Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 24 Man muss nicht aus jedem Funken eine Flamme machen. 25 Viel Funcken machen ein gross Fewer. - Eyering, III, 347. 26 Vom Funken ging Oppenheim an. 27 Von einem funcken brent offt ein hauss (Dorf). - Henisch, 502, 12; Steiger, 41; Eiselein, 196. Mhd.: Fan einer funken bärnet dan ein dorp, so sprikt ein wys man. (Renner.) - Wat kan uth enem vunken kleyn eyn groth fuer opstan intgemeyn. (Schulze, 151.) Holl.: Van eene vonk brandt een geheel huis af. (Harrebomee, II, 403; Bohn I, 340.) - Van ener vonken brant een huis. (Tunn., 26, 11.) Lat.: Parva saepe scintilla magnum excitavit incendium. (Eiselein, 196.) - Sola scintilla perit haec domus aut domus illa. (Fallersleben, 731.) 28 Von einem Funken kommt ein grosses Feuer. - Körte, 1693; Braun, I, 599. 29 Wer den Funken nicht auslöscht, wird bald heisse Asche haben. 30 Wer des Funken nicht achtet, der erlebt eine Feuersbrunst. - Gaal, 568; Parömiakon, 3244. 31 Wer des Funkens nicht achtet, den verzehrt die Brunst. - Parömiakon, 444; Lohrengel, I, 443. 32 Wer des Funkens nicht achtet, der brennt leicht ab. - Körte, 1694. 33 Wer ein klein funcken veracht, der bekompt mit grossem Fewer zu schaffen. - Lehmann, 695, 69. 34 Wer Funken säet, wird Flammen ernten. 35 Wer in die Funken bläst, der macht das fewer gross, wer Wasser darein schütt, der lescht sie. - Lehmann, 915, 12. 36 Wer sich selber keinen Funken kann bereiten, der wärme sich bei Nachbarsleuten. 37 Wer sich vor Funcken forcht, der gibt kein Schmidt. - Lehmann, 227, 32; Simrock, 2926; Sailer, 168. 38 Wo ein Funke schläft, bläst der Teufel eine Hölle daraus. 39 Wo Funken liegen, muss man keinen Wind hinlassen. *40 Aus jedem Funken eine Flamme machen. - Parömiakon, 622. *41 De heft ok e Funke em Arsch. (Ostpreuss.) Hat sich auch betrunken. *42 Den Funken anblasen. *43 Den Funken ins Pulverfass werfen. *44 Ein Funken von unserm Vater Abraham. Zur Bezeichnung eines in hohem Grade frommen, friedfertigen, dienstwilligen und besonders wohlthätigen Mannes. Jüd.-deutsch: Das is e Nizez von Avrohom Owinu. (Tendlau, 5.) *45 Er gibt Funken. Der Zornige. Holl.: Hij geeft vonk. *46 Et is en Funke. - Eichwald, 586. *47 He hett en Funke inn Hals. Von einem Hitzkopf sagen auch die Dänen: Der er en gnist i hans hals. (Prov. dan., 243.) Funkelhans. Ein Glas Funkelhans. - Spindler, Der Jude, I, 309. Wird dort als "scharfer Wein oder Obstmost" erklärt. (S. Finkeljochem.) Funkensonntag. Wenn's am Funkasonntig1 z' Obed vil Sterna hed, so geds vil Chriesi. - Tobler, 207. 1) Der Sonntag Invocavit, und deshalb Funkensonntag genannt, weil in einzelnen Cantonen der Schweiz, auch in Schwaben, junge Leute aus gesammelten Reisern und zusammengetragenem Holz Haufen bilden, die sie bei Einbruch der Nacht unter dem Geläute der Glocken anzünden und um das lohende Feuer jauchzend Harzfackeln tragen. Der Funkensonntag, nach Stalder (II, 356) auch Funkentag genannt, ist vom Volke mit in seine Zeitrechnung aufgenommen worden. Weiss man auch nicht bestimmt, wann sich das eine oder andere ereignet hat, so weiss man doch, ob es kurz vor oder nach dem Funkensonntag geschehen ist. Schäfer in seinen Materialien zu einer vaterländischen Chronik des Cantons Appenzell (Herisau 1810-36) bemerkt: "Das Funkenmachen ist ohne Zweifel eine heidnische Sitte, die sich von unsern Vorvätern noch erhielt." Fünklein. 