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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 323 Es soll sich ein jeder zu glück vnd vnglück schicken. - Henisch, 1667, 42.

324 Etwas Glück ist gut, zu viel verdirbt den Muth (Gesinnung, Charakter).

Böhm.: Stesti na cas neskodi, a svou dobou brzo zahubi. (Celakovsky, 151.)

325 Fremdes Glück ist dem Neidischen ein Strick. - Parömiakon, 2482.

Wer es nun noch verzuckert, verbittert sich, wie die Polen sagen, alles Uebrige. (Reinsberg IV, 101.)

326 Glöck öss beter as Arfgot (Erbgut). - Frischbier2, 1311.

327 Glöck, wer dat Glöck heft, seggt de Brut. - Frischbier2, 1312.

328 Glück allein thut's.

Glück ist die ganze Sache, sagen die Engländer. (Reinsberg II, 96.)

329 Glück ändert die Sitten, bessert sie aber selten.

Auch russisch Altmann VI, 508.

330 Gluck bedarf kein Rhats. - Lehmann, 345, 47; Körte, 2259; Simrock, 3763; Braun, I, 877.

It.: Chi a ventura, poco senno gli basta.

331 Glück bedarff man allweg. - Henisch, 1662, 47.

332 Glück bedarff Witz vnd nimbt die Witz. - Lehmann, 342, 8; Körte, 2260.

333 Glück bei Glück macht guten Frieden. - Simrock, 3803; Körte, 2229.

334 Glück bethört die Leut mehr dann vnglück. - Henisch, 1662, 24; Petri, II, 341.

335 Glück bringt Hochmuth, Hochmuth - Verachtung, Verachtung - Zwietracht, Zwietracht - Ungehorsam, Ungehorsam - Aufruhr. (Schweiz.) - Kirchhofer, 156.

Dän.: Lykken föder hovmod. (Prov. dan., 399.)

336 Glück bringt manchem schmertzen. - Henisch, 1662, 25; Petri, II, 341.

337 Glück bringt (hat) Neider. - Simrock, 3808; Braun, I, 879.

Lat.: Felicibus invidetur. (Seybold, 177.)

Ung.: Sok irigyei vannak a szerencses embernek. (Gaal, 759.)

338 Glück, Eis und Treu' bricht, eh' man's denkt, entzwei. - Parömiakon, 2804.

339 Glück erwirbt Freunde, Unglück bewährt sie.

Lat.: Amicos res secundae parant, adversae probant. (Binder I, 54; II, 156; Buchler, 21; Seybold, 24.)

340 Glück fällt leicht hinterrück.

"Menschenleben, Muth und Glück felt so uhrplötzlich hinterrück, wie eine Wasserblas im regen, und wie die Wetterhahn sich drehen." (Froschm., E, VIIb.)

341 Glück fleucht, Unglück schleicht.

Nämlich im Gehen - von uns.

342 Glück folget den Sitten. - Henisch, 1662, 26; Gruter, I, 44; Petri, II, 341; Franck, I, 26a; Körte, 2270.

Lat.: Fortuna jus in hominem mores non habet.

343 Glück fordert bald wider, das es gelihen hat. - Franck, I, 70b.

Lat.: Levis est fortuna, quae dedit, reposcit. (Franck, 1, 70b; Philippi, I, 224; Seybold, 278.)

344 Glück fragt nicht nach recht vnnd billigkeit. - Lehmann, 347, 81; Körte, 2206 u. 2717; Simrock, 3792; Braun, I, 852.

345 Glück gebiert Hoch(Ueber-)muth; Hochmuth nie gut thut.

Dän.: Lykken föder hovmod, hovmod föder laster. (Prov. dan., 402.)

346 Glück gebiert Neid, Sicherheit gebiert Gefahr, Vertraulichkeit Verachtung, Wahrheit gebiert Verfolgung. - Parömiakon, 2098.

Frz.: La prosperite engendre de l'envie et l'assurance du danger. (Kritzinger, 569a.)

Holl.: Geluk baart druk. - Het geluk baart nijd en haat; eet je vlooijen, je sch.. geen muskaat. (Harrebomee, I, 226.)

