Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

30 Gleich findet man bei gleich. - Franck, II, 60b; Gruter, I, 44; Henisch, 1646, 26; Petri, II, 340.

"Die Thorheit geht mit Thorheit Hand in Hand. Der Weise ist dem Weisen nur bekannt." Man findet aber auch zuweilen das Ungleiche beieinander; so hatte der bekannte Barnum in seinem Museum zu Neuyork im Jahre 1863 das grösste und das kleinste Exemplar des Menschengeschlechts zusammengestellt, einen achtzehnjährigen Riesen von 8 Fuss Höhe und einen vierzehnjährigen Burschen von 22 Zoll Höhe und 17 Pfund Gewicht. (Vgl. Neuyorker Staatszeitung vom 14. Nov. 1863, S. 8.)

It.: Pari con pari bene sta e dura. (Gaal, 733.)

31 Gleich gegen gleich ist die beste bezahlung. - Henisch, 1646, 27; Petri, II, 340; Schottel, 1124b; Graf, 237, 99 u. 337, 315.

Bei Graf als Rechtssprichwort, an der einen Stelle von Verträgen, an der andern vom Wiedervergeltungsrecht.

32 Gleich ist bald gesagt. - Eiselein, 240.

33 Gleich ist reich.

Besonders gleich bezahlen macht reich.

34 Gleich ist vnser aller anfang. - Henisch, 1646, 29; Petri, II, 340.

35 Gleich ist vnser aller aussgang. - Henisch, 1646, 30; Petri, II, 340.

36 Gleich liebt gleich.

Holl.: Gelijk mint gelijk.

37 Gleich sein ist nit eines seyn. - Lehmann, 330, 89.

38 Gleich seyn gesinnet macht gute Freunde. - Lehmann, II, 225, 37; Venedey, 106; Reinsberg II, 66; Simrock, 3686.

39 Gleich sucht sich, gleich findt sich. - Franck, II, 60b; Gruter, I, 44; Tappius, 67b; Henisch, 1646, 33; Schottel, 1144a; Estor, II, 996; Pistor., IX, 54; Gaal, 733; Hertius, I, 111; Hillebrand, 237; Eisenhart, 602; Siebenkees, 34; Blum, 475; Eiselein, 241; Körte, 2187; Sailer, 66 u. 253; Bücking, 103; Simrock, 3683; Braun, I, 836; für Waldeck: Curtze, 355, 505; Firmenich, I, 325, 27; für Düren: Firmenich, I, 483, 85.

In juridischem Sinne handelt das Sprichwort von dem Verdacht, der gegen einen Menschen entsteht, welcher mit solchen Leuten umgeht, die ein gewisses Verbrechen begangen haben. Es versteht sich, dass dieser Umgang, wenn er zu einem Verdacht oder zur Anzeige berechtigen soll, entweder häufig gepflogen oder zu einer ungewöhnlichen Zeit, an einem heimlichen Orte stattgefunden haben muss, ohne dass ein entschuldigender Grund hiervon angegeben werden kann. Beherbergung verdächtiger Leute, Einkehr in verdächtigen Wirthshäusern u. s. w.

Böhm.: Nasel druh druha. - Rovny rovneho (druh druha) hleda. - Svuj sveho nasel. (Celakovsky, 37.)

Dän.: Krage söger vel sin mage. (Bohn I, 388.)

Engl.: Like loves like. - Like will to like. (Gaal, 799.)

Frz.: Chacun cherche son semblable. (Starschedel, 400.) - Fagot cherche bourree. (Lendroy, 214.) - Qui se ressemble, s'assemble. (Bohn I, 53; Lendroy, 214.)

Holl.: Gelijk zoekt zich, gelijk vindt zich. (Harrebomee, I, 224.)

It.: Ogni simile appetisce il suo simili.

Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Schonheim, A, 8; Faselius, 192; Gaal, 733; Pfeiffer's Germania, 9, 179.) - Cicada cicadae cara, formicae formica. (Eiselein, 241.) - Compar amat similem. - Eligat aequalem prudens sibi quisque sodalem. - Firmissima est inter pares amicitia. - Nisus stultorum par semper amat sociorum. (Eiselein, 241.) - Quod amatur amabit amantem. (Haupt, IV, 304, 8.) - Similis simili gaudet. (Binder I, 1642; II, 3153; Fischer, 213, 82; Philippi, II, 168; Schonheim, S, 20; Seybold, 562; Tappius, 66b.)

Poln.: Rowny s rownym przystaje. (Celakovsky, 37.)

40 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Anker zum Fisch.