1 An einem füncklin pflegt ein fewer anzuheben. - Henisch, 1288, 26. [Spaltenumbruch] 2 Aus einem kleinen Fünklein entsteht oft ein grosser Brand. - Schulze, 151; Zehner, 368. 3 Aus kleinem Fünklein kann gross Feuer werden. - Simrock, 2922a; Kirchhofer, 174. Dän.: Liden gnist giör ofte en stor ild. (Prov. dan., 243.) 4 Bläset man ins füncklin, so wirdt ein gross fewer darauss, speyet man darein, so verlischt es. - Henisch, 1288, 18; Petri, II, 48. 5 Ein füncklin verbrant Troiam. - Franck, II, 92a. 6 Jeder hat aufs wenigst ein Füncklein einer Tugend. - Lehmann, 760, 14. 7 Von einem füncklein brennt ein gantz Hauss. - Henisch, 1288, 1; Petri, II, 580; Lehmann, II, 793, 137; Parömiakon, 3256. Fünte. Dei binein bi der Fünte1 stoat, tohaupe vört Altar nich goat. (Büren.) 1) Der Taufstein, aus dem lateinischen fons = Quelle, Brunnen. Der Aberglaube gründet sich auf die Annahme der katholischen Kirche, dass zwischen Gevattern eine geistliche Verwandtschaft bestehe, weshalb sie die Ehe unter denselben untersagt. Er herrscht übrigens auch in einzelnen evangelischen Gegenden. Für. *1 Alles hat sein Für und Wider. Holl.: Alles heeft zijn voor en tegen. (Harrebomee, II, 404.) *2 Das Für und Wider wohl erwägen. - Eiselein, 196; Braun, II, 443. Lat.: Ponere in utraque parte calculos. (Eiselein, 196.) *3 Jedes Für hat sein Wider. Holl.: Alle voor heeft zijn tegen. (Harrebomee, II, 404.) Fürbitter. Wir haben so viel Fürbitter, als in der Ernte faule Schnitter. - Eiselein, 196. "Wir seind versehen mit fürbitter als in der ernd mit faulen schnitter." (Murner, Schelm., in Kloster I, 842.) Fürbs. * Ma muss immer auf Fürbsen gedencken. - Gomolcke, 752. Furche. 1 Eine Furche an der Hand ist besser als zehn über Land. (Eifel.) 2 Gerade Furchen sind besser als schlimme Gedanken. - Sprichwörtergarten, 101. 3 'Ne Fahr (Furche) mehr geft 'ne Ahr (Aehre) mehr. (Ostpreuss.) 4 'Ne Foer as 'ne Diele (Bret) giet en Halm as 'ne Smiele. (Büren.) Holl.: Voren zijn voren; maar op den rug groeit het koren. (Harrebomee, II, 405.) *5 Auss der furch fahren. - Henisch, 1293, 48. *6 Eine lätze furchen machen. - Henisch, 1293, 10. "Auss der furchen fahren, wenn einer äeret oder ackeret vnd die furchen nicht behaltet, sondern nebendt aussfart vber das Erdtrich so zwischen zweyen furchen auffgeworffen ist." *7 He mag sin For (Furche) wol. - Eichwald, 545. *8 Se könnt keene like Fore tohope plögen. - Eichwald, 546. *9 Tiefe Furchen ziehen. Eine Sache reiflich erwägen, tief in einen Gegenstand eingehen. Von denen, die sich nicht nach anderer Meinung messen. Fürchelchen. En klein Föerken un wacker (hübsch) giet Koren un ziert miynen Acker. (Büren.) Furcht. 1 Aus Furcht vor Tauben muss man das Säen nicht lassen. Die Basken sagen: Der, welcher sein Feld vor Furcht vor den Vögeln nicht bestellte, starb Hungers, weil er die Vögel wollte fasten lassen. (Reinsberg III, 100.) Und die Perser: Man muss aus Furcht vor dem Ungeziefer nicht seine Decke wegwerfen. (Reinsberg IV, 126.) 2 Auss Furcht, Scham, Lust vnd Lehr kompt alle Ehr vnd Tugend her. - Lehmann, 764, 50. 3 Das ist ein vnnütze furcht, wer förcht, dass er nicht meiden kan. - Lehmann, 227, 23. Dän.: Det er unyttig frygt, at frygte for döden, hvilken ingen kand undgaae. (Prov. dan., 204.) 4 Der Furcht des Herrn mangelt nichts. - Sailer, 220; Petri, I, 14.
