Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.lich an/ und sagte: Mein Mann hat dir allezeit Treu bewiesen/ zu rechter Zeit seine gebührende Zinse erlegt/ und ist dir in allen Dingen gehorsam gewest/ weil ich denn nicht weniger gehorsam bin/ und alles noch thue/ was mein Mann zuvor gethan hat/ wie ich mich auch dessen erbieten thue/ warumb wiltu mich denn abtreiben/ und meinen Sitz einem andern einräumen? Thue ich aber nicht / was dir gefält/ und mir wol stehet/ so hastu Zeit genug mich abzusetzen/ und einen andern mit zu belehnen. Aus solcher Rede ward Pharnabazus bewogen/ da er ein solch Männlich Hertz an dem Weibe vermerckte/ daß er sie in Ruhe sitzen ließ/ und verhielt sich das Weib so tapffer in allen Dingen hernach/ wie ihr Mann vor ihr hatte gethan/ daß auch Pharnabarus Ihr unter ihren Besitz gab die Städe Carissam, Hanaxilium und Colonas. Sie zog mit Pharnabazo in dem Streit / und verhielt sich darinnen rühmlich und wol/ aber sie ward vom Midia/ ihrem Tochtermanne/ mit ihrem Sohne von 17. Jahr alt/ da er zu ihr auff guten Vertrauen und Glauben in ihre Bett-Kammer gieng/ erschlagen/ da sie 40. Jahr alt war/ und nam er zu sich ihr Geld und Baarschafft/ sambt etlichen Städten / welches ihm alles wieder abgetrieben ward/ und ließ Maniae an baarem Gelde hinter sich so viel/ daß mann damit 18000. Kriegs-Leute ein Jahr über konte besolden und bezahlen. lich an/ und sagte: Mein Mann hat dir allezeit Treu bewiesen/ zu rechter Zeit seine gebührende Zinse erlegt/ und ist dir in allen Dingen gehorsam gewest/ weil ich denn nicht weniger gehorsam bin/ und alles noch thue/ was mein Mann zuvor gethan hat/ wie ich mich auch dessen erbieten thue/ warumb wiltu mich denn abtreiben/ uñ meinen Sitz einem andern einräumen? Thue ich aber nicht / was dir gefält/ und mir wol stehet/ so hastu Zeit genug mich abzusetzen/ und einen andern mit zu belehnen. Aus solcher Rede ward Pharnabazus bewogen/ da er ein solch Männlich Hertz an dem Weibe vermerckte/ daß er sie in Ruhe sitzen ließ/ und verhielt sich das Weib so tapffer in allen Dingen hernach/ wie ihr Mann vor ihr hatte gethan/ daß auch Pharnabarus Ihr unter ihren Besitz gab die Städe Carissam, Hanaxilium und Colonas. Sie zog mit Pharnabazo in dem Streit / und verhielt sich darinnen rühmlich und wol/ aber sie ward vom Midia/ ihrem Tochtermanne/ mit ihrem Sohne von 17. Jahr alt/ da er zu ihr auff guten Vertrauen und Glauben in ihre Bett-Kammer gieng/ erschlagen/ da sie 40. Jahr alt war/ und nam er zu sich ihr Geld und Baarschafft/ sambt etlichen Städten / welches ihm alles wieder abgetrieben ward/ und ließ Maniae an baarem Gelde hinter sich so viel/ daß mann damit 18000. Kriegs-Leute ein Jahr über konte besolden und bezahlen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0467" n="447"/> lich an/ und sagte: Mein Mann hat dir allezeit Treu bewiesen/ zu rechter Zeit seine gebührende Zinse erlegt/ und ist dir in allen Dingen gehorsam gewest/ weil ich denn nicht weniger gehorsam bin/ und alles noch thue/ was mein Mann zuvor gethan hat/ wie ich mich auch dessen erbieten thue/ warumb wiltu mich denn abtreiben/ uñ meinen Sitz einem andern einräumen? Thue ich aber nicht / was dir gefält/ und mir wol stehet/ so hastu Zeit genug mich abzusetzen/ und einen andern mit zu belehnen. Aus solcher Rede ward Pharnabazus bewogen/ da er ein solch Männlich Hertz an dem Weibe vermerckte/ daß er sie in Ruhe sitzen ließ/ und verhielt sich das Weib so tapffer in allen Dingen hernach/ wie ihr Mann vor ihr hatte gethan/ daß auch Pharnabarus Ihr unter ihren Besitz gab die Städe Carissam, Hanaxilium und Colonas. Sie zog mit Pharnabazo in dem Streit / und verhielt sich darinnen rühmlich und wol/ aber sie ward vom Midia/ ihrem Tochtermanne/ mit ihrem Sohne von 17. Jahr alt/ da er zu ihr auff guten Vertrauen und Glauben in ihre Bett-Kammer gieng/ erschlagen/ da sie 40. Jahr alt war/ und nam er zu sich ihr Geld und Baarschafft/ sambt etlichen Städten / welches ihm alles wieder abgetrieben ward/ und ließ Maniae an baarem Gelde hinter sich so viel/ daß mann damit 18000. Kriegs-Leute ein Jahr über konte besolden und bezahlen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [447/0467]
lich an/ und sagte: Mein Mann hat dir allezeit Treu bewiesen/ zu rechter Zeit seine gebührende Zinse erlegt/ und ist dir in allen Dingen gehorsam gewest/ weil ich denn nicht weniger gehorsam bin/ und alles noch thue/ was mein Mann zuvor gethan hat/ wie ich mich auch dessen erbieten thue/ warumb wiltu mich denn abtreiben/ uñ meinen Sitz einem andern einräumen? Thue ich aber nicht / was dir gefält/ und mir wol stehet/ so hastu Zeit genug mich abzusetzen/ und einen andern mit zu belehnen. Aus solcher Rede ward Pharnabazus bewogen/ da er ein solch Männlich Hertz an dem Weibe vermerckte/ daß er sie in Ruhe sitzen ließ/ und verhielt sich das Weib so tapffer in allen Dingen hernach/ wie ihr Mann vor ihr hatte gethan/ daß auch Pharnabarus Ihr unter ihren Besitz gab die Städe Carissam, Hanaxilium und Colonas. Sie zog mit Pharnabazo in dem Streit / und verhielt sich darinnen rühmlich und wol/ aber sie ward vom Midia/ ihrem Tochtermanne/ mit ihrem Sohne von 17. Jahr alt/ da er zu ihr auff guten Vertrauen und Glauben in ihre Bett-Kammer gieng/ erschlagen/ da sie 40. Jahr alt war/ und nam er zu sich ihr Geld und Baarschafft/ sambt etlichen Städten / welches ihm alles wieder abgetrieben ward/ und ließ Maniae an baarem Gelde hinter sich so viel/ daß mann damit 18000. Kriegs-Leute ein Jahr über konte besolden und bezahlen.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/467>, abgerufen am 04.07.2024. |