Spott auf die, welche sich in Gesellschaften drängen, in die sie ihrer ganzen Natur nach nicht gehören. "Der schwere Tölpel Anker wähnt, er sei in seinem Element, wenn er im Wogengrunde liegt und einen Fisch Herr Bruder nennt." (W. Müller.)

41 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Briefträger zum Literaten.

42 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Cavalerieoffizier, als er eine wespengeschnürte Dame an den Arm nahm.

43 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Glatze zum Kahlkopf.

44 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Mistgabel zum Düngerhaken, als der Haken auf die Gabel fiel.

[Spaltenumbruch] 45 Gleich sucht sich, gleich find't sich, se(de) de Düwel, un quam (kem) to 'n Kolenbrenner. (Ostfries.) - Frommann V, 428, 488; Hoefer, 1023b.

Holl.: Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij ging tusschen twee kolendragers in het bosch. (Harrebomee, I, 223.)

46 Gleich thun ist kein Sünd. - Petri, II, 340.

47 Gleich und gleich bleibt eins, sagte der Schäfer, und zeichnete die räudigen Schafe wie die gesunden.

"Er malt, wie Schäfer Job, ein I auf räud'ges wie gesundes Vieh."

Lat.: Discrimina nescit. (Juvenal.) (Binder II, 804.)

48 Gleich und gleich ergetzen sich, Dieb und Scherge (auch: Junker und Bauer) hetzen sich.

49 Gleich und gleich fahet keinen Krieg an. - Eiselein, 241; Simrock, 3687.

Lat.: Aequalitas haud (non) parit bellum. (Binder II, 88; Eiselein, 241; Faselius, 8; Philippi, I, 12; Seybold, 23; Wiegand, 583.) - Aequalitas non parit bellum. (Eiselein, 241.)

50 Gleich und gleich findet einander. - Kirchhofer, 234.

51 Gleich und gleich gesellt sich gern. - Braun, I, 835.

Lat.: Pares cum paribus facillime congregantur. (Faselius, 192; Wiegand, 242.)

52 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte das Heupferd zur Schwalbe, als es beim Hüpfen ihr begegnete.

Die Russen: Der Grashüpfer meint auch wol fliegen zu können. (Altmann VI, 399.)

53 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Bälgetreter zum Windmüller.

54 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Katzenzagel zur Tanne.

Die Russen: Jede Ginsterheide zählt sich mit unter die Wälder. (Altmann VI, 396.)

55 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Spitzbube zum Windspiel, als er zum Galgen ging.

Insofern er voraussah, dass der Wind bald mit seinen Beinen spielen werde, betrachtete er sich ebenfalls als Windspiel.

56 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel, beschor eine schwarze Sau. - Hoefer, 1024d.

57 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Benedictiner. - Klosterspiegel, 22, 21.

58 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Gespenst.

59 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte die Kuhschelle zur Glocke.

Die Russen: Die Hausschelle hält sich für die Tochter der Kirchenglocke. (Altmann VI, 394.)

60 Gleich und gleich gesellt sich, sagte der Teufel, wuscht er den Ars an eim Köhler. - Hoefer, 1024c.

61 Gleich und gleich gibt die beste Freundschaft, sagte die Schlafmütze, als sie auf der Postille lag.

62 Gleich und gleich hält gut (dauert).

Stoffe aus Leinengarn und Baumwolle halten z. B. nicht so gut, als solche aus blossem Flachsgarn. Unter der Regierung Rudolf's II. hatten die Mezzalanweber und Weber in Breslau einen Streit, den man nicht zu schlichten wusste. Die letztern gewannen die Priester für sich, die aus 5 Mos. 22, 11 bewiesen, dass Gott die Kleidung aus Mezzalan, d. i. aus Wolle und Leinen gewebt, verboten habe. Man wandte sich an den Kaiser, der nun auf Grund der erwähnten Bibelstelle die Mezzalanweberei verbot. (Ernst Pfeffer, Briefe von der Oder, Leipzig 1850, S. 25.)

63 Gleich und gleich kennt sich am besten.

64 Gleich und gleich macht gute Freunde.

65 Gleich und gleich nimmt (versteht) einander.

66 Gleich und gleich paart, sich am besten, sagte der Rabe, und schnappte nach einer Fliege.

Holl.: Gelijk doet zijns gelijk beminnen, zei luipaard, en hij verslond eene bonte kraai. (Harrebomee, I, 224.)

67 Gleich vnd gleich bleibt eins. - Henisch, 414, 17; Petri, II, 340.

Lat.: Aequalitas concordiae mater.

