Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.scheiden lassen? Das würde ohne Verdacht nicht ablauffen können/ wann du auch die allerbeste Sache hettest. 1. Ist gar recht von dem König geantwortet/ denn wenn eine Sache gut und recht ist/ was darff man scheuen dieselbe öffentlich zu tractiren? Ist sie aber nicht recht und böse/ so thut man besser/ man stehe ab und lasse das litigiren unterwegen. 2. Und warumb will man nicht öffentlich Gericht halten? Wird doch das allgemeine Welt-Gericht/ vor dem wir alle werden müssen erscheinen/ öffentlich gehalten werden. 370. Wie ein Rauffmann wegen eines Allmosens/ so er hiebevor einem geben/ beym Leben erhalten worden. EIn Kauffmann gab auff eine Zeit einem armen Soldaten auff Bitten ein Allmosen / in einer frembden Stadt/ und als er wieder nach Hauß reiset/ muß er durch einen Wald/ da wird er von drey Räubern angefallen/ die nehmen ihm alles was er hat/ und berathschlagen sich/ ob Sie scheiden lassen? Das würde ohne Verdacht nicht ablauffen können/ wann du auch die allerbeste Sache hettest. 1. Ist gar recht von dem König geantwortet/ denn wenn eine Sache gut und recht ist/ was darff man scheuen dieselbe öffentlich zu tractiren? Ist sie aber nicht recht und böse/ so thut man besser/ man stehe ab und lasse das litigiren unterwegen. 2. Und warumb will man nicht öffentlich Gericht halten? Wird doch das allgemeine Welt-Gericht/ vor dem wir alle werden müssen erscheinen/ öffentlich gehalten werden. 370. Wie ein Rauffmann wegen eines Allmosens/ so er hiebevor einem geben/ beym Leben erhalten worden. EIn Kauffmann gab auff eine Zeit einem armen Soldaten auff Bitten ein Allmosen / in einer frembden Stadt/ und als er wieder nach Hauß reiset/ muß er durch einen Wald/ da wird er von drey Räubern angefallen/ die nehmen ihm alles was er hat/ und berathschlagen sich/ ob Sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0733" n="713"/> scheiden lassen? Das würde ohne Verdacht nicht ablauffen können/ wann du auch die allerbeste Sache hettest.</p> <p>1. Ist gar recht von dem König geantwortet/ denn wenn eine Sache gut und recht ist/ was darff man scheuen dieselbe öffentlich zu tractiren? Ist sie aber nicht recht und böse/ so thut man besser/ man stehe ab und lasse das litigiren unterwegen.</p> <p>2. Und warumb will man nicht öffentlich Gericht halten? Wird doch das allgemeine Welt-Gericht/ vor dem wir alle werden müssen erscheinen/ öffentlich gehalten werden.</p> <p>370.</p> <p>Wie ein Rauffmann wegen eines Allmosens/ so er hiebevor einem geben/ beym Leben erhalten worden.</p> <p>EIn Kauffmann gab auff eine Zeit einem armen Soldaten auff Bitten ein Allmosen / in einer frembden Stadt/ und als er wieder nach Hauß reiset/ muß er durch einen Wald/ da wird er von drey Räubern angefallen/ die nehmen ihm alles was er hat/ und berathschlagen sich/ ob Sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [713/0733]
scheiden lassen? Das würde ohne Verdacht nicht ablauffen können/ wann du auch die allerbeste Sache hettest.
1. Ist gar recht von dem König geantwortet/ denn wenn eine Sache gut und recht ist/ was darff man scheuen dieselbe öffentlich zu tractiren? Ist sie aber nicht recht und böse/ so thut man besser/ man stehe ab und lasse das litigiren unterwegen.
2. Und warumb will man nicht öffentlich Gericht halten? Wird doch das allgemeine Welt-Gericht/ vor dem wir alle werden müssen erscheinen/ öffentlich gehalten werden.
370.
Wie ein Rauffmann wegen eines Allmosens/ so er hiebevor einem geben/ beym Leben erhalten worden.
EIn Kauffmann gab auff eine Zeit einem armen Soldaten auff Bitten ein Allmosen / in einer frembden Stadt/ und als er wieder nach Hauß reiset/ muß er durch einen Wald/ da wird er von drey Räubern angefallen/ die nehmen ihm alles was er hat/ und berathschlagen sich/ ob Sie
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