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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] Holl.: Eene vrouw, die geeft, biedt hare eer; eene vrouw, die neemt, verkoopt hare eer; eene vrouw, die in ere wil leven, mag noch nemen, noch geven. (Harrebomee, II, 420.)

It.: Donna che piglia e nell' altrui artiglia. (Pazzaglia, 100, 10.)

180 Eine Frau, die heirathet, muss ein Schweinsmaul und einen Eselsrücken haben.

Sie muss alles essen und alles tragen können.

181 Eine Frau, die ihre Arbeit macht, beschmuzt sich nicht.

182 Eine Frau, die immer im Putz, ist dem Haus kein Nutz (oder: ist nichts nutz). (Lausitz.) Reinsberg I, 155.

Die Spanier sagen: Erscheint die Frau im grossen Putz, ist die Schwelle gekehrt und das Haus voll Schmuz. Und in Galizien heisst es: Die Frau eine Gräfin, die Stube unausgekehrt. (Reinsberg I, 155.)

183 Eine Frau, die immer lacht, ist eitel oder zur Närrin gemacht.

Die Sardinier sagen, sie sei eitel oder verrückt. (Reinsberg I, 9.)

184 Eine Frau, die in der Küche verhungert, muss wenig Appetit haben.

Frz.: La femme qui meurt de faim n'a garde d'estre grasse. (Leroux, I, 149.)

185 Eine Frau, die lateinisch spricht, ein Kind, das mit Wein erzogen ist, und die Sonne, die am Morgen scheint, nehmen kein gutes Ende. (S. 192 u. 231.)

Frz.: Soleil qui luit au matin, femme qui veut parler latin, petit enfant nourri de vin vont rarement a bonne fin. (Cahier, 694.)

186 Eine Frau, die Mann spielen will, hört auf Frau zu sein.

It.: Donna che vuol far da huomo, perde il preggio d'honesta donna. (Pazzaglia, 100, 21.)

187 Eine Frau, die nach den Sternen sieht, vergisst den Küchentopf.

188 Eine Frau, die nährt, ist nie satt und nie rein.

So sagen die Spanier. Die Lombarden: Eine Frau, die selbst tränkt, man weiss nicht, ist sie gescheit oder beschränkt. (Reinsberg I, 175.)

189 Eine Frau, die nicht gern spinnt, trägt ein grobes Hemd.

Frz.: Femme qui envie file, porte chemise vile. (Kritzinger, 306.)

190 Eine Frau, die nicht spricht, ist ein selten Gericht.

Dän.: Man finder sielden eu stum kvinde. (Prov. dan., 363.)

191 Eine Frau, die sich anbeten lässt von allen, wird bald keinem mehr gefallen.

It.: Donna ch' ha molt' amicizie ha molte lingue mordaci. (Pazzaglia, 100, 20.)

192 Eine Frau, die spricht Latein, und ein Kind, genährt mit Wein, wie wird das Ende sein! (S. 185 u. 231.)

Holl.: Een kind, dat met wijn wordt opgevoed, eene vrouw, die Latijn spreekt, en eene zon, die te vroeg schijnt, maken zelden eene goede rekening. (Harrebomee, II, 420.)

193 Eine Frau, die über viel Dinge erröthet, hat deren viel kennen gelernt.

194 Eine Frau, die unbegleitet, ist immer schlecht geleitet.

195 Eine Frau, die ungern spinnt, wenig für ein fein Hemde gewinnt.

Die Spanier sagen: Die Frau, die wenig spinnt, trägt ein schlechtes Hemde. Und: Die Frau, die eine Läuferin, ist Festtags eine Spinnerin. (Reinsberg I, 150.)

196 Eine Frau, die verdient, und eine Henne, die Eier legt, sind schlimmer als der Teufel im Hause.

Frz.: Femme qui gagne, poule qui pond, sont le diable en la maison.

197 Eine Frau, die vorm Spiegel steht, spinnt wenig.

Dän.: Kvinder som staaer meget for speilet, sidder lidet ved rokken. (Prov. dan., 364.)

Frz.: Dame (femme) qui moult se mire, peu file. (Cahier, 1101; Leroux, I, 139.)

198 Eine Frau, die waschen will, hat bald Wasser gefunden.

199 Eine Frau findet leicht einen Fund. - Eiselein, 179.

200 Eine Frau fragt mehr, als hundert Männer beantworten können. - Börne, Briefe aus Paris.

201 Eine Frau gibt das Leben und nimmt es.

In Italien: Die Frauen und die Liebe geben und nehmen den Männern das Leben. (Reinsberg I, 59.)