[Spaltenumbruch] 24 Man muss nicht aus jedem Funken eine Flamme machen. 25 Viel Funcken machen ein gross Fewer. – Eyering, III, 347. 26 Vom Funken ging Oppenheim an. 27 Von einem funcken brent offt ein hauss (Dorf). – Henisch, 502, 12; Steiger, 41; Eiselein, 196. Mhd.: Fan einer funken bärnet dan ein dorp, so sprikt ein wys man. (Renner.) – Wat kan uth enem vunken kleyn eyn groth fuer opstan intgemeyn. (Schulze, 151.) Holl.: Van ééne vonk brandt een geheel huis af. (Harrebomée, II, 403; Bohn I, 340.) – Van ener vonken brant een huis. (Tunn., 26, 11.) Lat.: Parva saepe scintilla magnum excitavit incendium. (Eiselein, 196.) – Sola scintilla perit haec domus aut domus illa. (Fallersleben, 731.) 28 Von einem Funken kommt ein grosses Feuer. – Körte, 1693; Braun, I, 599. 29 Wer den Funken nicht auslöscht, wird bald heisse Asche haben. 30 Wer des Funken nicht achtet, der erlebt eine Feuersbrunst. – Gaal, 568; Parömiakon, 3244. 31 Wer des Funkens nicht achtet, den verzehrt die Brunst. – Parömiakon, 444; Lohrengel, I, 443. 32 Wer des Funkens nicht achtet, der brennt leicht ab. – Körte, 1694. 33 Wer ein klein funcken veracht, der bekompt mit grossem Fewer zu schaffen. – Lehmann, 695, 69. 34 Wer Funken säet, wird Flammen ernten. 35 Wer in die Funken bläst, der macht das fewer gross, wer Wasser darein schütt, der lescht sie. – Lehmann, 915, 12. 36 Wer sich selber keinen Funken kann bereiten, der wärme sich bei Nachbarsleuten. 37 Wer sich vor Funcken forcht, der gibt kein Schmidt. – Lehmann, 227, 32; Simrock, 2926; Sailer, 168. 38 Wo ein Funke schläft, bläst der Teufel eine Hölle daraus. 39 Wo Funken liegen, muss man keinen Wind hinlassen. *40 Aus jedem Funken eine Flamme machen. – Parömiakon, 622. *41 De heft ok e Funke em Arsch. (Ostpreuss.) Hat sich auch betrunken. *42 Den Funken anblasen. *43 Den Funken ins Pulverfass werfen. *44 Ein Funken von unserm Vater Abraham. Zur Bezeichnung eines in hohem Grade frommen, friedfertigen, dienstwilligen und besonders wohlthätigen Mannes. Jüd.-deutsch: Das is e Nizez von Avrohom Owinu. (Tendlau, 5.) *45 Er gibt Funken. Der Zornige. Holl.: Hij geeft vonk. *46 Et is en Funke. – Eichwald, 586. *47 He hett en Funke inn Hals. Von einem Hitzkopf sagen auch die Dänen: Der er en gnist i hans hals. (Prov. dan., 243.) Funkelhans. Ein Glas Funkelhans. – Spindler, Der Jude, I, 309. Wird dort als „scharfer Wein oder Obstmost“ erklärt. (S. Finkeljochem.) Funkensonntag. Wenn's am Funkasonntig1 z' Obed vil Sterna hed, so geds vil Chriesi. – Tobler, 207. 1) Der Sonntag Invocavit, und deshalb Funkensonntag genannt, weil in einzelnen Cantonen der Schweiz, auch in Schwaben, junge Leute aus gesammelten Reisern und zusammengetragenem Holz Haufen bilden, die sie bei Einbruch der Nacht unter dem Geläute der Glocken anzünden und um das lohende Feuer jauchzend Harzfackeln tragen. Der Funkensonntag, nach Stalder (II, 356) auch Funkentag genannt, ist vom Volke mit in seine Zeitrechnung aufgenommen worden. Weiss man auch nicht bestimmt, wann sich das eine oder andere ereignet hat, so weiss man doch, ob es kurz vor oder nach dem Funkensonntag geschehen ist. Schäfer in seinen Materialien zu einer vaterländischen Chronik des Cantons Appenzell (Herisau 1810-36) bemerkt: „Das Funkenmachen ist ohne Zweifel eine heidnische Sitte, die sich von unsern Vorvätern noch erhielt.“ Fünklein. 1 An einem füncklin pflegt ein fewer anzuheben. – Henisch, 1288, 26. [Spaltenumbruch] 2 Aus einem kleinen Fünklein entsteht oft ein grosser Brand. – Schulze, 151; Zehner, 368. 3 Aus kleinem Fünklein kann gross Feuer werden. – Simrock, 2922a; Kirchhofer, 174. Dän.: Liden gnist giør ofte en stor ild. (Prov. dan., 243.) 4 Bläset man ins füncklin, so wirdt ein gross fewer darauss, speyet man darein, so verlischt es. – Henisch, 1288, 18; Petri, II, 48. 5 Ein füncklin verbrant Troiam. – Franck, II, 92a. 6 Jeder hat aufs wenigst ein Füncklein einer Tugend. – Lehmann, 760, 14. 7 Von einem füncklein brennt ein gantz Hauss. – Henisch, 1288, 1; Petri, II, 580; Lehmann, II, 793, 137; Parömiakon, 3256. Fünte. Dei binein bi der Fünte1 stoat, tohaupe vört Altar nich goat. (Büren.) 1) Der Taufstein, aus dem lateinischen fons = Quelle, Brunnen. Der Aberglaube gründet sich auf die Annahme der katholischen Kirche, dass zwischen Gevattern eine geistliche Verwandtschaft bestehe, weshalb sie die Ehe unter denselben untersagt. Er herrscht übrigens auch in einzelnen evangelischen Gegenden. Für. *1 Alles hat sein Für und Wider. Holl.: Alles heeft zijn vóór en tegen. (Harrebomée, II, 404.) *2 Das Für und Wider wohl erwägen. – Eiselein, 196; Braun, II, 443. Lat.: Ponere in utraque parte calculos. (Eiselein, 196.) *3 Jedes Für hat sein Wider. Holl.: Alle vóór heeft zijn tegen. (Harrebomée, II, 404.) Fürbitter. Wir haben so viel Fürbitter, als in der Ernte faule Schnitter. – Eiselein, 196. „Wir seind versehen mit fürbitter als in der ernd mit faulen schnitter.“ (Murner, Schelm., in Kloster I, 842.) Fürbs. * Ma muss immer auf Fürbsen gedencken. – Gomolcke, 752. Furche. 