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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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376.

Wie man die Kloster Jungfrauen in dem Kloster Altenmünster pflegt einzuweisen.

EIn Kloster ist in Beyern/ welches von dem heiligen Altone Altenmünster genennet wird/ und in zween Theil abgetheilt/ mit Männern in einem/ und mit Weibern in dem andern besetzt: Umb welcher doppelten Abtheilung willen/ es ein zwyfaches Kloster ist/ und nicht unbillich mit dem Constantinopolitanischen mag verglichen werden/ als in deme unablässig das Lob Gottes bey Tag und bey Nacht gefunden wird. In diesem Kloster ist der Brauch/ wann eine Jungfrau den heiligen Weyhel in der Kirchen empfahet/ und Christo zu einer Braut geweyhet / und vermählet wird/ und der gantze öffentliche Gottes-Dienst verricht ist/ so wird die neue Gespons Christi/ durch die Sacristey in das Kloster geführet. Vier aus den Klosterfrauen gehn vor ihr her/ die mit löblicher Ceremoni ein Baar tragen/ und nach dem die Kloster - Jungkrauen alle hinein gangen/ werden die Thüren zugeschlossen und verrigelt/ allermassen und gestalt/ als wann der ueuen Braut Christi also zugesprochen würde: Siehe meine Jungfrau/ was du jetzo anfahest/ daß du dasselbig auffrecht und beständig zu End bring est und vollziehest: Gedencke wie du jerzo

376.

Wie man die Kloster Jungfrauen in dem Kloster Altenmünster pflegt einzuweisen.

EIn Kloster ist in Beyern/ welches von dem heiligen Altone Altenmünster genennet wird/ und in zween Theil abgetheilt/ mit Männern in einem/ und mit Weibern in dem andern besetzt: Umb welcher doppelten Abtheilung willen/ es ein zwyfaches Kloster ist/ und nicht unbillich mit dem Constantinopolitanischen mag verglichen werden/ als in deme unablässig das Lob Gottes bey Tag und bey Nacht gefunden wird. In diesem Kloster ist der Brauch/ wann eine Jungfrau den heiligen Weyhel in der Kirchen empfahet/ und Christo zu einer Braut geweyhet / und vermählet wird/ und der gantze öffentliche Gottes-Dienst verricht ist/ so wird die neue Gespons Christi/ durch die Sacristey in das Kloster geführet. Vier aus den Klosterfrauen gehn vor ihr her/ die mit löblicher Ceremoni ein Baar tragen/ und nach dem die Kloster - Jungkrauen alle hinein gangen/ werden die Thüren zugeschlossen und verrigelt/ allermassen und gestalt/ als wann der ueuen Braut Christi also zugesprochen würde: Siehe meine Jungfrau/ was du jetzo anfahest/ daß du dasselbig auffrecht und beständig zu End bring est und vollziehest: Gedencke wie du jerzo

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[722/0742] 376. Wie man die Kloster Jungfrauen in dem Kloster Altenmünster pflegt einzuweisen. EIn Kloster ist in Beyern/ welches von dem heiligen Altone Altenmünster genennet wird/ und in zween Theil abgetheilt/ mit Männern in einem/ und mit Weibern in dem andern besetzt: Umb welcher doppelten Abtheilung willen/ es ein zwyfaches Kloster ist/ und nicht unbillich mit dem Constantinopolitanischen mag verglichen werden/ als in deme unablässig das Lob Gottes bey Tag und bey Nacht gefunden wird. In diesem Kloster ist der Brauch/ wann eine Jungfrau den heiligen Weyhel in der Kirchen empfahet/ und Christo zu einer Braut geweyhet / und vermählet wird/ und der gantze öffentliche Gottes-Dienst verricht ist/ so wird die neue Gespons Christi/ durch die Sacristey in das Kloster geführet. Vier aus den Klosterfrauen gehn vor ihr her/ die mit löblicher Ceremoni ein Baar tragen/ und nach dem die Kloster - Jungkrauen alle hinein gangen/ werden die Thüren zugeschlossen und verrigelt/ allermassen und gestalt/ als wann der ueuen Braut Christi also zugesprochen würde: Siehe meine Jungfrau/ was du jetzo anfahest/ daß du dasselbig auffrecht und beständig zu End bring est und vollziehest: Gedencke wie du jerzo

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 722. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/742>, abgerufen am 22.11.2024.