[Spaltenumbruch] 202 Eine Frau hält das am geheimsten, was sie nicht weiss.

Engl.: A woman conceals, what she knows not. (Bohn II, 304.)

Frz.: Une femme ne cele que ce qu'elle ne sait pas. (Bohn I, 61.)

203 Eine Frau hat kurzen Muth und lange Kleider. - Kirchhofer, 348.

204 Eine Frau hat oft mehr Grütze (im Kopfe) als der Mann.

Frz.: C'est un mariage d'epervier, la femelle vaut mieux que le male. (Lendroy, 1601.)

205 Eine Frau hat während der Ehe nichts als den blauen Himmel und den Spinnrocken. - Graf, 152, 53; Berck, Bremer Güterrecht der Ehegatten (Bremen 1832), 52, 25.

Spricht den Grundsatz vermögensrechtlicher Unfähigkeit der Frau während der Ehe aus.

206 Eine Frau ist am schönsten daheim. - Kirchhofer, 348.

207 Eine Frau ist ein Gedicht, zwei versteht man nicht, drei machen ein Gericht, auf vier leistet der Teufel Verzicht.

208 Eine Frau ist ein halbgebackener Mann. - Opel, 379.

209 Eine Frau ist ein theuer Möbel.

Die Spanier behaupten, eine Schiffsladung Silber reiche nicht hin, sie zu befriedigen. (Reinsberg I, 9.)

210 Eine Frau ist eine Heimsuchung.

211 Eine Frau ist gut, wenn sie nicht ärger wird. - Winckler, VI, 37.

212 Eine Frau ist gut, wenn sie nur öffentlich böse ist. - Winckler, VI, 37.

213 Eine Frau ist keine Geige, die man wieder an die Wand hängen kann, nachdem man darauf gespielt.

Die Sarden sagen: Es ist leicht, eine Frau zu nehmen, aber schwer sie wieder los zu werden. Die Russen: Die Frau ist kein Schuh, den man vom Fuss herunterwirft. (Reinsberg I, 101.)

214 Eine Frau ist klug genug, wenn sie so viel Verstand hat, unterzutreten, wenn's regnet. (S. 114.) - Winckler, III, 30.

Daher beschränkte man früher die Schulbildung des weiblichen Geschlechts aufs Aeusserste. Die Mädchen sollten nicht schreiben lernen, damit sie keine Liebesbriefe schreiben könnten, nicht lesen, um die Suppe nicht zu versalzen und keine schlechten Gedanken in den Kopf zu bekommen. Schon die Chinesen sagten: Warum sollten die Frauen nicht lesen lernen? Weil es schlechte Bücher gibt.

215 Eine Frau ist leichter zu erhalten als eine Küche.

Erhalten steht hier als doppelsinnig, einmal für bekommen und das zweite mal für unterhalten.

216 Eine Frau ist leichter zu haben, als eine Küche (ein Haus) zu unterhalten.

Dän.: En hustru er laettere at faae, end et huus er at holde. (Prov. dan., 318.)

217 Eine Frau ist nie beredter, als wenn sie ihren Mann lobt oder über ihre Schwiegermutter klagt.

218 Eine Frau ist schwer zu überzeugen.

Die Polen sagen: Eine Frau ist so wenig zu überzeugen, als Safran zu durchhecheln. (Reinsberg I, 7.)

219 Eine Frau ist übel dra, wenn sie den Mann nicht b'schissen ka. - Kirchhofer, 201.

220 Eine Frau kann das Bett nicht schmal genug haben. (Franz.) - Reinsberg I, 142.

221 Eine Frau kann in der Schürze mehr aus dem Hause tragen, als der Mann mit dem Erntewagen hineinzufahren vermag. - Blum, 333; Körte, 1485; Simrock, 2617.

Aehnlich sagen die Russen: Der Mann schleppt nicht so viel mit dem Geldbeutel fort, als die Frau mit dem Kochtopf.

Holl.: De vrouw kan met den boezelaar meer uit het huis dragen, dan de man er met den hooiwagen kan inrijden. (Harrebomee, I, 73.) - Het helpt niet, of de man het er al met de schep inbrengt, als de vrouw het er weer met den wagen uitvoert. (Harrebomee, II, 421.)

Ung.: Nem kereshet annyit a jo gazda, a mit a rosz gazdaszszony el nem tekozolhat. (Gaal, 487.)

