Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

Thomas Aquinas wird Bos mutus genannt.

THomas Aquinas, weil er jmmer stille schwiege und nicht viel redete/ da er noch in die Schule gienge/ wurde von seinen Schulgesellen Schertzweise nur genant Bos mutus ein stummer Ochß. Aber sein Schulmeister sagte/ da Er merckte/ was der Knab für einen Kopff zum studieren hatte: Wenn der Ochß einmahl wird anfahen zu brüllen/ so wird er mit seinen brüllen die gantze Welt erfüllen.

1. So pflegt es herzugehen/ mancher junger Mensch wird von den Welt Kindern verachtet/ wenn er nicht mit machet/ wie sie es machen. Aber es steckt offt mehr hinter dem/ der sich eingezogen hält/ als hinter andern die des tollen Mannes stattlich zu lauffen wissen.

2. Weise Leute/ und sonderlich Schuel Lehrer/ die stets mit der Jugend umbgehen / könen von den Naturen am besten uhrtheilen.

217.

Anthidius Ertz-Bischoff zu Bisantz läst sich vom Teuffel nach Rom tragen.

Thomas Aquinas wird Bos mutus genannt.

THomas Aquinas, weil er jmmer stille schwiege und nicht viel redete/ da er noch in die Schule gienge/ wurde von seinen Schulgesellen Schertzweise nur genant Bos mutus ein stummer Ochß. Aber sein Schulmeister sagte/ da Er merckte/ was der Knab für einen Kopff zum studieren hatte: Wenn der Ochß einmahl wird anfahen zu brüllen/ so wird er mit seinen brüllen die gantze Welt erfüllen.

1. So pflegt es herzugehen/ mancher junger Mensch wird von den Welt Kindern verachtet/ wenn er nicht mit machet/ wie sie es machen. Aber es steckt offt mehr hinter dem/ der sich eingezogen hält/ als hinter andern die des tollen Mannes stattlich zu lauffen wissen.

2. Weise Leute/ und sonderlich Schuel Lehrer/ die stets mit der Jugend umbgehen / könen von den Naturen am besten uhrtheilen.

217.

Anthidius Ertz-Bischoff zu Bisantz läst sich vom Teuffel nach Rom tragen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0456" n="436"/>
        <p>Thomas Aquinas wird Bos mutus genannt.</p>
        <p>THomas Aquinas, weil er jmmer stille schwiege und nicht viel redete/ da er noch                      in die Schule gienge/ wurde von seinen Schulgesellen Schertzweise nur genant                      Bos mutus ein stummer Ochß. Aber sein Schulmeister sagte/ da Er merckte/ was                      der Knab für einen Kopff zum studieren hatte: Wenn der Ochß einmahl wird anfahen                      zu brüllen/ so wird er mit seinen brüllen die gantze Welt erfüllen.</p>
        <p>1. So pflegt es herzugehen/ mancher junger Mensch wird von den Welt Kindern                      verachtet/ wenn er nicht mit machet/ wie sie es machen. Aber es steckt offt                      mehr hinter dem/ der sich eingezogen hält/ als hinter andern die des tollen                      Mannes stattlich zu lauffen wissen.</p>
        <p>2. Weise Leute/ und sonderlich Schuel Lehrer/ die stets mit der Jugend umbgehen                     / könen von den Naturen am besten uhrtheilen.</p>
        <p>217.</p>
        <p>Anthidius Ertz-Bischoff zu Bisantz läst sich vom Teuffel nach Rom tragen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[436/0456] Thomas Aquinas wird Bos mutus genannt. THomas Aquinas, weil er jmmer stille schwiege und nicht viel redete/ da er noch in die Schule gienge/ wurde von seinen Schulgesellen Schertzweise nur genant Bos mutus ein stummer Ochß. Aber sein Schulmeister sagte/ da Er merckte/ was der Knab für einen Kopff zum studieren hatte: Wenn der Ochß einmahl wird anfahen zu brüllen/ so wird er mit seinen brüllen die gantze Welt erfüllen. 1. So pflegt es herzugehen/ mancher junger Mensch wird von den Welt Kindern verachtet/ wenn er nicht mit machet/ wie sie es machen. Aber es steckt offt mehr hinter dem/ der sich eingezogen hält/ als hinter andern die des tollen Mannes stattlich zu lauffen wissen. 2. Weise Leute/ und sonderlich Schuel Lehrer/ die stets mit der Jugend umbgehen / könen von den Naturen am besten uhrtheilen. 217. Anthidius Ertz-Bischoff zu Bisantz läst sich vom Teuffel nach Rom tragen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/456
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/456>, abgerufen am 09.06.2024.