solotnik Goldfeile gilt vor einem Pud purem Eisen. (Altmann VI, 414.) Böhm.: Lepší libra zlata, než centnéř olova. – Lepší zlato obnošené, nežli stříbro vyhlazené. (Čelakovský, 270.) Poln.: Lepszy funt złota, niż centnar olowiu. (Čelakovský, 270.) 38 Ein Loth Gold wiegt mehr als ein ganzer Wollsack voll Recht. – Sailer, 250. 39 Ein Quintlein golds wigt mehr, denn ein Centner Gerechtigkeit (Recht, Wahrheit). – Henisch, 1677, 13; Gruter, III, 28; Lehmann, II, 150, 601; Petri, II, 219; Sailer, 204; Simrock, 3833; Eiselein, 246; Braun, II, 515. It.: Una dramma d'oro pesa più, ch' una libra di verità, e di giustizia. (Pazzaglia, 238, 7.) Lat.: Auro loquente nihil pollit quaevis oratio. (Fischer, 23, 118; Philippi, I, 51; Seybold, 47.) – Auro venalia jura, aurum lex sequitur. (Gaal, 777.) 40 Eine handvoll gold ist schwerer, denn ein Sack voll recht vnd warheit. – Henisch, 1677, 11. 41 Eine Tonne Goldes ist so leicht gewünscht wie ein kupferner Pfennig. Holl.: Het is zoo gemakkelijk eene tonne gouds gewenscht als een stuiver. (Harrebomée, I, 253.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [894]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/922>, abgerufen am 25.11.2024.