222 Eine Frau kann in keinem Stücke einen Mann überzeugen. - Graf, 456, 504; G. Oelrichs, Samml. der Gesetzbücher Bremens (Bremen 1771), 73, 11.

Sinn: Das Zeugniss einer Frau war im allgemeinen gewichtlos einem männlichen Zeugniss gegenüber. Die

[Spaltenumbruch] Holl.: Eene vrouw, die geeft, biedt hare eer; eene vrouw, die neemt, verkoopt hare eer; eene vrouw, die in ere wil leven, mag noch nemen, noch geven. (Harrebomée, II, 420.)

It.: Donna che piglia è nell' altrui artiglia. (Pazzaglia, 100, 10.)

180 Eine Frau, die heirathet, muss ein Schweinsmaul und einen Eselsrücken haben.

Sie muss alles essen und alles tragen können.

181 Eine Frau, die ihre Arbeit macht, beschmuzt sich nicht.

182 Eine Frau, die immer im Putz, ist dem Haus kein Nutz (oder: ist nichts nutz). (Lausitz.) Reinsberg I, 155.

Die Spanier sagen: Erscheint die Frau im grossen Putz, ist die Schwelle gekehrt und das Haus voll Schmuz. Und in Galizien heisst es: Die Frau eine Gräfin, die Stube unausgekehrt. (Reinsberg I, 155.)

183 Eine Frau, die immer lacht, ist eitel oder zur Närrin gemacht.

Die Sardinier sagen, sie sei eitel oder verrückt. (Reinsberg I, 9.)

184 Eine Frau, die in der Küche verhungert, muss wenig Appetit haben.

Frz.: La femme qui meurt de faim n'a garde d'estre grasse. (Leroux, I, 149.)

185 Eine Frau, die lateinisch spricht, ein Kind, das mit Wein erzogen ist, und die Sonne, die am Morgen scheint, nehmen kein gutes Ende. (S. 192 u. 231.)

Frz.: Soleil qui luit au matin, femme qui veut parler latin, petit enfant nourri de vin vont rarement à bonne fin. (Cahier, 694.)

186 Eine Frau, die Mann spielen will, hört auf Frau zu sein.

It.: Donna che vuol far da huomo, perde il preggio d'honesta donna. (Pazzaglia, 100, 21.)

187 Eine Frau, die nach den Sternen sieht, vergisst den Küchentopf.

188 Eine Frau, die nährt, ist nie satt und nie rein.

So sagen die Spanier. Die Lombarden: Eine Frau, die selbst tränkt, man weiss nicht, ist sie gescheit oder beschränkt. (Reinsberg I, 175.)

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Frz.: Femme qui envie file, porte chemise vile. (Kritzinger, 306.)

190 Eine Frau, die nicht spricht, ist ein selten Gericht.

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It.: Donna ch' ha molt' amicizie ha molte lingue mordaci. (Pazzaglia, 100, 20.)

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Holl.: Een kind, dat met wijn wordt opgevoed, eene vrouw, die Latijn spreekt, en eene zon, die te vroeg schijnt, maken zelden eene goede rekening. (Harrebomée, II, 420.)

193 Eine Frau, die über viel Dinge erröthet, hat deren viel kennen gelernt.

194 Eine Frau, die unbegleitet, ist immer schlecht geleitet.

195 Eine Frau, die ungern spinnt, wenig für ein fein Hemde gewinnt.

Die Spanier sagen: Die Frau, die wenig spinnt, trägt ein schlechtes Hemde. Und: Die Frau, die eine Läuferin, ist Festtags eine Spinnerin. (Reinsberg I, 150.)

196 Eine Frau, die verdient, und eine Henne, die Eier legt, sind schlimmer als der Teufel im Hause.

Frz.: Femme qui gagne, poule qui pond, sont le diable en la maison.

197 Eine Frau, die vorm Spiegel steht, spinnt wenig.

Dän.: Kvinder som staaer meget for speilet, sidder lidet ved rokken. (Prov. dan., 364.)

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198 Eine Frau, die waschen will, hat bald Wasser gefunden.

199 Eine Frau findet leicht einen Fund.Eiselein, 179.

200 Eine Frau fragt mehr, als hundert Männer beantworten können.Börne, Briefe aus Paris.

201 Eine Frau gibt das Leben und nimmt es.

In Italien: Die Frauen und die Liebe geben und nehmen den Männern das Leben. (Reinsberg I, 59.)

[Spaltenumbruch] 202 Eine Frau hält das am geheimsten, was sie nicht weiss.