1 Eine Furche an der Hand ist besser als zehn über Land. (Eifel.) 2 Gerade Furchen sind besser als schlimme Gedanken. – Sprichwörtergarten, 101. 3 'Ne Fahr (Furche) mehr geft 'ne Ahr (Aehre) mehr. (Ostpreuss.) 4 'Ne Foer as 'ne Diele (Bret) giet en Halm as 'ne Smiele. (Büren.) Holl.: Voren zijn voren; maar op den rug groeit het koren. (Harrebomée, II, 405.) *5 Auss der furch fahren. – Henisch, 1293, 48. *6 Eine lätze furchen machen. – Henisch, 1293, 10. „Auss der furchen fahren, wenn einer äeret oder ackeret vnd die furchen nicht behaltet, sondern nebendt aussfart vber das Erdtrich so zwischen zweyen furchen auffgeworffen ist.“ *7 He mag sin For (Furche) wol. – Eichwald, 545. *8 Se könnt keene like Fore tohope plögen. – Eichwald, 546. *9 Tiefe Furchen ziehen. Eine Sache reiflich erwägen, tief in einen Gegenstand eingehen. Von denen, die sich nicht nach anderer Meinung messen. Fürchelchen. En klein Föerken un wacker (hübsch) giet Koren un ziert miynen Acker. (Büren.) Furcht. 1 Aus Furcht vor Tauben muss man das Säen nicht lassen. Die Basken sagen: Der, welcher sein Feld vor Furcht vor den Vögeln nicht bestellte, starb Hungers, weil er die Vögel wollte fasten lassen. (Reinsberg III, 100.) Und die Perser: Man muss aus Furcht vor dem Ungeziefer nicht seine Decke wegwerfen. (Reinsberg IV, 126.) 2 Auss Furcht, Scham, Lust vnd Lehr kompt alle Ehr vnd Tugend her. – Lehmann, 764, 50. 3 Das ist ein vnnütze furcht, wer förcht, dass er nicht meiden kan. – Lehmann, 227, 23. Dän.: Det er unyttig frygt, at frygte for døden, hvilken ingen kand undgaae. (Prov. dan., 204.) 4 Der Furcht des Herrn mangelt nichts. – Sailer, 220; Petri, I, 14.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0664" n="[636]"/><cb n="1271"/> 24 Man muss nicht aus jedem Funken eine Flamme machen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Viel Funcken machen ein gross Fewer.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, III, 347.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Vom Funken ging Oppenheim an.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Von einem funcken brent offt ein hauss (Dorf).</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 502, 12; Steiger, 41; Eiselein, 196.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Fan einer funken bärnet dan ein dorp, so sprikt ein wys man. (<hi rendition="#i">Renner.</hi>) – Wat kan uth enem vunken kleyn eyn groth fuer opstan intgemeyn. (<hi rendition="#i">Schulze, 151.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Van ééne vonk brandt een geheel huis af. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 403; Bohn I, 340.</hi>) – Van ener vonken brant een huis. (<hi rendition="#i">Tunn., 26, 11.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Parva saepe scintilla magnum excitavit incendium. (<hi rendition="#i">Eiselein, 196.</hi>) – Sola scintilla perit haec domus aut domus illa. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 731.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Von einem Funken kommt ein grosses Feuer.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 1693; Braun, I, 599.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Wer den Funken nicht auslöscht, wird bald heisse Asche haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Wer des Funken nicht achtet, der erlebt eine Feuersbrunst.</hi> – <hi rendition="#i">Gaal, 568; Parömiakon, 3244.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Wer des Funkens nicht achtet, den verzehrt die Brunst.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 444; Lohrengel, I, 443.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Wer des Funkens nicht achtet, der brennt leicht ab.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 1694.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Wer ein klein funcken veracht, der bekompt mit grossem Fewer zu schaffen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 695, 69.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Wer Funken säet, wird Flammen ernten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Wer in die Funken bläst, der macht das fewer gross, wer Wasser darein schütt, der lescht sie.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 915, 12.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Wer sich selber keinen Funken kann bereiten, der wärme sich bei Nachbarsleuten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Wer sich vor Funcken forcht, der gibt kein Schmidt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 227, 32; Simrock, 2926; Sailer, 168.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Wo ein Funke schläft, bläst der Teufel eine Hölle daraus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Wo Funken liegen, muss man keinen Wind hinlassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*40 Aus jedem Funken eine Flamme machen.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 622.