347 Glück geht über Geschick (Tugend, Witz). - Kirchhofer, 156; Körte, 2268; Simrock, 3758.

Mhd.: Diu saelde dringet für die kunst. (Spervogel.) (Zingerle, 57.)

Frz.: Bonheur passe richesse. (Cahier, 240.) - Il vaut mieulx en bonheur naistre que des bons estre. (Leroux, II, 240.)

It.: Chi ha ventura, poco senno gli basta.

348 Glück, Geld und Gewalt verlieren sich, ein guter Name bleibt ewiglich.

[Spaltenumbruch] 349 Glück, Glas und Jungfernschaft haben Stiele ohne Saft1.

1) D. h. dürre, die leicht brechen.

350 Glück, Gut vnd Geld sind eines guten Rahts Knechte. - Mathesy, 336a; Petri, II, 341.

"Vmb Geld kan man nicht gute Rähte kauffen."

351 Glück hat faule Hände.

352 Glück hat kein rew. - Henisch, 1662, 27; Petri, II, 341.

353 Glück hat Neid(er). - Kirchhofer, 156; Körte, 2266.

It.: Dove e richezza, ivi e invidia.

Lat.: Fortunae comes invidia.

354 Glück hat sein Tück. - Lehmann, 342, 7; Eiselein, 244; Sailer, 70; Simrock, 3736.

"Glück hat sehr viel böser Tück." (Froschm., R, r iii.)

It.: Nella prosperita temer si deve l'avversita.

Lat.: Magna fortunae dona non sine metu sunt. - Non est fortuna, de qua possis queri nihil. - Nunquam fortuna simpliciter indulget.

355 Glück hat Weiberart, es gibt dem einen den Kopf, dem andern den Bart.

Ein Humorist theilte die Männer ein in solche, bei denen der Bart am Kopfe und andere, bei denen der Kopf am Barte sei. Die Vertheilungslaune des Glücks schildernd, sagen die Tataren: Einer hat Paläste zu bauen, der andere Bettelsäcke zu machen. Die Türken: O Schicksal, dem einen gibst du reife, dem andern unreife Melonen zu essen. (Reinsberg II, 125.)

356 Glück hat Weiberart; es liebt, was jung und - Wechselung.

357 Glück herein, so trincken wir guten Wein. - Henisch, 1662, 27; Petri, II, 341.

358 Glück im Spiel ist Wetter im April.

359 Glück im Spiel, Unglück in der Liebe. - Körte, 2228.

360 Glück ist besser als gut Spielen.

Frz.: Chance vaut mieux que bien jouer. (Cahier, 290.)

361 Glück ist besser als Rath.

Dän.: Lykke er bedre end raad. (Prov. dan., 401.)

Frz.: Fortune vaut plus que conseil a l'homme. (Kritzinger, 326a.)

362 Glück ist besser dann Erbgut. - Henisch, 1662, 30; Petri, II, 341.

Dän.: Bedre er god lykke end hög byrde. (Prov. dan., 397.) - Bedre er held end hundrede mark. (Bohn I, 350.)

363 Glück ist blind und machet blind, die in seinem Gefolge sind.

364 Glück ist der Freunden Sommer vnd Erndt. - Henisch, 1662, 31; Simrock, 2736; Körte, 2258.

Den Glücklichen betet die Menge blindlings an, den Unglücklichen flieht sie wie die Pest.

Engl.: When once fortune begins to frown, friends will be packing. (Gaal, 753.)

Ung.: Meddig tard szerencsed, addig baratid is. (Gaal, 752.)

365 Glück ist der freunden sommer vnd ernt, Vnglück aller freund winter. (S. Freund 225, 231-233, 252, 253 u. 260.) - Franck, I, 8a; Lehmann, II, 230, 36; Simrock, 2738.

It.: Quando fortuna si parte, conduce seco tutti gli amici.

Lat.: Diligitur nemo, nisi cui fortuna secunda est.

366 Glück ist der Frommen Feind.

367 Glück ist der Narren Witz.

Span.: Ventura te de Dios, hijo, que saber poco te basta. (Bohn I, 261.)

368 Glück ist der reichen marter vnd staupe. - Henisch, 1662, 23; Petri, II, 341.

369 Glück ist der Tugend gefärte. - Gruter, III, 44; Lehmann, II, 237, 64.

Ung.: A szerencse sokaknak nagy vesztekre szolgal. (Gaal, 770.)

