Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.cher/ weil er noch ein Schüler auff der Schulgewesen/ geheyrathet hat/ nachmals aber zu Kirchen-Diensten befördert worden/ derselbe erweiset aus der Aertzte und Physicorum Meynung/ neben vielen Exempeln von jungen Leuten/ die aus Kindischer Meynung zusammen kommen/ da ein Knabe 13. oder 14. Jahr alt gewesen/ das Mägdlein 11. oder 12. Jahr/ welche durch solche Kindische Vergattung empfangen und gebohren/ führet darneben aus der Schrifft/ und andern Scribenten Beweiß ein/ daß/ da auch GOtt im Paradiß den Gegen über Eheleute gesprochen/ nicht nur alte Leute dadurch hat wollen verstanden haben/ sondern in gemein gesaget/ seyd frunchtbar und vermehret die Erde. Zeucht auch mit vielen Worten das Exempel von Käyser Caroli V. Leibschützen Johann Warnern an/ da sein Vater 13. Jahr alt gewesen/ und die Mutter in der Empfängnüß nur 10. Jahr/ und sey doch ein starcker behertzter Mann worden/ das lassen wir zwar alles allhier ungefochten/ denn es träget sich in der Natur wol anders Ding zu/ wie dann die vernünfftigen Aertzte hiervon wunderschön zu reden wissen/ und auch der Herr Sarcerius in seinem Buche von Ehesachen solcher Exempel viel anzeucht/ wir reden hier aber/ daß Witz nicht vor Jahren kommet/ und ein solcher nicht weiß/ wie er seine Haußfrau halten sol/ und seiner Nahrung vorzuste- cher/ weil er noch ein Schüler auff der Schulgewesen/ geheyrathet hat/ nachmals aber zu Kirchen-Diensten befördert worden/ derselbe erweiset aus der Aertzte und Physicorum Meynung/ neben vielen Exempeln von jungen Leuten/ die aus Kindischer Meynung zusammen kommen/ da ein Knabe 13. oder 14. Jahr alt gewesen/ das Mägdlein 11. oder 12. Jahr/ welche durch solche Kindische Vergattung empfangen und gebohren/ führet darneben aus der Schrifft/ und andern Scribenten Beweiß ein/ daß/ da auch GOtt im Paradiß den Gegen über Eheleute gesprochen/ nicht nur alte Leute dadurch hat wollen verstanden haben/ sondern in gemein gesaget/ seyd frunchtbar und vermehret die Erde. Zeucht auch mit vielen Worten das Exempel von Käyser Caroli V. Leibschützen Johann Warnern an/ da sein Vater 13. Jahr alt gewesen/ und die Mutter in der Empfängnüß nur 10. Jahr/ und sey doch ein starcker behertzter Mann worden/ das lassen wir zwar alles allhier ungefochten/ denn es träget sich in der Natur wol anders Ding zu/ wie dann die vernünfftigen Aertzte hiervon wunderschön zu reden wissen/ und auch der Herr Sarcerius in seinem Buche von Ehesachen solcher Exempel viel anzeucht/ wir reden hier aber/ daß Witz nicht vor Jahren kommet/ und ein solcher nicht weiß/ wie er seine Haußfrau halten sol/ und seiner Nahrung vorzuste- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0676" n="656"/> cher/ weil er noch ein Schüler auff der Schulgewesen/ geheyrathet hat/ nachmals aber zu Kirchen-Diensten befördert worden/ derselbe erweiset aus der Aertzte und Physicorum Meynung/ neben vielen Exempeln von jungen Leuten/ die aus Kindischer Meynung zusammen kommen/ da ein Knabe 13. oder 14. Jahr alt gewesen/ das Mägdlein 11. oder 12. Jahr/ welche durch solche Kindische Vergattung empfangen und gebohren/ führet darneben aus der Schrifft/ und andern Scribenten Beweiß ein/ daß/ da auch GOtt im Paradiß den Gegen über Eheleute gesprochen/ nicht nur alte Leute dadurch hat wollen verstanden haben/ sondern in gemein gesaget/ seyd frunchtbar und vermehret die Erde. Zeucht auch mit vielen Worten das Exempel von Käyser Caroli V. Leibschützen Johann Warnern an/ da sein Vater 13. Jahr alt gewesen/ und die Mutter in der Empfängnüß nur 10. Jahr/ und sey doch ein starcker behertzter Mann worden/ das lassen wir zwar alles allhier ungefochten/ denn es träget sich in der Natur wol anders Ding zu/ wie dann die vernünfftigen Aertzte hiervon wunderschön zu reden wissen/ und auch der Herr Sarcerius in seinem Buche von Ehesachen solcher Exempel viel anzeucht/ wir reden hier aber/ daß Witz nicht vor Jahren kommet/ und ein solcher nicht weiß/ wie er seine Haußfrau halten sol/ und seiner Nahrung vorzuste- </p> </div> </body> </text> </TEI> [656/0676]
cher/ weil er noch ein Schüler auff der Schulgewesen/ geheyrathet hat/ nachmals aber zu Kirchen-Diensten befördert worden/ derselbe erweiset aus der Aertzte und Physicorum Meynung/ neben vielen Exempeln von jungen Leuten/ die aus Kindischer Meynung zusammen kommen/ da ein Knabe 13. oder 14. Jahr alt gewesen/ das Mägdlein 11. oder 12. Jahr/ welche durch solche Kindische Vergattung empfangen und gebohren/ führet darneben aus der Schrifft/ und andern Scribenten Beweiß ein/ daß/ da auch GOtt im Paradiß den Gegen über Eheleute gesprochen/ nicht nur alte Leute dadurch hat wollen verstanden haben/ sondern in gemein gesaget/ seyd frunchtbar und vermehret die Erde. Zeucht auch mit vielen Worten das Exempel von Käyser Caroli V. Leibschützen Johann Warnern an/ da sein Vater 13. Jahr alt gewesen/ und die Mutter in der Empfängnüß nur 10. Jahr/ und sey doch ein starcker behertzter Mann worden/ das lassen wir zwar alles allhier ungefochten/ denn es träget sich in der Natur wol anders Ding zu/ wie dann die vernünfftigen Aertzte hiervon wunderschön zu reden wissen/ und auch der Herr Sarcerius in seinem Buche von Ehesachen solcher Exempel viel anzeucht/ wir reden hier aber/ daß Witz nicht vor Jahren kommet/ und ein solcher nicht weiß/ wie er seine Haußfrau halten sol/ und seiner Nahrung vorzuste-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 656. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/676>, abgerufen am 01.07.2024. |