68 Gleich vnd gleich gesellet sich gerne. - Franck, II, 101b; Luther's Ms., S. 7; Tappius, 67b; Henisch,

[Spaltenumbruch]

30 Gleich findet man bei gleich.Franck, II, 60b; Gruter, I, 44; Henisch, 1646, 26; Petri, II, 340.

„Die Thorheit geht mit Thorheit Hand in Hand. Der Weise ist dem Weisen nur bekannt.“ Man findet aber auch zuweilen das Ungleiche beieinander; so hatte der bekannte Barnum in seinem Museum zu Neuyork im Jahre 1863 das grösste und das kleinste Exemplar des Menschengeschlechts zusammengestellt, einen achtzehnjährigen Riesen von 8 Fuss Höhe und einen vierzehnjährigen Burschen von 22 Zoll Höhe und 17 Pfund Gewicht. (Vgl. Neuyorker Staatszeitung vom 14. Nov. 1863, S. 8.)

It.: Pari con pari bene sta e dura. (Gaal, 733.)

31 Gleich gegen gleich ist die beste bezahlung.Henisch, 1646, 27; Petri, II, 340; Schottel, 1124b; Graf, 237, 99 u. 337, 315.

Bei Graf als Rechtssprichwort, an der einen Stelle von Verträgen, an der andern vom Wiedervergeltungsrecht.

32 Gleich ist bald gesagt.Eiselein, 240.

33 Gleich ist reich.

Besonders gleich bezahlen macht reich.

34 Gleich ist vnser aller anfang.Henisch, 1646, 29; Petri, II, 340.

35 Gleich ist vnser aller aussgang.Henisch, 1646, 30; Petri, II, 340.

36 Gleich liebt gleich.

Holl.: Gelijk mint gelijk.

37 Gleich sein ist nit eines seyn.Lehmann, 330, 89.

38 Gleich seyn gesinnet macht gute Freunde.Lehmann, II, 225, 37; Venedey, 106; Reinsberg II, 66; Simrock, 3686.

39 Gleich sucht sich, gleich findt sich.Franck, II, 60b; Gruter, I, 44; Tappius, 67b; Henisch, 1646, 33; Schottel, 1144a; Estor, II, 996; Pistor., IX, 54; Gaal, 733; Hertius, I, 111; Hillebrand, 237; Eisenhart, 602; Siebenkees, 34; Blum, 475; Eiselein, 241; Körte, 2187; Sailer, 66 u. 253; Bücking, 103; Simrock, 3683; Braun, I, 836; für Waldeck: Curtze, 355, 505; Firmenich, I, 325, 27; für Düren: Firmenich, I, 483, 85.

In juridischem Sinne handelt das Sprichwort von dem Verdacht, der gegen einen Menschen entsteht, welcher mit solchen Leuten umgeht, die ein gewisses Verbrechen begangen haben. Es versteht sich, dass dieser Umgang, wenn er zu einem Verdacht oder zur Anzeige berechtigen soll, entweder häufig gepflogen oder zu einer ungewöhnlichen Zeit, an einem heimlichen Orte stattgefunden haben muss, ohne dass ein entschuldigender Grund hiervon angegeben werden kann. Beherbergung verdächtiger Leute, Einkehr in verdächtigen Wirthshäusern u. s. w.

Böhm.: Našel druh druha. – Rovný rovného (druh druha) hledá. – Svůj svého našel. (Čelakovský, 37.)

Dän.: Krage søger vel sin mage. (Bohn I, 388.)

Engl.: Like loves like. – Like will to like. (Gaal, 799.)

Frz.: Chacun cherche son semblable. (Starschedel, 400.) – Fagot cherche bourrée. (Lendroy, 214.) – Qui se ressemble, s'assemble. (Bohn I, 53; Lendroy, 214.)

Holl.: Gelijk zoekt zich, gelijk vindt zich. (Harrebomée, I, 224.)

It.: Ogni simile appetisce il suo simili.

Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Schonheim, A, 8; Faselius, 192; Gaal, 733; Pfeiffer's Germania, 9, 179.) – Cicada cicadae cara, formicae formica. (Eiselein, 241.) – Compar amat similem. – Eligat aequalem prudens sibi quisque sodalem. – Firmissima est inter pares amicitia. – Nisus stultorum par semper amat sociorum. (Eiselein, 241.) – Quod amatur amabit amantem. (Haupt, IV, 304, 8.) – Similis simili gaudet. (Binder I, 1642; II, 3153; Fischer, 213, 82; Philippi, II, 168; Schonheim, S, 20; Seybold, 562; Tappius, 66b.)

Poln.: Równy s równym przystaje. (Čelakovský, 37.)

40 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Anker zum Fisch.

