Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.he auff den Häuptern tragen / wenn Sie nur den Gehorsamb in Hertzen tragen/ und in Werck erweisen/ so kan man sie von dem Schuhe tragen leicht befreyen. 2. Diese Käyserin Leonora muß ein sonderlich gehorsames Hertz gehabt haben/ daß Sie auch ihre Gesundheit dem Gehorsamb gegen ihren Gemahl dem Käyser nachgesetzet/ ja lieber sterben/ als wieder ihres Herrn Willen Wein trincken wollen. Manche versoffene Weiber dürffen lieber ihre Männer/ als die Weln und Bier-Kannen müssen. 299. Von der schmähligen Marter und Todt des Käysers Andronici. IM Jahre nach der Geburt Christi/ tausend ein hundert/ fünff und achtzig/ ist Andronicus, Käyser in Orient/ in dem dritten Jahr seines Käyserthumbs/ von Isaacio Angelo, überwunden/ ihme zwo schwere eyserne Ketten an den Haltz gelegt / mit Fußschellen und Banden beschwert/ mit grausamen Schmach-Worten empfangen / und wol herdurch gelassen worden. In diesem Ornat und Schmuck hat mann ihn zum Isaacio geführt/ allda ihme dietyrannische Wüterey fürgeworffen/ und verwiesen worden/ war auch Jederman frey/ mit ihme umb zugehen/ wie man gewolt hat. Das ist denen ein rechter Lust ge- he auff den Häuptern tragen / wenn Sie nur den Gehorsamb in Hertzen tragen/ und in Werck erweisen/ so kan man sie von dem Schuhe tragen leicht befreyen. 2. Diese Käyserin Leonora muß ein sonderlich gehorsames Hertz gehabt haben/ daß Sie auch ihre Gesundheit dem Gehorsamb gegen ihren Gemahl dem Käyser nachgesetzet/ ja lieber sterben/ als wieder ihres Herrn Willen Wein trincken wollen. Manche versoffene Weiber dürffen lieber ihre Männer/ als die Weln und Bier-Kannen müssen. 299. Von der schmähligen Marter und Todt des Käysers Andronici. IM Jahre nach der Geburt Christi/ tausend ein hundert/ fünff und achtzig/ ist Andronicus, Käyser in Orient/ in dem dritten Jahr seines Käyserthumbs/ von Isaacio Angelo, überwunden/ ihme zwo schwere eyserne Ketten an den Haltz gelegt / mit Fußschellen und Banden beschwert/ mit grausamen Schmach-Worten empfangen / und wol herdurch gelassen worden. In diesem Ornat und Schmuck hat mann ihn zum Isaacio geführt/ allda ihme dietyrañische Wüterey fürgeworffen/ und verwiesen worden/ war auch Jederman frey/ mit ihme umb zugehen/ wie man gewolt hat. Das ist denen ein rechter Lust ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0603" n="583"/> he auff den Häuptern tragen / wenn Sie nur den Gehorsamb in Hertzen tragen/ und in Werck erweisen/ so kan man sie von dem Schuhe tragen leicht befreyen.</p> <p>2. Diese Käyserin Leonora muß ein sonderlich gehorsames Hertz gehabt haben/ daß Sie auch ihre Gesundheit dem Gehorsamb gegen ihren Gemahl dem Käyser nachgesetzet/ ja lieber sterben/ als wieder ihres Herrn Willen Wein trincken wollen. Manche versoffene Weiber dürffen lieber ihre Männer/ als die Weln und Bier-Kannen müssen.</p> <p>299.</p> <p>Von der schmähligen Marter und Todt des Käysers Andronici.</p> <p>IM Jahre nach der Geburt Christi/ tausend ein hundert/ fünff und achtzig/ ist Andronicus, Käyser in Orient/ in dem dritten Jahr seines Käyserthumbs/ von Isaacio Angelo, überwunden/ ihme zwo schwere eyserne Ketten an den Haltz gelegt / mit Fußschellen und Banden beschwert/ mit grausamen Schmach-Worten empfangen / und wol herdurch gelassen worden. In diesem Ornat und Schmuck hat mann ihn zum Isaacio geführt/ allda ihme dietyrañische Wüterey fürgeworffen/ und verwiesen worden/ war auch Jederman frey/ mit ihme umb zugehen/ wie man gewolt hat. Das ist denen ein rechter Lust ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [583/0603]
he auff den Häuptern tragen / wenn Sie nur den Gehorsamb in Hertzen tragen/ und in Werck erweisen/ so kan man sie von dem Schuhe tragen leicht befreyen.
2. Diese Käyserin Leonora muß ein sonderlich gehorsames Hertz gehabt haben/ daß Sie auch ihre Gesundheit dem Gehorsamb gegen ihren Gemahl dem Käyser nachgesetzet/ ja lieber sterben/ als wieder ihres Herrn Willen Wein trincken wollen. Manche versoffene Weiber dürffen lieber ihre Männer/ als die Weln und Bier-Kannen müssen.
299.
Von der schmähligen Marter und Todt des Käysers Andronici.
IM Jahre nach der Geburt Christi/ tausend ein hundert/ fünff und achtzig/ ist Andronicus, Käyser in Orient/ in dem dritten Jahr seines Käyserthumbs/ von Isaacio Angelo, überwunden/ ihme zwo schwere eyserne Ketten an den Haltz gelegt / mit Fußschellen und Banden beschwert/ mit grausamen Schmach-Worten empfangen / und wol herdurch gelassen worden. In diesem Ornat und Schmuck hat mann ihn zum Isaacio geführt/ allda ihme dietyrañische Wüterey fürgeworffen/ und verwiesen worden/ war auch Jederman frey/ mit ihme umb zugehen/ wie man gewolt hat. Das ist denen ein rechter Lust ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |