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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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sich freylich dargegen krümmet: Also/ wenn man einem sein Ehr und guten Namen nimbt/ beschmitzet/ verschmähet und verschändet/ so muß freylich einem solches recht schmertzen/ und er sich dagegen krümmen. Dessen haben wir ein denckwürdig Exempel/ dessen Ferronus meldung thut/ an einem Aquitano, welcher / da er von Carolo dem VIII. dieses Namens/ König in Franckreich gefragt worde / was man ihm verehren musie/ wann er seine Treu und Glauben/ so er ihm biß dahero in vielen grossen ihm anvertrauten Sachen bewehret/ zu rück setzen solte? zur Antwort geben: Non tuo regno, non orbis imperio, adduci possim, non omnium thesauris; contumelia tamen & stomachosa injuria possim: Darzu köndt ich weder durch dein Reich/ noch der gantzen Welt Reich/ noch aller Schätze bracht werden: Aber durch Schmachwort und schandlose injurien wäre ich darzu leicht zu bringen. Ja es kombt offt/ daß sich ihrer viel deßwegen zu todt grämen/ wann sie geschmähet werden/ oder wol gar umb das Leben bringen/ wie dann Poliargus gethan/ welcher/ wie AElian, schreibet/ deßwegen/ daß er in einer

sich freylich dargegen krümmet: Also/ wenn man einem sein Ehr und guten Namen nimbt/ beschmitzet/ verschmähet und verschändet/ so muß freylich einem solches recht schmertzen/ und er sich dagegen krümmen. Dessen haben wir ein denckwürdig Exempel/ dessen Ferronus meldung thut/ an einem Aquitano, welcher / da er von Carolo dem VIII. dieses Namens/ König in Franckreich gefragt wordë / was man ihm verehren musie/ wann er seine Treu und Glauben/ so er ihm biß dahero in vielen grossen ihm anvertrauten Sachen bewehret/ zu rück setzen solte? zur Antwort geben: Non tuo regno, non orbis imperio, adduci possim, non omnium thesauris; contumelia tamen & stomachosa injuria possim: Darzu köndt ich weder durch dein Reich/ noch der gantzen Welt Reich/ noch aller Schätze bracht werden: Aber durch Schmachwort und schandlose injurien wäre ich darzu leicht zu bringen. Ja es kombt offt/ daß sich ihrer viel deßwegen zu todt grämen/ wann sie geschmähet werden/ oder wol gar umb das Leben bringen/ wie dann Poliargus gethan/ welcher/ wie AElian, schreibet/ deßwegen/ daß er in einer

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[473/0493] sich freylich dargegen krümmet: Also/ wenn man einem sein Ehr und guten Namen nimbt/ beschmitzet/ verschmähet und verschändet/ so muß freylich einem solches recht schmertzen/ und er sich dagegen krümmen. Dessen haben wir ein denckwürdig Exempel/ dessen Ferronus meldung thut/ an einem Aquitano, welcher / da er von Carolo dem VIII. dieses Namens/ König in Franckreich gefragt wordë / was man ihm verehren musie/ wann er seine Treu und Glauben/ so er ihm biß dahero in vielen grossen ihm anvertrauten Sachen bewehret/ zu rück setzen solte? zur Antwort geben: Non tuo regno, non orbis imperio, adduci possim, non omnium thesauris; contumelia tamen & stomachosa injuria possim: Darzu köndt ich weder durch dein Reich/ noch der gantzen Welt Reich/ noch aller Schätze bracht werden: Aber durch Schmachwort und schandlose injurien wäre ich darzu leicht zu bringen. Ja es kombt offt/ daß sich ihrer viel deßwegen zu todt grämen/ wann sie geschmähet werden/ oder wol gar umb das Leben bringen/ wie dann Poliargus gethan/ welcher/ wie AElian, schreibet/ deßwegen/ daß er in einer

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/493>, abgerufen am 10.06.2024.