Engl.: A woman conceals, what she knows not. (Bohn II, 304.)

Frz.: Une femme ne cèle que ce qu'elle ne sait pas. (Bohn I, 61.)

203 Eine Frau hat kurzen Muth und lange Kleider.Kirchhofer, 348.

204 Eine Frau hat oft mehr Grütze (im Kopfe) als der Mann.

Frz.: C'est un mariage d'épervier, la femelle vaut mieux que le mâle. (Lendroy, 1601.)

205 Eine Frau hat während der Ehe nichts als den blauen Himmel und den Spinnrocken.Graf, 152, 53; Berck, Bremer Güterrecht der Ehegatten (Bremen 1832), 52, 25.

Spricht den Grundsatz vermögensrechtlicher Unfähigkeit der Frau während der Ehe aus.

206 Eine Frau ist am schönsten daheim.Kirchhofer, 348.

207 Eine Frau ist ein Gedicht, zwei versteht man nicht, drei machen ein Gericht, auf vier leistet der Teufel Verzicht.

208 Eine Frau ist ein halbgebackener Mann.Opel, 379.

209 Eine Frau ist ein theuer Möbel.

Die Spanier behaupten, eine Schiffsladung Silber reiche nicht hin, sie zu befriedigen. (Reinsberg I, 9.)

210 Eine Frau ist eine Heimsuchung.

211 Eine Frau ist gut, wenn sie nicht ärger wird.Winckler, VI, 37.

212 Eine Frau ist gut, wenn sie nur öffentlich böse ist.Winckler, VI, 37.

213 Eine Frau ist keine Geige, die man wieder an die Wand hängen kann, nachdem man darauf gespielt.

Die Sarden sagen: Es ist leicht, eine Frau zu nehmen, aber schwer sie wieder los zu werden. Die Russen: Die Frau ist kein Schuh, den man vom Fuss herunterwirft. (Reinsberg I, 101.)

214 Eine Frau ist klug genug, wenn sie so viel Verstand hat, unterzutreten, wenn's regnet. (S. 114.)Winckler, III, 30.

Daher beschränkte man früher die Schulbildung des weiblichen Geschlechts aufs Aeusserste. Die Mädchen sollten nicht schreiben lernen, damit sie keine Liebesbriefe schreiben könnten, nicht lesen, um die Suppe nicht zu versalzen und keine schlechten Gedanken in den Kopf zu bekommen. Schon die Chinesen sagten: Warum sollten die Frauen nicht lesen lernen? Weil es schlechte Bücher gibt.

215 Eine Frau ist leichter zu erhalten als eine Küche.

Erhalten steht hier als doppelsinnig, einmal für bekommen und das zweite mal für unterhalten.

216 Eine Frau ist leichter zu haben, als eine Küche (ein Haus) zu unterhalten.

Dän.: En hustru er lættere at faae, end et huus er at holde. (Prov. dan., 318.)

217 Eine Frau ist nie beredter, als wenn sie ihren Mann lobt oder über ihre Schwiegermutter klagt.

218 Eine Frau ist schwer zu überzeugen.

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219 Eine Frau ist übel dra, wenn sie den Mann nicht b'schissen ka.Kirchhofer, 201.

220 Eine Frau kann das Bett nicht schmal genug haben. (Franz.) – Reinsberg I, 142.

221 Eine Frau kann in der Schürze mehr aus dem Hause tragen, als der Mann mit dem Erntewagen hineinzufahren vermag.Blum, 333; Körte, 1485; Simrock, 2617.

Aehnlich sagen die Russen: Der Mann schleppt nicht so viel mit dem Geldbeutel fort, als die Frau mit dem Kochtopf.

Holl.: De vrouw kan met den boezelaar meer uit het huis dragen, dan de man er met den hooiwagen kan inrijden. (Harrebomée, I, 73.) – Het helpt niet, of de man het er al met de schep inbrengt, als de vrouw het er weêr met den wagen uitvoert. (Harrebomée, II, 421.)

Ung.: Nem kereshet annyit a jó gazda, a mit a rosz gazdaszszony el nem tékozolhat. (Gaal, 487.)

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[[557]/0585] Holl.: Eene vrouw, die geeft, biedt hare eer; eene vrouw, die neemt, verkoopt hare eer; eene vrouw, die in ere wil leven, mag noch nemen, noch geven. (Harrebomée, II, 420.) It.: Donna che piglia è nell' altrui artiglia. (Pazzaglia, 100, 10.) 180 Eine Frau, die heirathet, muss ein Schweinsmaul und einen Eselsrücken haben. Sie muss alles essen und alles tragen können. 181 Eine Frau, die ihre Arbeit macht, beschmuzt sich nicht. 182 Eine Frau, die immer im Putz, ist dem Haus kein Nutz (oder: ist nichts nutz). (Lausitz.) Reinsberg I, 155. Die Spanier sagen: Erscheint die Frau im grossen Putz, ist die Schwelle gekehrt und das Haus voll Schmuz. Und in Galizien heisst es: Die Frau eine Gräfin, die Stube unausgekehrt. (Reinsberg I, 155.) 183 Eine Frau, die immer lacht, ist eitel oder zur Närrin gemacht. Die Sardinier sagen, sie sei eitel oder verrückt. (Reinsberg I, 9.) 184 Eine Frau, die in der Küche verhungert, muss wenig Appetit haben. Frz.: La femme qui meurt de faim n'a garde d'estre grasse. (Leroux, I, 149.) 185 Eine Frau, die lateinisch spricht, ein Kind, das mit Wein erzogen ist, und die Sonne, die am Morgen scheint, nehmen kein gutes Ende. (S. 192 u. 231.) Frz.: Soleil qui luit au matin, femme qui veut parler latin, petit enfant nourri de vin vont rarement à bonne fin. (Cahier, 694.) 186 Eine Frau, die Mann spielen will, hört auf Frau zu sein. It.: Donna che vuol far da huomo, perde il preggio d'honesta donna. (Pazzaglia, 100, 21.) 187 Eine Frau, die nach den Sternen sieht, vergisst den Küchentopf. 188 Eine Frau, die nährt, ist nie satt und nie rein. So sagen die Spanier. Die Lombarden: Eine Frau, die selbst tränkt, man weiss nicht, ist sie gescheit oder beschränkt. (Reinsberg I, 175.) 189 Eine Frau, die nicht gern spinnt, trägt ein grobes Hemd. Frz.: Femme qui envie file, porte chemise vile. (Kritzinger, 306.) 190 Eine Frau, die nicht spricht, ist ein selten Gericht. Dän.: Man finder sielden eu stum kvinde. (Prov. dan., 363.) 191 Eine Frau, die sich anbeten lässt von allen, wird bald keinem mehr gefallen. It.: Donna ch' ha molt' amicizie ha molte lingue mordaci. (Pazzaglia, 100, 20.) 192 Eine Frau, die spricht Latein, und ein Kind, genährt mit Wein, wie wird das Ende sein! (S. 185 u. 231.) Holl.: Een kind, dat met wijn wordt opgevoed, eene vrouw, die Latijn spreekt, en eene zon, die te vroeg schijnt, maken zelden eene goede rekening. (Harrebomée, II, 420.) 193 Eine Frau, die über viel Dinge erröthet, hat deren viel kennen gelernt. 194 Eine Frau, die unbegleitet, ist immer schlecht geleitet. 195 Eine Frau, die ungern spinnt, wenig für ein fein Hemde gewinnt. Die Spanier sagen: Die Frau, die wenig spinnt, trägt ein schlechtes Hemde. Und: Die Frau, die eine Läuferin, ist Festtags eine Spinnerin. (Reinsberg I, 150.) 196 Eine Frau, die verdient, und eine Henne, die Eier legt, sind schlimmer als der Teufel im Hause. Frz.: Femme qui gagne, poule qui pond, sont le diable en la maison. 197 Eine Frau, die vorm Spiegel steht, spinnt wenig. Dän.: Kvinder som staaer meget for speilet, sidder lidet ved rokken. (Prov. dan., 364.) Frz.: Dame (femme) qui moult se mire, peu file. (Cahier, 1101; Leroux, I, 139.) 198 Eine Frau, die waschen will, hat bald Wasser gefunden. 199 Eine Frau findet leicht einen Fund. – Eiselein, 179. 200 Eine Frau fragt mehr, als hundert Männer beantworten können. – Börne, Briefe aus Paris. 201 Eine Frau gibt das Leben und nimmt es. In Italien: Die Frauen und die Liebe geben und nehmen den Männern das Leben. (Reinsberg I, 59.) 