370 Glück ist derer, so's brauchen.

Dän.: Lykke hielper ei naar man ei veed at bruge den. (Prov. dan., 400.)

371 Glück ist des Unglücks Mutter.

372 Glück ist ein Heilpflaster für viel Unfäll.

Mhd.: Gelück ist guot für ungevell. (Zingerle, 57.)

373 Glück ist ein junges Weib, es liebt die jungen Männer und lässt die alten fahren. - Schuppius.

374 Glück ist ein Riegel, der uns den Himmel versperrt. - Parömiakon, 1073.

"Das Glück ist die Feuerprobe des Menschen, das Unglück nur die Wasserprobe." (Jean Paul.)

375 Glück ist eine Hocke1, die schwer zu tragen ist.

1) Die Russen in Bor: ein Buckel. (Altmann V.)

[Spaltenumbruch] 323 Es soll sich ein jeder zu glück vnd vnglück schicken.Henisch, 1667, 42.

324 Etwas Glück ist gut, zu viel verdirbt den Muth (Gesinnung, Charakter).

Böhm.: Štĕstí na čas neškodí, a svou dobou brzo zahubí. (Čelakovský, 151.)

325 Fremdes Glück ist dem Neidischen ein Strick.Parömiakon, 2482.

Wer es nun noch verzuckert, verbittert sich, wie die Polen sagen, alles Uebrige. (Reinsberg IV, 101.)

326 Glöck öss beter as Arfgôt (Erbgut).Frischbier2, 1311.

327 Glöck, wer dat Glöck heft, seggt de Brut.Frischbier2, 1312.

328 Glück allein thut's.

Glück ist die ganze Sache, sagen die Engländer. (Reinsberg II, 96.)

329 Glück ändert die Sitten, bessert sie aber selten.

Auch russisch Altmann VI, 508.

330 Gluck bedarf kein Rhats.Lehmann, 345, 47; Körte, 2259; Simrock, 3763; Braun, I, 877.

It.: Chi a ventura, poco senno gli basta.

331 Glück bedarff man allweg.Henisch, 1662, 47.

332 Glück bedarff Witz vnd nimbt die Witz.Lehmann, 342, 8; Körte, 2260.

333 Glück bei Glück macht guten Frieden.Simrock, 3803; Körte, 2229.

334 Glück bethört die Leut mehr dann vnglück.Henisch, 1662, 24; Petri, II, 341.

335 Glück bringt Hochmuth, Hochmuth – Verachtung, Verachtung – Zwietracht, Zwietracht – Ungehorsam, Ungehorsam – Aufruhr. (Schweiz.) – Kirchhofer, 156.

Dän.: Lykken føder hovmod. (Prov. dan., 399.)

336 Glück bringt manchem schmertzen.Henisch, 1662, 25; Petri, II, 341.

337 Glück bringt (hat) Neider.Simrock, 3808; Braun, I, 879.

Lat.: Felicibus invidetur. (Seybold, 177.)

Ung.: Sok irigyei vannak a szerencsés embernek. (Gaal, 759.)

338 Glück, Eis und Treu' bricht, eh' man's denkt, entzwei.Parömiakon, 2804.

339 Glück erwirbt Freunde, Unglück bewährt sie.

Lat.: Amicos res secundae parant, adversae probant. (Binder I, 54; II, 156; Buchler, 21; Seybold, 24.)

340 Glück fällt leicht hinterrück.

„Menschenleben, Muth und Glück felt so uhrplötzlich hinterrück, wie eine Wasserblas im regen, und wie die Wetterhahn sich drehen.“ (Froschm., E, VIIb.)

341 Glück fleucht, Unglück schleicht.

Nämlich im Gehen – von uns.

342 Glück folget den Sitten.Henisch, 1662, 26; Gruter, I, 44; Petri, II, 341; Franck, I, 26a; Körte, 2270.

Lat.: Fortuna jus in hominem mores non habet.

343 Glück fordert bald wider, das es gelihen hat.Franck, I, 70b.

Lat.: Levis est fortuna, quae dedit, reposcit. (Franck, 1, 70b; Philippi, I, 224; Seybold, 278.)

344 Glück fragt nicht nach recht vnnd billigkeit.Lehmann, 347, 81; Körte, 2206 u. 2717; Simrock, 3792; Braun, I, 852.

345 Glück gebiert Hoch(Ueber-)muth; Hochmuth nie gut thut.

Dän.: Lykken føder hovmod, hovmod føder laster. (Prov. dan., 402.)

346 Glück gebiert Neid, Sicherheit gebiert Gefahr, Vertraulichkeit Verachtung, Wahrheit gebiert Verfolgung.Parömiakon, 2098.

Frz.: La prospérité engendre de l'envie et l'assurance du danger. (Kritzinger, 569a.)

Holl.: Geluk baart druk. – Het geluk baart nijd en haat; eet je vlooijen, je sch.. geen muskaat. (Harrebomée, I, 226.)

347 Glück geht über Geschick (Tugend, Witz).Kirchhofer, 156; Körte, 2268; Simrock, 3758.

Mhd.: Diu saelde dringet für die kunst. (Spervogel.) (Zingerle, 57.)

Frz.: Bonheur passe richesse. (Cahier, 240.) – Il vaut mieulx en bonheur naistre que des bons estre. (Leroux, II, 240.)

It.: Chi ha ventura, poco senno gli basta.

348 Glück, Geld und Gewalt verlieren sich, ein guter Name bleibt ewiglich.

[Spaltenumbruch] 349 Glück, Glas und Jungfernschaft haben Stiele ohne Saft1.

1) D. h. dürre, die leicht brechen.

350 Glück, Gut vnd Geld sind eines guten Rahts Knechte.Mathesy, 336a; Petri, II, 341.

„Vmb Geld kan man nicht gute Rähte kauffen.“

351 Glück hat faule Hände.

352 Glück hat kein rew.Henisch, 1662, 27; Petri, II, 341.

353 Glück hat Neid(er).Kirchhofer, 156; Körte, 2266.

It.: Dove è richezza, ivi è invidia.

Lat.: Fortunae comes invidia.

354 Glück hat sein Tück.Lehmann, 342, 7; Eiselein, 244; Sailer, 70; Simrock, 3736.

„Glück hat sehr viel böser Tück.“ (Froschm., R, r iii.)

It.: Nella prosperità temer si deve l'avversità.

Lat.: Magna fortunae dona non sine metu sunt. – Non est fortuna, de qua possis queri nihil. – Nunquam fortuna simpliciter indulget.

355 Glück hat Weiberart, es gibt dem einen den Kopf, dem andern den Bart.

Ein Humorist theilte die Männer ein in solche, bei denen der Bart am Kopfe und andere, bei denen der Kopf am Barte sei. Die Vertheilungslaune des Glücks schildernd, sagen die Tataren: Einer hat Paläste zu bauen, der andere Bettelsäcke zu machen. Die Türken: O Schicksal, dem einen gibst du reife, dem andern unreife Melonen zu essen. (Reinsberg II, 125.)

356 Glück hat Weiberart; es liebt, was jung und – Wechselung.

357 Glück herein, so trincken wir guten Wein.Henisch, 1662, 27; Petri, II, 341.

358 Glück im Spiel ist Wetter im April.

359 Glück im Spiel, Unglück in der Liebe.Körte, 2228.

360 Glück ist besser als gut Spielen.

Frz.: Chance vaut mieux que bien jouer. (Cahier, 290.)

361 Glück ist besser als Rath.

Dän.: Lykke er bedre end raad. (Prov. dan., 401.)

Frz.: Fortune vaut plus que conseil à l'homme. (Kritzinger, 326a.)

362 Glück ist besser dann Erbgut.Henisch, 1662, 30; Petri, II, 341.

Dän.: Bedre er god lykke end høg byrde. (Prov. dan., 397.) – Bedre er held end hundrede mark. (Bohn I, 350.)

363 Glück ist blind und machet blind, die in seinem Gefolge sind.

364 Glück ist der Freunden Sommer vnd Erndt.Henisch, 1662, 31; Simrock, 2736; Körte, 2258.

Den Glücklichen betet die Menge blindlings an, den Unglücklichen flieht sie wie die Pest.

Engl.: When once fortune begins to frown, friends will be packing. (Gaal, 753.)