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*41 De heft ok e Funke em Arsch.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Hat sich auch betrunken.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*42 Den Funken anblasen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*43 Den Funken ins Pulverfass werfen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*44 Ein Funken von unserm Vater Abraham.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Zur Bezeichnung eines in hohem Grade frommen, friedfertigen, dienstwilligen und besonders wohlthätigen Mannes.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Jüd.-deutsch</hi>: Das is e Nizez von Avrohom Owinu. (<hi rendition="#i">Tendlau, 5.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*45 Er gibt Funken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der Zornige.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij geeft vonk.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*46 Et is en Funke.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 586.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*47 He hett en Funke inn Hals.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von einem Hitzkopf sagen auch die Dänen: Der er en gnist i hans hals. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 243.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Funkelhans.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein Glas Funkelhans.</hi> – <hi rendition="#i">Spindler, Der Jude, I, 309.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wird dort als „scharfer Wein oder Obstmost“ erklärt. (S. Finkeljochem.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Funkensonntag.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wenn's am Funkasonntig<hi rendition="#sup">1</hi> z' Obed vil Sterna hed, so geds vil Chriesi.</hi> – <hi rendition="#i">Tobler, 207.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Der Sonntag Invocavit, und deshalb Funkensonntag genannt, weil in einzelnen Cantonen der Schweiz, auch in Schwaben, junge Leute aus gesammelten Reisern und zusammengetragenem Holz Haufen bilden, die sie bei Einbruch der Nacht unter dem Geläute der Glocken anzünden und um das lohende Feuer jauchzend Harzfackeln tragen. Der Funkensonntag, nach <hi rendition="#i">Stalder (II, 356)</hi> auch Funkentag genannt, ist vom Volke mit in seine Zeitrechnung aufgenommen worden. Weiss man auch nicht bestimmt, wann sich das eine oder andere ereignet hat, so weiss man doch, ob es kurz vor oder nach dem Funkensonntag geschehen ist. <hi rendition="#i">Schäfer</hi> in seinen <hi rendition="#i">Materialien zu einer vaterländischen Chronik des Cantons Appenzell (Herisau 1810-36)</hi> bemerkt: „Das Funkenmachen ist ohne Zweifel eine heidnische Sitte, die sich von unsern Vorvätern noch erhielt.“</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünklein.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 An einem füncklin pflegt ein fewer anzuheben.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1288, 26.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1272"/> 2 Aus einem kleinen Fünklein entsteht oft ein grosser Brand.</hi> – <hi rendition="#i">Schulze, 151; Zehner, 368.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Aus kleinem Fünklein kann gross Feuer werden.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 2922<hi rendition="#sup">a</hi>; Kirchhofer, 174.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Liden gnist giør ofte en stor ild. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 243.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Bläset man ins füncklin, so wirdt ein gross fewer darauss, speyet man darein, so verlischt es.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1288, 18; Petri, II, 48.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Ein füncklin verbrant Troiam.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 92<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Jeder hat aufs wenigst ein Füncklein einer Tugend.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 760, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Von einem füncklein brennt ein gantz Hauss.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1288, 1; Petri, II, 580; Lehmann, II, 793, 137; Parömiakon, 3256.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünte.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dei binein bi der Fünte<hi rendition="#sup">1</hi> stoat, tohaupe vört Altar nich goat.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Der Taufstein, aus dem lateinischen <hi rendition="#i">fons</hi> = Quelle, Brunnen. Der Aberglaube gründet sich auf die Annahme der katholischen Kirche, dass zwischen Gevattern eine geistliche Verwandtschaft bestehe, weshalb sie die Ehe unter denselben untersagt. Er herrscht übrigens auch in einzelnen evangelischen Gegenden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Für.