202 Eine Frau hält das am geheimsten, was sie nicht weiss. Engl.: A woman conceals, what she knows not. (Bohn II, 304.) Frz.: Une femme ne cèle que ce qu'elle ne sait pas. (Bohn I, 61.) 203 Eine Frau hat kurzen Muth und lange Kleider. – Kirchhofer, 348. 204 Eine Frau hat oft mehr Grütze (im Kopfe) als der Mann. Frz.: C'est un mariage d'épervier, la femelle vaut mieux que le mâle. (Lendroy, 1601.) 205 Eine Frau hat während der Ehe nichts als den blauen Himmel und den Spinnrocken. – Graf, 152, 53; Berck, Bremer Güterrecht der Ehegatten (Bremen 1832), 52, 25. Spricht den Grundsatz vermögensrechtlicher Unfähigkeit der Frau während der Ehe aus. 206 Eine Frau ist am schönsten daheim. – Kirchhofer, 348. 207 Eine Frau ist ein Gedicht, zwei versteht man nicht, drei machen ein Gericht, auf vier leistet der Teufel Verzicht. 208 Eine Frau ist ein halbgebackener Mann. – Opel, 379. 209 Eine Frau ist ein theuer Möbel. Die Spanier behaupten, eine Schiffsladung Silber reiche nicht hin, sie zu befriedigen. (Reinsberg I, 9.) 210 Eine Frau ist eine Heimsuchung. 211 Eine Frau ist gut, wenn sie nicht ärger wird. – Winckler, VI, 37. 212 Eine Frau ist gut, wenn sie nur öffentlich böse ist. – Winckler, VI, 37. 213 Eine Frau ist keine Geige, die man wieder an die Wand hängen kann, nachdem man darauf gespielt. Die Sarden sagen: Es ist leicht, eine Frau zu nehmen, aber schwer sie wieder los zu werden. Die Russen: Die Frau ist kein Schuh, den man vom Fuss herunterwirft. (Reinsberg I, 101.) 214 Eine Frau ist klug genug, wenn sie so viel Verstand hat, unterzutreten, wenn's regnet. (S. 114.) – Winckler, III, 30. Daher beschränkte man früher die Schulbildung des weiblichen Geschlechts aufs Aeusserste. Die Mädchen sollten nicht schreiben lernen, damit sie keine Liebesbriefe schreiben könnten, nicht lesen, um die Suppe nicht zu versalzen und keine schlechten Gedanken in den Kopf zu bekommen. Schon die Chinesen sagten: Warum sollten die Frauen nicht lesen lernen? Weil es schlechte Bücher gibt. 215 Eine Frau ist leichter zu erhalten als eine Küche. Erhalten steht hier als doppelsinnig, einmal für bekommen und das zweite mal für unterhalten. 216 Eine Frau ist leichter zu haben, als eine Küche (ein Haus) zu unterhalten. Dän.: En hustru er lættere at faae, end et huus er at holde. (Prov. dan., 318.) 217 Eine Frau ist nie beredter, als wenn sie ihren Mann lobt oder über ihre Schwiegermutter klagt. 218 Eine Frau ist schwer zu überzeugen. Die Polen sagen: Eine Frau ist so wenig zu überzeugen, als Safran zu durchhecheln. (Reinsberg I, 7.) 219 Eine Frau ist übel dra, wenn sie den Mann nicht b'schissen ka. – Kirchhofer, 201. 220 Eine Frau kann das Bett nicht schmal genug haben. (Franz.) – Reinsberg I, 142. 221 Eine Frau kann in der Schürze mehr aus dem Hause tragen, als der Mann mit dem Erntewagen hineinzufahren vermag. – Blum, 333; Körte, 1485; Simrock, 2617. Aehnlich sagen die Russen: Der Mann schleppt nicht so viel mit dem Geldbeutel fort, als die Frau mit dem Kochtopf. Holl.: De vrouw kan met den boezelaar meer uit het huis dragen, dan de man er met den hooiwagen kan inrijden. (Harrebomée, I, 73.) – Het helpt niet, of de man het er al met de schep inbrengt, als de vrouw het er weêr met den wagen uitvoert. (Harrebomée, II, 421.) Ung.: Nem kereshet annyit a jó gazda, a mit a rosz gazdaszszony el nem tékozolhat. (Gaal, 487.) 222 Eine Frau kann in keinem Stücke einen Mann überzeugen. – Graf, 456, 504; G. Oelrichs, Samml. der Gesetzbücher Bremens (Bremen 1771), 73, 11. Sinn: Das Zeugniss einer Frau war im allgemeinen gewichtlos einem männlichen Zeugniss gegenüber. Die

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [557]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/585>, abgerufen am 25.11.2024.