Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.mel/ woferne sie nicht ernstliche Reuhe über ihre Sünde haben/ und versöhnlicher mit ihrem Nechsten leben/ dermaleines ein schweres Sterben bekommen/ und in ein sehr heisses Quartier eingewiesen werden. 362. Die Byzantiner haben durch ihre Wasserdaucher lassen die Ancker an Schiffen abschneiden. ALs vor Zeiten die Byzantiner vom Käyser Severo drey Jahr lang belägert/ haben sie sich dapffer gewehret/ unter andern haben sie durch ihre Wasserdaucher die Ancker an den Schiffen abgeschnitten/ sie unten unvermerckt mit Seylen angefesselt/ und also mit allem/ was darinnen/ der Stadt zu gezogen. 1. Der leidige Teuffel machts mit den Starckglaubigen auch also: Der schiekt seine Höllische Daucher heimlich in ihr Hertz hinein/ läst ihnen auch das Seil des Glaubens/ und Ancker der Hoffnung/ darinnen abschneiden und sie anfesseln / daß sie ihm zu geführet werden. Darumb hier auffsehen von nöthen ist. 2. Vortheil helffen/ wenn mann dieselben nur recht zu gebrauchen weiß. mel/ woferne sie nicht ernstliche Reuhe über ihre Sünde haben/ und versöhnlicher mit ihrem Nechsten leben/ dermaleines ein schweres Sterben bekommen/ und in ein sehr heisses Quartier eingewiesen werden. 362. Die Byzantiner habẽ durch ihre Wasserdaucher lassen die Ancker an Schiffen abschneiden. ALs vor Zeiten die Byzantiner vom Käyser Severo drey Jahr lang belägert/ haben sie sich dapffer gewehret/ unter andern haben sie durch ihre Wasserdaucher die Ancker an den Schiffen abgeschnitten/ sie unten unvermerckt mit Seylen angefesselt/ und also mit allem/ was darinnen/ der Stadt zu gezogen. 1. Der leidige Teuffel machts mit den Starckglaubigen auch also: Der schiekt seine Höllische Daucher heimlich in ihr Hertz hinein/ läst ihnen auch das Seil des Glaubens/ und Ancker der Hoffnung/ darinnen abschneiden und sie anfesseln / daß sie ihm zu geführet werden. Darumb hier auffsehen von nöthen ist. 2. Vortheil helffen/ wenn mann dieselben nur recht zu gebrauchen weiß. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0722" n="702"/> mel/ woferne sie nicht ernstliche Reuhe über ihre Sünde haben/ und versöhnlicher mit ihrem Nechsten leben/ dermaleines ein schweres Sterben bekommen/ und in ein sehr heisses Quartier eingewiesen werden.</p> <p>362.</p> <p>Die Byzantiner habẽ durch ihre Wasserdaucher lassen die Ancker an Schiffen abschneiden.</p> <p>ALs vor Zeiten die Byzantiner vom Käyser Severo drey Jahr lang belägert/ haben sie sich dapffer gewehret/ unter andern haben sie durch ihre Wasserdaucher die Ancker an den Schiffen abgeschnitten/ sie unten unvermerckt mit Seylen angefesselt/ und also mit allem/ was darinnen/ der Stadt zu gezogen.</p> <p>1. Der leidige Teuffel machts mit den Starckglaubigen auch also: Der schiekt seine Höllische Daucher heimlich in ihr Hertz hinein/ läst ihnen auch das Seil des Glaubens/ und Ancker der Hoffnung/ darinnen abschneiden und sie anfesseln / daß sie ihm zu geführet werden. Darumb hier auffsehen von nöthen ist.</p> <p>2. Vortheil helffen/ wenn mann dieselben nur recht zu gebrauchen weiß.</p> </div> </body> </text> </TEI> [702/0722]
mel/ woferne sie nicht ernstliche Reuhe über ihre Sünde haben/ und versöhnlicher mit ihrem Nechsten leben/ dermaleines ein schweres Sterben bekommen/ und in ein sehr heisses Quartier eingewiesen werden.
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Die Byzantiner habẽ durch ihre Wasserdaucher lassen die Ancker an Schiffen abschneiden.
ALs vor Zeiten die Byzantiner vom Käyser Severo drey Jahr lang belägert/ haben sie sich dapffer gewehret/ unter andern haben sie durch ihre Wasserdaucher die Ancker an den Schiffen abgeschnitten/ sie unten unvermerckt mit Seylen angefesselt/ und also mit allem/ was darinnen/ der Stadt zu gezogen.
1. Der leidige Teuffel machts mit den Starckglaubigen auch also: Der schiekt seine Höllische Daucher heimlich in ihr Hertz hinein/ läst ihnen auch das Seil des Glaubens/ und Ancker der Hoffnung/ darinnen abschneiden und sie anfesseln / daß sie ihm zu geführet werden. Darumb hier auffsehen von nöthen ist.
2. Vortheil helffen/ wenn mann dieselben nur recht zu gebrauchen weiß.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 702. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/722>, abgerufen am 16.07.2024. |