Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Sonderlich pflegt GOtt Potentaten und grossen durch Träume offtmals zuvor zuverkündigen/ was Er vorhat/ und ist das der beste Raht/ wer Träume hat / daß er bete und Gott umb abwendung alles Unglücks ersuche.

214.

Der Teuffel belohnet Schatzgräber.

ZU Dromitten in Waldauischen haben vor etzlichen Jahren/ in der Osternacht / etzliche wohnhaffte Männer in einem Garten Schätze graben wollen/ und wie sie nun fast so weit kommen seyn/ daß sie den Schatz auffheben sollen/ verstellet sich der Teuffel in deß Mannes/ dem der Garten war/ gestalt/ als komme der Haußwirth selbst/ und habe ein Rohr auff der Schultern tragend/ durch den Zaun guckend/ als ob Er schiessen wolle/ sich stellende. Diese erschracken sehr / vermeynten/ Erwürde sie kennen/ und solches bey der Obrigkeit offenbahren / verlassen den Schatz/ nehmen die Flucht/ und lauffen alle mit einander in eines Haußwirths/ der da mitgewesen war /

2. Sonderlich pflegt GOtt Potentaten und grossen durch Träume offtmals zuvor zuverkündigen/ was Er vorhat/ und ist das der beste Raht/ wer Träume hat / daß er bete und Gott umb abwendung alles Unglücks ersuche.

214.

Der Teuffel belohnet Schatzgräber.

ZU Dromitten in Waldauischen haben vor etzlichen Jahren/ in der Osternacht / etzliche wohnhaffte Männer in einem Garten Schätze graben wollen/ und wie sie nun fast so weit kommen seyn/ daß sie den Schatz auffheben sollen/ verstellet sich der Teuffel in deß Mannes/ dem der Garten war/ gestalt/ als komme der Haußwirth selbst/ und habe ein Rohr auff der Schultern tragend/ durch den Zaun guckend/ als ob Er schiessen wolle/ sich stellende. Diese erschracken sehr / vermeynten/ Erwürde sie kennen/ und solches bey der Obrigkeit offenbahren / verlassen den Schatz/ nehmen die Flucht/ und lauffen alle mit einander in eines Haußwirths/ der da mitgewesen war /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0453" n="433"/>
        <p>2. Sonderlich pflegt GOtt Potentaten und grossen durch Träume offtmals zuvor                      zuverkündigen/ was Er vorhat/ und ist das der beste Raht/ wer Träume hat /                      daß er bete und Gott umb abwendung alles Unglücks ersuche.</p>
      </div>
      <div>
        <head>214.</head>
        <argument>
          <p>Der Teuffel belohnet Schatzgräber.</p>
        </argument>
        <p>ZU Dromitten in Waldauischen haben vor etzlichen Jahren/ in der Osternacht /                      etzliche wohnhaffte Männer in einem Garten Schätze graben wollen/ und wie sie                      nun fast so weit kommen seyn/ daß sie den Schatz auffheben sollen/ verstellet                      sich der Teuffel in deß Mannes/ dem der Garten war/ gestalt/ als komme der                      Haußwirth selbst/ und habe ein Rohr auff der Schultern tragend/ durch den Zaun                      guckend/ als ob Er schiessen wolle/ sich stellende. Diese erschracken sehr /                      vermeynten/ Erwürde sie kennen/ und solches bey der Obrigkeit offenbahren /                      verlassen den Schatz/ nehmen die Flucht/ und lauffen alle mit einander in                      eines Haußwirths/ der da mitgewesen war /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[433/0453] 2. Sonderlich pflegt GOtt Potentaten und grossen durch Träume offtmals zuvor zuverkündigen/ was Er vorhat/ und ist das der beste Raht/ wer Träume hat / daß er bete und Gott umb abwendung alles Unglücks ersuche. 214. Der Teuffel belohnet Schatzgräber. ZU Dromitten in Waldauischen haben vor etzlichen Jahren/ in der Osternacht / etzliche wohnhaffte Männer in einem Garten Schätze graben wollen/ und wie sie nun fast so weit kommen seyn/ daß sie den Schatz auffheben sollen/ verstellet sich der Teuffel in deß Mannes/ dem der Garten war/ gestalt/ als komme der Haußwirth selbst/ und habe ein Rohr auff der Schultern tragend/ durch den Zaun guckend/ als ob Er schiessen wolle/ sich stellende. Diese erschracken sehr / vermeynten/ Erwürde sie kennen/ und solches bey der Obrigkeit offenbahren / verlassen den Schatz/ nehmen die Flucht/ und lauffen alle mit einander in eines Haußwirths/ der da mitgewesen war /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/453
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/453>, abgerufen am 22.11.2024.