Spott auf die, welche sich in Gesellschaften drängen, in die sie ihrer ganzen Natur nach nicht gehören. „Der schwere Tölpel Anker wähnt, er sei in seinem Element, wenn er im Wogengrunde liegt und einen Fisch Herr Bruder nennt.“ (W. Müller.)

41 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Briefträger zum Literaten.

42 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Cavalerieoffizier, als er eine wespengeschnürte Dame an den Arm nahm.

43 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Glatze zum Kahlkopf.

44 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Mistgabel zum Düngerhaken, als der Haken auf die Gabel fiel.

[Spaltenumbruch] 45 Gleich sucht sich, gleich find't sich, se(de) de Düwel, un quam (kêm) to 'n Kôlenbrenner. (Ostfries.) – Frommann V, 428, 488; Hoefer, 1023b.

Holl.: Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij ging tusschen twee kolendragers in het bosch. (Harrebomée, I, 223.)

46 Gleich thun ist kein Sünd.Petri, II, 340.

47 Gleich und gleich bleibt eins, sagte der Schäfer, und zeichnete die räudigen Schafe wie die gesunden.

„Er malt, wie Schäfer Job, ein I auf räud'ges wie gesundes Vieh.“

Lat.: Discrimina nescit. (Juvenal.) (Binder II, 804.)

48 Gleich und gleich ergetzen sich, Dieb und Scherge (auch: Junker und Bauer) hetzen sich.

49 Gleich und gleich fahet keinen Krieg an.Eiselein, 241; Simrock, 3687.

Lat.: Aequalitas haud (non) parit bellum. (Binder II, 88; Eiselein, 241; Faselius, 8; Philippi, I, 12; Seybold, 23; Wiegand, 583.) – Aequalitas non parit bellum. (Eiselein, 241.)

50 Gleich und gleich findet einander.Kirchhofer, 234.

51 Gleich und gleich gesellt sich gern.Braun, I, 835.

Lat.: Pares cum paribus facillime congregantur. (Faselius, 192; Wiegand, 242.)

52 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte das Heupferd zur Schwalbe, als es beim Hüpfen ihr begegnete.

Die Russen: Der Grashüpfer meint auch wol fliegen zu können. (Altmann VI, 399.)

53 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Bälgetreter zum Windmüller.

54 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Katzenzagel zur Tanne.

Die Russen: Jede Ginsterheide zählt sich mit unter die Wälder. (Altmann VI, 396.)

55 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Spitzbube zum Windspiel, als er zum Galgen ging.

Insofern er voraussah, dass der Wind bald mit seinen Beinen spielen werde, betrachtete er sich ebenfalls als Windspiel.

56 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel, beschor eine schwarze Sau.Hoefer, 1024d.

57 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Benedictiner.Klosterspiegel, 22, 21.

58 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Gespenst.

59 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte die Kuhschelle zur Glocke.

Die Russen: Die Hausschelle hält sich für die Tochter der Kirchenglocke. (Altmann VI, 394.)

60 Gleich und gleich gesellt sich, sagte der Teufel, wuscht er den Ars an eim Köhler.Hoefer, 1024c.

61 Gleich und gleich gibt die beste Freundschaft, sagte die Schlafmütze, als sie auf der Postille lag.

62 Gleich und gleich hält gut (dauert).

Stoffe aus Leinengarn und Baumwolle halten z. B. nicht so gut, als solche aus blossem Flachsgarn. Unter der Regierung Rudolf's II. hatten die Mezzalanweber und Weber in Breslau einen Streit, den man nicht zu schlichten wusste. Die letztern gewannen die Priester für sich, die aus 5 Mos. 22, 11 bewiesen, dass Gott die Kleidung aus Mezzalan, d. i. aus Wolle und Leinen gewebt, verboten habe. Man wandte sich an den Kaiser, der nun auf Grund der erwähnten Bibelstelle die Mezzalanweberei verbot. (Ernst Pfeffer, Briefe von der Oder, Leipzig 1850, S. 25.)

63 Gleich und gleich kennt sich am besten.

64 Gleich und gleich macht gute Freunde.

65 Gleich und gleich nimmt (versteht) einander.

66 Gleich und gleich paart, sich am besten, sagte der Rabe, und schnappte nach einer Fliege.

Holl.: Gelijk doet zijns gelijk beminnen, zei luipaard, en hij verslond eene bonte kraai. (Harrebomée, I, 224.)

67 Gleich vnd gleich bleibt eins.Henisch, 414, 17; Petri, II, 340.

Lat.: Aequalitas concordiae mater.

