Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Darauff hat sich nach etlichen Stunden ein überaus schwartz und gefährlich Gewitter angelassen/ und wie es mit Krachen und leuchten angegangen/ ist das Herrlein in die Kirche/ das Gewitter mit der Glocken Geleute/ oben hin und fürüber zu scheuhen/ gelauffen/ und wie er vorm Altar seine Priesterliche preculas mimmert/ und pater nosterlein simmert/ hat ihm das leuchten zu den Fenstern hinein also erschrecket/ und dermassen getroffen/ daß er davon von seinen Kräfften kommen/ und in Ohnmacht gesuncken/ wie man ihn aber gerieben / gerüttelt und erquickt hat/ und in die Pfarr bringen wollen/ siehe/ da kömpt der Donner vom Himmel schmeisset zwischen den Trägern auff den Baals Pfaffen oben durch den Schedel hinein/ und reisset durch seinen Leib unten am heimlichen Ende wieder heraus mit aller Menschen Verwunderung. 1. Das ist ein denckwürdiges Exempel/ woraus klar erhellet/ daß Gott nicht will verspottet seyn/ und sein Evangelium verachten lässen. 2. Ach! daß alle Papisten dieses bedächten/ sie würden ehrerbietiger von D. Luthers Lehre reden/ und säuberlicher mit den Lutheranern umbgehen. Aber sie sind und bleiben verstockt und mögen sich Gottes Langmuht nicht lassen/ zur Busse leiten. Darauff hat sich nach etlichen Stunden ein überaus schwartz und gefährlich Gewitter angelassen/ und wie es mit Krachen und leuchten angegangen/ ist das Herrlein in die Kirche/ das Gewitter mit der Glocken Geleute/ oben hin und fürüber zu scheuhen/ gelauffen/ und wie er vorm Altar seine Priesterliche preculas mimmert/ und pater nosterlein simmert/ hat ihm das leuchten zu den Fenstern hinein also erschrecket/ und dermassen getroffen/ daß er davon von seinen Kräfften kommen/ und in Ohnmacht gesuncken/ wie man ihn aber gerieben / gerüttelt und erquickt hat/ und in die Pfarr bringen wollen/ siehe/ da kömpt der Donner vom Himmel schmeisset zwischen den Trägern auff den Baals Pfaffen oben durch den Schedel hinein/ und reisset durch seinen Leib unten am heimlichen Ende wieder heraus mit aller Menschen Verwunderung. 1. Das ist ein denckwürdiges Exempel/ woraus klar erhellet/ daß Gott nicht will verspottet seyn/ und sein Evangelium verachten lässen. 2. Ach! daß alle Papisten dieses bedächten/ sie würden ehrerbietiger von D. Luthers Lehre reden/ und säuberlicher mit den Lutheranern umbgehen. Aber sie sind und bleiben verstockt und mögen sich Gottes Langmuht nicht lassen/ zur Busse leiten. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0520" n="500"/> <p>Darauff hat sich nach etlichen Stunden ein überaus schwartz und gefährlich Gewitter angelassen/ und wie es mit Krachen und leuchten angegangen/ ist das Herrlein in die Kirche/ das Gewitter mit der Glocken Geleute/ oben hin und fürüber zu scheuhen/ gelauffen/ und wie er vorm Altar seine Priesterliche preculas mimmert/ und pater nosterlein simmert/ hat ihm das leuchten zu den Fenstern hinein also erschrecket/ und dermassen getroffen/ daß er davon von seinen Kräfften kommen/ und in Ohnmacht gesuncken/ wie man ihn aber gerieben / gerüttelt und erquickt hat/ und in die Pfarr bringen wollen/ siehe/ da kömpt der Donner vom Himmel schmeisset zwischen den Trägern auff den Baals Pfaffen oben durch den Schedel hinein/ und reisset durch seinen Leib unten am heimlichen Ende wieder heraus mit aller Menschen Verwunderung.</p> <p>1. Das ist ein denckwürdiges Exempel/ woraus klar erhellet/ daß Gott nicht will verspottet seyn/ und sein Evangelium verachten lässen.</p> <p>2. Ach! daß alle Papisten dieses bedächten/ sie würden ehrerbietiger von D. Luthers Lehre reden/ und säuberlicher mit den Lutheranern umbgehen. Aber sie sind und bleiben verstockt und mögen sich Gottes Langmuht nicht lassen/ zur Busse leiten.</p> </div> </body> </text> </TEI> [500/0520]
Darauff hat sich nach etlichen Stunden ein überaus schwartz und gefährlich Gewitter angelassen/ und wie es mit Krachen und leuchten angegangen/ ist das Herrlein in die Kirche/ das Gewitter mit der Glocken Geleute/ oben hin und fürüber zu scheuhen/ gelauffen/ und wie er vorm Altar seine Priesterliche preculas mimmert/ und pater nosterlein simmert/ hat ihm das leuchten zu den Fenstern hinein also erschrecket/ und dermassen getroffen/ daß er davon von seinen Kräfften kommen/ und in Ohnmacht gesuncken/ wie man ihn aber gerieben / gerüttelt und erquickt hat/ und in die Pfarr bringen wollen/ siehe/ da kömpt der Donner vom Himmel schmeisset zwischen den Trägern auff den Baals Pfaffen oben durch den Schedel hinein/ und reisset durch seinen Leib unten am heimlichen Ende wieder heraus mit aller Menschen Verwunderung.
1. Das ist ein denckwürdiges Exempel/ woraus klar erhellet/ daß Gott nicht will verspottet seyn/ und sein Evangelium verachten lässen.
2. Ach! daß alle Papisten dieses bedächten/ sie würden ehrerbietiger von D. Luthers Lehre reden/ und säuberlicher mit den Lutheranern umbgehen. Aber sie sind und bleiben verstockt und mögen sich Gottes Langmuht nicht lassen/ zur Busse leiten.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/520>, abgerufen am 01.07.2024. |