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Alles hat sein Für und Wider.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Alles heeft zijn vóór en tegen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 404.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Das Für und Wider wohl erwägen.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 196; Braun, II, 443.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ponere in utraque parte calculos. (<hi rendition="#i">Eiselein, 196.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Jedes Für hat sein Wider.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Alle vóór heeft zijn tegen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 404.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fürbitter.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wir haben so viel Fürbitter, als in der Ernte faule Schnitter.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 196.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Wir seind versehen mit fürbitter als in der ernd mit faulen schnitter.“ (<hi rendition="#i">Murner, Schelm., in Kloster I, 842.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fürbs.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ma muss immer auf Fürbsen gedencken.</hi> – <hi rendition="#i">Gomolcke, 752.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Furche.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Eine Furche an der Hand ist besser als zehn über Land.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Gerade Furchen sind besser als schlimme Gedanken.</hi> – <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 101.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 'Ne Fahr (Furche) mehr geft 'ne Ahr (Aehre) mehr.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 'Ne Foer as 'ne Diele (Bret) giet en Halm as 'ne Smiele.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Voren zijn voren; maar op den rug groeit het koren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 405.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Auss der furch fahren.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1293, 48.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Eine lätze furchen machen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1293, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Auss der furchen fahren, wenn einer äeret oder ackeret vnd die furchen nicht behaltet, sondern nebendt aussfart vber das Erdtrich so zwischen zweyen furchen auffgeworffen ist.“</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 He mag sin For (Furche) wol.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 545.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Se könnt keene like Fore tohope plögen.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 546.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Tiefe Furchen ziehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Eine Sache reiflich erwägen, tief in einen Gegenstand eingehen. Von denen, die sich nicht nach anderer Meinung messen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fürchelchen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">En klein Föerken un wacker (hübsch) giet Koren un ziert miynen Acker.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Furcht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Aus Furcht vor Tauben muss man das Säen nicht lassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Basken sagen: Der, welcher sein Feld vor Furcht vor den Vögeln nicht bestellte, starb Hungers, weil er die Vögel wollte fasten lassen. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 100.</hi>) Und die Perser: Man muss aus Furcht vor dem Ungeziefer nicht seine Decke wegwerfen. (<hi rendition="#i">Reinsberg IV, 126.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Auss Furcht, Scham, Lust vnd Lehr kompt alle Ehr vnd Tugend her.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 764, 50.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Das ist ein vnnütze furcht, wer förcht, dass er nicht meiden kan.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 227, 23.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er unyttig frygt, at frygte for døden, hvilken ingen kand undgaae. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 204.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Der Furcht des Herrn mangelt nichts.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 220; Petri, I, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[636]/0664]
24 Man muss nicht aus jedem Funken eine Flamme machen.
25 Viel Funcken machen ein gross Fewer. – Eyering, III, 347.
26 Vom Funken ging Oppenheim an.
27 Von einem funcken brent offt ein hauss (Dorf). – Henisch, 502, 12; Steiger, 41; Eiselein, 196.
Mhd.: Fan einer funken bärnet dan ein dorp, so sprikt ein wys man. (Renner.) – Wat kan uth enem vunken kleyn eyn groth fuer opstan intgemeyn. (Schulze, 151.)