68 Gleich vnd gleich gesellet sich gerne.Franck, II, 101b; Luther's Ms., S. 7; Tappius, 67b; Henisch,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0885" n="[857]"/>
          <cb n="1713"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Gleich findet man bei gleich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 60<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 44; Henisch, 1646, 26; Petri, II, 340.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die Thorheit geht mit Thorheit Hand in Hand. Der Weise ist dem Weisen nur bekannt.&#x201C; Man findet aber auch zuweilen das Ungleiche beieinander; so hatte der bekannte Barnum in seinem Museum zu Neuyork im Jahre 1863 das grösste und das kleinste Exemplar des Menschengeschlechts zusammengestellt, einen achtzehnjährigen Riesen von 8 Fuss Höhe und einen vierzehnjährigen Burschen von 22 Zoll Höhe und 17 Pfund Gewicht. (Vgl. <hi rendition="#i">Neuyorker Staatszeitung vom 14. Nov. 1863, S. 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Pari con pari bene sta e dura. (<hi rendition="#i">Gaal, 733.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Gleich gegen gleich ist die beste bezahlung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1646, 27; Petri, II, 340; Schottel, 1124<hi rendition="#sup">b</hi>; Graf, 237, 99 u. 337, 315.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Graf</hi> als Rechtssprichwort, an der einen Stelle von Verträgen, an der andern vom Wiedervergeltungsrecht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Gleich ist bald gesagt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 240.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Gleich ist reich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Besonders gleich bezahlen macht reich.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Gleich ist vnser aller anfang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1646, 29; Petri, II, 340.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Gleich ist vnser aller aussgang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1646, 30; Petri, II, 340.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Gleich liebt gleich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gelijk mint gelijk.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Gleich sein ist nit eines seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 330, 89.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Gleich seyn gesinnet macht gute Freunde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 225, 37; Venedey, 106; Reinsberg II, 66; Simrock, 3686.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Gleich sucht sich, gleich findt sich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 60<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 44; Tappius, 67<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 1646, 33; Schottel, 1144<hi rendition="#sup">a</hi>; Estor, II, 996; Pistor., IX, 54; Gaal, 733; Hertius, I, 111; Hillebrand, 237; Eisenhart, 602; Siebenkees, 34; Blum, 475; Eiselein, 241; Körte, 2187; Sailer, 66 u. 253; Bücking, 103; Simrock, 3683; Braun, I, 836;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Curtze, 355, 505; Firmenich, I, 325, 27;</hi> für Düren: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 483, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In juridischem Sinne handelt das Sprichwort von dem Verdacht, der gegen einen Menschen entsteht, welcher mit solchen Leuten umgeht, die ein gewisses Verbrechen begangen haben. Es versteht sich, dass dieser Umgang, wenn er zu einem Verdacht oder zur Anzeige berechtigen soll, entweder häufig gepflogen oder zu einer ungewöhnlichen Zeit, an einem heimlichen Orte stattgefunden haben muss, ohne dass ein entschuldigender Grund hiervon angegeben werden kann. Beherbergung verdächtiger Leute, Einkehr in verdächtigen Wirthshäusern u. s. w.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Na&#x0161;el druh druha. &#x2013; Rovný rovného (druh druha) hledá. &#x2013; Sv&#x016F;j svého na&#x0161;el. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 37.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Krage søger vel sin mage. (<hi rendition="#i">Bohn I, 388.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Like loves like. &#x2013; Like will to like. (<hi rendition="#i">Gaal, 799.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Chacun cherche son semblable. (<hi rendition="#i">Starschedel, 400.</hi>) &#x2013; Fagot cherche bourrée. (<hi rendition="#i">Lendroy, 214.</hi>) &#x2013; Qui se ressemble, s'assemble. (<hi rendition="#i">Bohn I, 53; Lendroy, 214.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gelijk zoekt zich, gelijk vindt zich. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 224.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ogni simile appetisce il suo simili.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aequalis aequalem delectat. (<hi rendition="#i">Schonheim, A, 8; Faselius, 192; Gaal, 733; Pfeiffer's Germania, 9, 179.