Ung.: Meddig tard szerencséd, addig barátid is. (Gaal, 752.)

365 Glück ist der freunden sommer vnd ernt, Vnglück aller freund winter. (S. Freund 225, 231-233, 252, 253 u. 260.)Franck, I, 8a; Lehmann, II, 230, 36; Simrock, 2738.

It.: Quando fortuna si parte, conduce seco tutti gli amici.

Lat.: Diligitur nemo, nisi cui fortuna secunda est.

366 Glück ist der Frommen Feind.

367 Glück ist der Narren Witz.

Span.: Ventura te dé Dios, hijo, que saber poco te basta. (Bohn I, 261.)

368 Glück ist der reichen marter vnd staupe.Henisch, 1662, 23; Petri, II, 341.

369 Glück ist der Tugend gefärte.Gruter, III, 44; Lehmann, II, 237, 64.

Ung.: A szerencse sokaknak nagy vesztekre szolgál. (Gaal, 770.)

370 Glück ist derer, so's brauchen.

Dän.: Lykke hielper ei naar man ei veed at bruge den. (Prov. dan., 400.)

371 Glück ist des Unglücks Mutter.

372 Glück ist ein Heilpflaster für viel Unfäll.

Mhd.: Gelück ist guot für ungevell. (Zingerle, 57.)

373 Glück ist ein junges Weib, es liebt die jungen Männer und lässt die alten fahren.Schuppius.

374 Glück ist ein Riegel, der uns den Himmel versperrt.Parömiakon, 1073.

„Das Glück ist die Feuerprobe des Menschen, das Unglück nur die Wasserprobe.“ (Jean Paul.)

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1) Die Russen in Bor: ein Buckel. (Altmann V.)

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[[873]/0901] 323 Es soll sich ein jeder zu glück vnd vnglück schicken. – Henisch, 1667, 42. 324 Etwas Glück ist gut, zu viel verdirbt den Muth (Gesinnung, Charakter). Böhm.: Štĕstí na čas neškodí, a svou dobou brzo zahubí. (Čelakovský, 151.) 325 Fremdes Glück ist dem Neidischen ein Strick. – Parömiakon, 2482. Wer es nun noch verzuckert, verbittert sich, wie die Polen sagen, alles Uebrige. (Reinsberg IV, 101.) 326 Glöck öss beter as Arfgôt (Erbgut). – Frischbier2, 1311. 327 Glöck, wer dat Glöck heft, seggt de Brut. – Frischbier2, 1312. 328 Glück allein thut's. Glück ist die ganze Sache, sagen die Engländer. (Reinsberg II, 96.) 329 Glück ändert die Sitten, bessert sie aber selten. Auch russisch Altmann VI, 508. 330 Gluck bedarf kein Rhats. – Lehmann, 345, 47; Körte, 2259; Simrock, 3763; Braun, I, 877. It.: Chi a ventura, poco senno gli basta. 331 Glück bedarff man allweg. – Henisch, 1662, 47. 332 Glück bedarff Witz vnd nimbt die Witz. – Lehmann, 342, 8; Körte, 2260. 333 Glück bei Glück macht guten Frieden. – Simrock, 3803; Körte, 2229. 334 Glück bethört die Leut mehr dann vnglück. – Henisch, 1662, 24; Petri, II, 341. 335 Glück bringt Hochmuth, Hochmuth – Verachtung, Verachtung – Zwietracht, Zwietracht – Ungehorsam, Ungehorsam – Aufruhr. (Schweiz.) – Kirchhofer, 156. Dän.: Lykken føder hovmod. (Prov. dan., 399.) 336 Glück bringt manchem schmertzen. – Henisch, 1662, 25; Petri, II, 341. 337 Glück bringt (hat) Neider. – Simrock, 3808; Braun, I, 879. Lat.: Felicibus invidetur. (Seybold, 177.) Ung.: Sok irigyei vannak a szerencsés embernek. (Gaal, 759.) 338 Glück, Eis und Treu' bricht, eh' man's denkt, entzwei. – Parömiakon, 2804. 339 Glück erwirbt Freunde, Unglück bewährt sie. Lat.: Amicos res secundae parant, adversae probant. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [873]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/901>, abgerufen am 22.11.2024.