Holl.: Van ééne vonk brandt een geheel huis af. (Harrebomée, II, 403; Bohn I, 340.) – Van ener vonken brant een huis. (Tunn., 26, 11.)
Lat.: Parva saepe scintilla magnum excitavit incendium. (Eiselein, 196.) – Sola scintilla perit haec domus aut domus illa. (Fallersleben, 731.)
28 Von einem Funken kommt ein grosses Feuer. – Körte, 1693; Braun, I, 599.
29 Wer den Funken nicht auslöscht, wird bald heisse Asche haben.
30 Wer des Funken nicht achtet, der erlebt eine Feuersbrunst. – Gaal, 568; Parömiakon, 3244.
31 Wer des Funkens nicht achtet, den verzehrt die Brunst. – Parömiakon, 444; Lohrengel, I, 443.
32 Wer des Funkens nicht achtet, der brennt leicht ab. – Körte, 1694.
33 Wer ein klein funcken veracht, der bekompt mit grossem Fewer zu schaffen. – Lehmann, 695, 69.
34 Wer Funken säet, wird Flammen ernten.
35 Wer in die Funken bläst, der macht das fewer gross, wer Wasser darein schütt, der lescht sie. – Lehmann, 915, 12.
36 Wer sich selber keinen Funken kann bereiten, der wärme sich bei Nachbarsleuten.
37 Wer sich vor Funcken forcht, der gibt kein Schmidt. – Lehmann, 227, 32; Simrock, 2926; Sailer, 168.
38 Wo ein Funke schläft, bläst der Teufel eine Hölle daraus.
39 Wo Funken liegen, muss man keinen Wind hinlassen.
*40 Aus jedem Funken eine Flamme machen. – Parömiakon, 622.
*41 De heft ok e Funke em Arsch. (Ostpreuss.)
Hat sich auch betrunken.
*42 Den Funken anblasen.
*43 Den Funken ins Pulverfass werfen.
*44 Ein Funken von unserm Vater Abraham.
Zur Bezeichnung eines in hohem Grade frommen, friedfertigen, dienstwilligen und besonders wohlthätigen Mannes.
Jüd.-deutsch: Das is e Nizez von Avrohom Owinu. (Tendlau, 5.)
*45 Er gibt Funken.
Der Zornige.
Holl.: Hij geeft vonk.
*46 Et is en Funke. – Eichwald, 586.
*47 He hett en Funke inn Hals.
Von einem Hitzkopf sagen auch die Dänen: Der er en gnist i hans hals. (Prov. dan., 243.)
Funkelhans.
Ein Glas Funkelhans. – Spindler, Der Jude, I, 309.
Wird dort als „scharfer Wein oder Obstmost“ erklärt. (S. Finkeljochem.)
Funkensonntag.
Wenn's am Funkasonntig1 z' Obed vil Sterna hed, so geds vil Chriesi. – Tobler, 207.
1) Der Sonntag Invocavit, und deshalb Funkensonntag genannt, weil in einzelnen Cantonen der Schweiz, auch in Schwaben, junge Leute aus gesammelten Reisern und zusammengetragenem Holz Haufen bilden, die sie bei Einbruch der Nacht unter dem Geläute der Glocken anzünden und um das lohende Feuer jauchzend Harzfackeln tragen. Der Funkensonntag, nach Stalder (II, 356) auch Funkentag genannt, ist vom Volke mit in seine Zeitrechnung aufgenommen worden. Weiss man auch nicht bestimmt, wann sich das eine oder andere ereignet hat, so weiss man doch, ob es kurz vor oder nach dem Funkensonntag geschehen ist. Schäfer in seinen Materialien zu einer vaterländischen Chronik des Cantons Appenzell (Herisau 1810-36) bemerkt: „Das Funkenmachen ist ohne Zweifel eine heidnische Sitte, die sich von unsern Vorvätern noch erhielt.“
Fünklein.
1 An einem füncklin pflegt ein fewer anzuheben. – Henisch, 1288, 26.
2 Aus einem kleinen Fünklein entsteht oft ein grosser Brand. – Schulze, 151; Zehner, 368.
3 Aus kleinem Fünklein kann gross Feuer werden. – Simrock, 2922a; Kirchhofer, 174.
Dän.: Liden gnist giør ofte en stor ild. (Prov. dan., 243.)
4 Bläset man ins füncklin, so wirdt ein gross fewer darauss, speyet man darein, so verlischt es. – Henisch, 1288, 18; Petri, II, 48.
5 Ein füncklin verbrant Troiam. – Franck, II, 92a.
6 Jeder hat aufs wenigst ein Füncklein einer Tugend. – Lehmann, 760, 14.
7 Von einem füncklein brennt ein gantz Hauss. – Henisch, 1288, 1; Petri, II, 580; Lehmann, II, 793, 137; Parömiakon, 3256.
Fünte.
Dei binein bi der Fünte1 stoat, tohaupe vört Altar nich goat. (Büren.)
1) Der Taufstein, aus dem lateinischen fons = Quelle, Brunnen. Der Aberglaube gründet sich auf die Annahme der katholischen Kirche, dass zwischen Gevattern eine geistliche Verwandtschaft bestehe, weshalb sie die Ehe unter denselben untersagt. Er herrscht übrigens auch in einzelnen evangelischen Gegenden.
Für.
*1 Alles hat sein Für und Wider.
Holl.: Alles heeft zijn vóór en tegen. (Harrebomée, II, 404.)
*2 Das Für und Wider wohl erwägen. – Eiselein, 196; Braun, II, 443.
Lat.: Ponere in utraque parte calculos. (Eiselein, 196.)
*3 Jedes Für hat sein Wider.
Holl.: Alle vóór heeft zijn tegen. (Harrebomée, II, 404.)
Fürbitter.
Wir haben so viel Fürbitter, als in der Ernte faule Schnitter. – Eiselein, 196.
„Wir seind versehen mit fürbitter als in der ernd mit faulen schnitter.“ (Murner, Schelm., in Kloster I, 842.)
Fürbs.
* Ma muss immer auf Fürbsen gedencken. – Gomolcke, 752.
Furche.
1 Eine Furche an der Hand ist besser als zehn über Land. (Eifel.)
2 Gerade Furchen sind besser als schlimme Gedanken. – Sprichwörtergarten, 101.
3 'Ne Fahr (Furche) mehr geft 'ne Ahr (Aehre) mehr. (Ostpreuss.)
4 'Ne Foer as 'ne Diele (Bret) giet en Halm as 'ne Smiele. (Büren.)
Holl.: Voren zijn voren; maar op den rug groeit het koren. (Harrebomée, II, 405.)
*5 Auss der furch fahren. – Henisch, 1293, 48.
*6 Eine lätze furchen machen. – Henisch, 1293, 10.
„Auss der furchen fahren, wenn einer äeret oder ackeret vnd die furchen nicht behaltet, sondern nebendt aussfart vber das Erdtrich so zwischen zweyen furchen auffgeworffen ist.“
*7 He mag sin For (Furche) wol. – Eichwald, 545.
*8 Se könnt keene like Fore tohope plögen. – Eichwald, 546.
*9 Tiefe Furchen ziehen.
Eine Sache reiflich erwägen, tief in einen Gegenstand eingehen. Von denen, die sich nicht nach anderer Meinung messen.
Fürchelchen.
En klein Föerken un wacker (hübsch) giet Koren un ziert miynen Acker. (Büren.)
Furcht.
1 Aus Furcht vor Tauben muss man das Säen nicht lassen.
Die Basken sagen: Der, welcher sein Feld vor Furcht vor den Vögeln nicht bestellte, starb Hungers, weil er die Vögel wollte fasten lassen. (Reinsberg III, 100.) Und die Perser: Man muss aus Furcht vor dem Ungeziefer nicht seine Decke wegwerfen. (Reinsberg IV, 126.)
2 Auss Furcht, Scham, Lust vnd Lehr kompt alle Ehr vnd Tugend her. – Lehmann, 764, 50.
3 Das ist ein vnnütze furcht, wer förcht, dass er nicht meiden kan. – Lehmann, 227, 23.
Dän.: Det er unyttig frygt, at frygte for døden, hvilken ingen kand undgaae. (Prov. dan., 204.)
4 Der Furcht des Herrn mangelt nichts. – Sailer, 220; Petri, I, 14.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |