Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.hen / und umb Verzug bitten/ so Er doch den begehrten Verzug nicht erlanget hat? 2. Wir aber sagen/ daß auch in der letzten Todes Stunde/ wenn der Mensch nur zur Gnade Gottes und der Barmhertzigkeit Christi Zuflucht nimbt/ er nicht soll verlassen werden/ denn die Gnaden Thür GOttes stehet niemals verschlossen/ wol nur dem/ der noch vor seinem Absterben dadurch eingehet. 456. Des Türckischen Käysers Grausamkeit gegen 2. seiner Diener. DEr Türckische Käyser Mahometh/ dieses Nahmens der ander/ aus dem Ottomannischen Stamme/ hatte zu Constantinopel ein Lust-Hauß. Als er zur Zeit darein kommen/ und im Garten herumb spatziret/ hat er zween Kürbes gesehen / die da scheineten reiff und gutes Geschmacks zu seyn. Da er nun wiederumb an denselben Ort kam/ und die Kürbes nicht mehr fand/ vermeynete er/ seine zween Knaben/ so etwas von ihm gegangen waren/ würden sie auch gesehen und gessen haben. Ergrimmete derhalben mit so schnellem und heff- hen / und umb Verzug bitten/ so Er doch den begehrten Verzug nicht erlanget hat? 2. Wir aber sagen/ daß auch in der letzten Todes Stunde/ wenn der Mensch nur zur Gnade Gottes uñ der Barmhertzigkeit Christi Zuflucht nimbt/ er nicht soll verlassen werden/ denn die Gnaden Thür GOttes stehet niemals verschlossen/ wol nur dem/ der noch vor seinem Absterben dadurch eingehet. 456. Des Türckischen Käysers Grausamkeit gegen 2. seiner Diener. DEr Türckische Käyser Mahometh/ dieses Nahmens der ander/ aus dem Ottomannischen Stamme/ hatte zu Constantinopel ein Lust-Hauß. Als er zur Zeit darein kommen/ und im Garten herumb spatziret/ hat er zween Kürbes gesehen / die da scheineten reiff und gutes Geschmacks zu seyn. Da er nun wiederumb an denselben Ort kam/ und die Kürbes nicht mehr fand/ vermeynete er/ seine zween Knaben/ so etwas von ihm gegangen waren/ würden sie auch gesehen und gessen haben. Ergrimmete derhalben mit so schnellem und heff- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0878" n="858"/> hen / und umb Verzug bitten/ so Er doch den begehrten Verzug nicht erlanget hat?</p> <p>2. Wir aber sagen/ daß auch in der letzten Todes Stunde/ wenn der Mensch nur zur Gnade Gottes uñ der Barmhertzigkeit Christi Zuflucht nimbt/ er nicht soll verlassen werden/ denn die Gnaden Thür GOttes stehet niemals verschlossen/ wol nur dem/ der noch vor seinem Absterben dadurch eingehet.</p> <p>456.</p> <p>Des Türckischen Käysers Grausamkeit gegen 2. seiner Diener.</p> <p>DEr Türckische Käyser Mahometh/ dieses Nahmens der ander/ aus dem Ottomannischen Stamme/ hatte zu Constantinopel ein Lust-Hauß. Als er zur Zeit darein kommen/ und im Garten herumb spatziret/ hat er zween Kürbes gesehen / die da scheineten reiff und gutes Geschmacks zu seyn. Da er nun wiederumb an denselben Ort kam/ und die Kürbes nicht mehr fand/ vermeynete er/ seine zween Knaben/ so etwas von ihm gegangen waren/ würden sie auch gesehen und gessen haben. Ergrimmete derhalben mit so schnellem und heff- </p> </div> </body> </text> </TEI> [858/0878]
hen / und umb Verzug bitten/ so Er doch den begehrten Verzug nicht erlanget hat?
2. Wir aber sagen/ daß auch in der letzten Todes Stunde/ wenn der Mensch nur zur Gnade Gottes uñ der Barmhertzigkeit Christi Zuflucht nimbt/ er nicht soll verlassen werden/ denn die Gnaden Thür GOttes stehet niemals verschlossen/ wol nur dem/ der noch vor seinem Absterben dadurch eingehet.
456.
Des Türckischen Käysers Grausamkeit gegen 2. seiner Diener.
DEr Türckische Käyser Mahometh/ dieses Nahmens der ander/ aus dem Ottomannischen Stamme/ hatte zu Constantinopel ein Lust-Hauß. Als er zur Zeit darein kommen/ und im Garten herumb spatziret/ hat er zween Kürbes gesehen / die da scheineten reiff und gutes Geschmacks zu seyn. Da er nun wiederumb an denselben Ort kam/ und die Kürbes nicht mehr fand/ vermeynete er/ seine zween Knaben/ so etwas von ihm gegangen waren/ würden sie auch gesehen und gessen haben. Ergrimmete derhalben mit so schnellem und heff-
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