</hi>) &#x2013; Cicada cicadae cara, formicae formica. (<hi rendition="#i">Eiselein, 241.</hi>) &#x2013; Compar amat similem. &#x2013; Eligat aequalem prudens sibi quisque sodalem. &#x2013; Firmissima est inter pares amicitia. &#x2013; Nisus stultorum par semper amat sociorum. (<hi rendition="#i">Eiselein, 241.</hi>) &#x2013; Quod amatur amabit amantem. (<hi rendition="#i">Haupt, IV, 304, 8.</hi>) &#x2013; Similis simili gaudet. (<hi rendition="#i">Binder I, 1642; II, 3153; Fischer, 213, 82; Philippi, II, 168; Schonheim, S, 20; Seybold, 562; Tappius, 66<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Równy s równym przystaje. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 37.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Anker zum Fisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spott auf die, welche sich in Gesellschaften drängen, in die sie ihrer ganzen Natur nach nicht gehören. &#x201E;Der schwere Tölpel Anker wähnt, er sei in seinem Element, wenn er im Wogengrunde liegt und einen Fisch Herr Bruder nennt.&#x201C; (<hi rendition="#i">W. Müller.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Briefträger zum Literaten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Cavalerieoffizier, als er eine wespengeschnürte Dame an den Arm nahm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Glatze zum Kahlkopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Mistgabel zum Düngerhaken, als der Haken auf die Gabel fiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1714"/>
45 Gleich sucht sich, gleich find't sich, se(de) de Düwel, un quam (kêm) to 'n Kôlenbrenner.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann V, 428, 488; Hoefer, 1023<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij ging tusschen twee kolendragers in het bosch. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 223.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Gleich thun ist kein Sünd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 340.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Gleich und gleich bleibt eins, sagte der Schäfer, und zeichnete die räudigen Schafe wie die gesunden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Er malt, wie Schäfer Job, ein I auf räud'ges wie gesundes Vieh.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Discrimina nescit. (<hi rendition="#i">Juvenal.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 804.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Gleich und gleich ergetzen sich, Dieb und Scherge (auch: Junker und Bauer) hetzen sich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Gleich und gleich fahet keinen Krieg an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 241; Simrock, 3687.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aequalitas haud (non) parit bellum. (<hi rendition="#i">Binder II, 88; Eiselein, 241; Faselius, 8; Philippi, I, 12; Seybold, 23; Wiegand, 583.</hi>) &#x2013; Aequalitas non parit bellum. (<hi rendition="#i">Eiselein, 241.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Gleich und gleich findet einander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 234.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Gleich und gleich gesellt sich gern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 835.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pares cum paribus facillime congregantur. (<hi rendition="#i">Faselius, 192; Wiegand, 242.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte das Heupferd zur Schwalbe, als es beim Hüpfen ihr begegnete.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Der Grashüpfer meint auch wol fliegen zu können. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 399.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Bälgetreter zum Windmüller.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Katzenzagel zur Tanne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Jede Ginsterheide zählt sich mit unter die Wälder. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 396.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">55 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Spitzbube zum Windspiel, als er zum Galgen ging.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Insofern er voraussah, dass der Wind bald mit seinen Beinen spielen werde, betrachtete er sich ebenfalls als Windspiel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel, beschor eine schwarze Sau.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 1024<hi rendition="#sup">d</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Benedictiner.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 22, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">58 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Gespenst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">59 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte die Kuhschelle zur Glocke.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Die Hausschelle hält sich für die Tochter der Kirchenglocke. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 394.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Gleich und gleich gesellt sich, sagte der Teufel, wuscht er den Ars an eim Köhler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 1024<hi rendition="#sup">c</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Gleich und gleich gibt die beste Freundschaft, sagte die Schlafmütze, als sie auf der Postille lag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Gleich und gleich hält gut (dauert).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Stoffe aus Leinengarn und Baumwolle halten z. B. nicht so gut, als solche aus blossem Flachsgarn. Unter der Regierung Rudolf's II. hatten die Mezzalanweber und Weber in Breslau einen Streit, den man nicht zu schlichten wusste. Die letztern gewannen die Priester für sich, die aus <hi rendition="#i">5 Mos. 22, 11</hi> bewiesen, dass Gott die Kleidung aus Mezzalan, d. i. aus Wolle und Leinen gewebt, verboten habe. Man wandte sich an den Kaiser, der nun auf Grund der erwähnten Bibelstelle die Mezzalanweberei verbot. (<hi rendition="#i">Ernst Pfeffer, Briefe von der Oder, Leipzig 1850, S. 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Gleich und gleich kennt sich am besten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">64 Gleich und gleich macht gute Freunde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">65 Gleich und gleich nimmt (versteht) einander.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Gleich und gleich paart, sich am besten, sagte der Rabe, und schnappte nach einer Fliege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gelijk doet zijns gelijk beminnen, zei luipaard, en hij verslond eene bonte kraai. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 224.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 Gleich vnd gleich bleibt eins.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 414, 17; Petri, II, 340.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aequalitas concordiae mater.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Gleich vnd gleich gesellet sich gerne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 101<hi rendition="#sup">b</hi>; Luther's Ms., S. 7; Tappius, 67<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch,
</hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[857]/0885] 30 Gleich findet man bei gleich. – Franck, II, 60b; Gruter, I, 44; Henisch, 1646, 26; Petri, II, 340. „Die Thorheit geht mit Thorheit Hand in Hand. Der Weise ist dem Weisen nur bekannt.“ Man findet aber auch zuweilen das Ungleiche beieinander; so hatte der bekannte Barnum in seinem Museum zu Neuyork im Jahre 1863 das grösste und das kleinste Exemplar des Menschengeschlechts zusammengestellt, einen achtzehnjährigen Riesen von 8 Fuss Höhe und einen vierzehnjährigen Burschen von 22 Zoll Höhe und 17 Pfund Gewicht. (Vgl. Neuyorker Staatszeitung vom 14. Nov. 1863, S. 8.) It.: Pari con pari bene sta e dura. (Gaal, 733.) 31 Gleich gegen gleich ist die beste bezahlung. – Henisch, 1646, 27; Petri, II, 340; Schottel, 1124b; Graf, 237, 99 u. 337, 315. Bei Graf als Rechtssprichwort, an der einen Stelle von Verträgen, an der andern vom Wiedervergeltungsrecht. 32 Gleich ist bald gesagt. – Eiselein, 240. 33 Gleich ist reich. Besonders gleich bezahlen macht reich. 34 Gleich ist vnser aller anfang. – Henisch, 1646, 29; Petri, II, 340. 35 Gleich ist vnser aller aussgang. – Henisch, 1646, 30; Petri, II, 340. 36 Gleich liebt gleich. Holl.: Gelijk mint gelijk. 37 Gleich sein ist nit eines seyn. – Lehmann, 330, 89. 38 Gleich seyn gesinnet macht gute Freunde. – Lehmann, II, 225, 37; Venedey, 106; Reinsberg II, 66; Simrock, 3686. 39 Gleich sucht sich, gleich findt sich. – Franck, II, 60b; Gruter, I, 44; Tappius, 67b; Henisch, 1646, 33; Schottel, 1144a; Estor, II, 996; Pistor., IX, 54; Gaal, 733; Hertius, I, 111; Hillebrand, 237; Eisenhart, 602; Siebenkees, 34; Blum, 475; Eiselein, 241; Körte, 2187; Sailer, 66 u. 253; Bücking, 103; Simrock, 3683; Braun, I, 836; für Waldeck: Curtze, 355, 505; Firmenich, I, 325, 27; für Düren: Firmenich, I, 483, 85. In juridischem Sinne handelt das Sprichwort von dem Verdacht, der gegen einen Menschen entsteht, welcher mit solchen Leuten umgeht, die ein gewisses Verbrechen begangen haben. Es versteht sich, dass dieser Umgang, wenn er zu einem Verdacht oder zur Anzeige berechtigen soll, entweder häufig gepflogen oder zu einer ungewöhnlichen Zeit, an einem heimlichen Orte stattgefunden haben muss, ohne dass ein entschuldigender Grund hiervon angegeben werden kann. Beherbergung verdächtiger Leute, Einkehr in verdächtigen Wirthshäusern u. s. w. Böhm.: Našel druh druha. – Rovný rovného (druh druha) hledá. – Svůj svého našel. (Čelakovský, 37.) Dän.: Krage søger vel sin mage. (Bohn I, 388.) Engl.: Like loves like. – Like will to like. (Gaal, 799.) Frz.: Chacun cherche son semblable. (Starschedel, 400.) – Fagot cherche bourrée. (Lendroy, 214.) – Qui se ressemble, s'assemble. (Bohn I, 53; Lendroy, 214.) Holl.: Gelijk zoekt zich, gelijk vindt zich. (Harrebomée, I, 224.) It.: Ogni simile appetisce il suo simili. Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Schonheim, A, 8; Faselius, 192; Gaal, 733; Pfeiffer's Germania, 9, 179.) – Cicada cicadae cara, formicae formica. (Eiselein, 241.) – Compar amat similem. – Eligat aequalem prudens sibi quisque sodalem. – Firmissima est inter pares amicitia. – Nisus stultorum par semper amat sociorum. (Eiselein, 241.) – Quod amatur amabit amantem. (Haupt, IV, 304, 8.) – Similis simili gaudet. (Binder I, 1642; II, 3153; Fischer, 213, 82; Philippi, II, 168; Schonheim, S, 20; Seybold, 562; Tappius, 66b.) Poln.: Równy s równym przystaje. (Čelakovský, 37.) 40 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Anker zum Fisch. Spott auf die, welche sich in Gesellschaften drängen, in die sie ihrer ganzen Natur nach nicht gehören. „Der schwere Tölpel Anker wähnt, er sei in seinem Element, wenn er im Wogengrunde liegt und einen Fisch Herr Bruder nennt.“ (W. Müller.) 41 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Briefträger zum Literaten. 42 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Cavalerieoffizier, als er eine wespengeschnürte Dame an den Arm nahm. 43 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Glatze zum Kahlkopf. 44 Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Mistgabel zum Düngerhaken, als der Haken auf die Gabel fiel. 45 Gleich sucht sich, gleich find't sich, se(de) de Düwel, un quam (kêm) to 'n Kôlenbrenner. (Ostfries.) – Frommann V, 428, 488; Hoefer, 1023b. Holl.: Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij ging tusschen twee kolendragers in het bosch. (Harrebomée, I, 223.) 46 Gleich thun ist kein Sünd. – Petri, II, 340. 47 Gleich und gleich bleibt eins, sagte der Schäfer, und zeichnete die räudigen Schafe wie die gesunden. „Er malt, wie Schäfer Job, ein I auf räud'ges wie gesundes Vieh.“ Lat.: Discrimina nescit. (Juvenal.) (Binder II, 804.) 48 Gleich und gleich ergetzen sich, Dieb und Scherge (auch: Junker und Bauer) hetzen sich. 49 Gleich und gleich fahet keinen Krieg an. – Eiselein, 241; Simrock, 3687. Lat.: Aequalitas haud (non) parit bellum. (Binder II, 88; Eiselein, 241; Faselius, 8; Philippi, I, 12; Seybold, 23; Wiegand, 583.) – Aequalitas non parit bellum. (Eiselein, 241.) 50 Gleich und gleich findet einander. – Kirchhofer, 234. 51 Gleich und gleich gesellt sich gern. – Braun, I, 835. Lat.: Pares cum paribus facillime congregantur. (Faselius, 192; Wiegand, 242.) 52 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte das Heupferd zur Schwalbe, als es beim Hüpfen ihr begegnete. Die Russen: Der Grashüpfer meint auch wol fliegen zu können. (Altmann VI, 399.) 53 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Bälgetreter zum Windmüller. 54 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Katzenzagel zur Tanne. Die Russen: Jede Ginsterheide zählt sich mit unter die Wälder. (Altmann VI, 396.) 55 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Spitzbube zum Windspiel, als er zum Galgen ging. Insofern er voraussah, dass der Wind bald mit seinen Beinen spielen werde, betrachtete er sich ebenfalls als Windspiel. 56 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel, beschor eine schwarze Sau. – Hoefer, 1024d. 57 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Benedictiner. – Klosterspiegel, 22, 21. 58 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Gespenst. 59 Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte die Kuhschelle zur Glocke. Die Russen: Die Hausschelle hält sich für die Tochter der Kirchenglocke. (Altmann VI, 394.) 60 Gleich und gleich gesellt sich, sagte der Teufel, wuscht er den Ars an eim Köhler. – Hoefer, 1024c. 61 Gleich und gleich gibt die beste Freundschaft, sagte die Schlafmütze, als sie auf der Postille lag. 62 Gleich und gleich hält gut (dauert). Stoffe aus Leinengarn und Baumwolle halten z. B. nicht so gut, als solche aus blossem Flachsgarn. Unter der Regierung Rudolf's II. hatten die Mezzalanweber und Weber in Breslau einen Streit, den man nicht zu schlichten wusste. Die letztern gewannen die Priester für sich, die aus 5 Mos. 22, 11 bewiesen, dass Gott die Kleidung aus Mezzalan, d. i. aus Wolle und Leinen gewebt, verboten habe. Man wandte sich an den Kaiser, der nun auf Grund der erwähnten Bibelstelle die Mezzalanweberei verbot. (Ernst Pfeffer, Briefe von der Oder, Leipzig 1850, S. 25.) 63 Gleich und gleich kennt sich am besten. 64 Gleich und gleich macht gute Freunde. 65 Gleich und gleich nimmt (versteht) einander. 66 Gleich und gleich paart, sich am besten, sagte der Rabe, und schnappte nach einer Fliege. Holl.: Gelijk doet zijns gelijk beminnen, zei luipaard, en hij verslond eene bonte kraai. (Harrebomée, I, 224.) 67 Gleich vnd gleich bleibt eins. – Henisch, 414, 17; Petri, II, 340. Lat.: Aequalitas concordiae mater. 68 Gleich vnd gleich gesellet sich gerne. – Franck, II, 101b; Luther's Ms., S. 7; Tappius, 67b; Henisch,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/885
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [857]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/885>, abgerufen am 22.07.2024.