Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.helssen halten / indemselben geschwinden Zugreiffen/ erwachte ich/ und hielt meinen Arm in die Höhe/ war gantz erschrocken/ und auch gornig mit auff den Mönch/ daß er seine Feder nicht bescheidener führete. Als ich mich aber recht besann/ war es ein Traum/ ich aber war noch voll Schlaffs/ giengen mir die Augen wiederumb zu / und war fest eingeschlaffen/ ehe ich das recht gewar worden/ ist mir dieser Traum zum andernmahl widerkommen: Denn ich hatte wieder mit dem Mönch zuthun / und sahe ihm zu/ wie er jmmer fortschreibe/ und mit dem Sturtz der Feder stach er jmmer weiter auff den Löwen/ und auff den Papst/ darüber der Löw so greulich brülte/ daß die gantze Stadt Rom/ und alle Städte/ deß Heiligen Reichs zulieffen/ zu erfahren/ was da were. Es begehrte Päbstliche Heiligkeit an die Städte/ man solte doch dem Mönche wehren/ und sonderlich mich dieses frevels berichten/ weil sich der Mönch in meinem Lande auffenthielte/ darüber erwachte ich zum andern mahl/ verwunderte mich/ daß der Traum wiederkommen war / leiß michs doch gar nichts anfechten/ bat aber Gott/ er wolle Päbstliche Heiligkeit vor allem Vbel behüten/ und schlief also zum dritten mehl wieder ein. Da kam der Mönch mir zum drittenmahl vor/ wir bemüheten uns sehr/ dieses Mönchs Feder zu brechen/ und dem Pabst hinweg zu leiten/ aber helssen halten / indemselben geschwinden Zugreiffen/ erwachte ich/ und hielt meinen Arm in die Höhe/ war gantz erschrocken/ und auch gornig mit auff den Mönch/ daß er seine Feder nicht bescheidener führete. Als ich mich aber recht besann/ war es ein Traum/ ich aber war noch voll Schlaffs/ giengen mir die Augen wiederumb zu / und war fest eingeschlaffen/ ehe ich das recht gewar worden/ ist mir dieser Traum zum andernmahl widerkommen: Denn ich hatte wieder mit dem Mönch zuthun / und sahe ihm zu/ wie er jmmer fortschreibe/ und mit dem Sturtz der Feder stach er jmmer weiter auff den Löwen/ und auff den Papst/ darüber der Löw so greulich brülte/ daß die gantze Stadt Rom/ und alle Städte/ deß Heiligen Reichs zulieffen/ zu erfahren/ was da were. Es begehrte Päbstliche Heiligkeit an die Städte/ man solte doch dem Mönche wehren/ und sonderlich mich dieses frevels berichten/ weil sich der Mönch in meinem Lande auffenthielte/ darüber erwachte ich zum andern mahl/ verwunderte mich/ daß der Traum wiederkommen war / leiß michs doch gar nichts anfechten/ bat aber Gott/ er wolle Päbstliche Heiligkeit vor allem Vbel behüten/ und schlief also zum dritten mehl wieder ein. Da kam der Mönch mir zum drittenmahl vor/ wir bemüheten uns sehr/ dieses Mönchs Feder zu brechen/ und dem Pabst hinweg zu leiten/ aber <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0447" n="427"/> helssen halten / indemselben geschwinden Zugreiffen/ erwachte ich/ und hielt meinen Arm in die Höhe/ war gantz erschrocken/ und auch gornig mit auff den Mönch/ daß er seine Feder nicht bescheidener führete. Als ich mich aber recht besann/ war es ein Traum/ ich aber war noch voll Schlaffs/ giengen mir die Augen wiederumb zu / und war fest eingeschlaffen/ ehe ich das recht gewar worden/ ist mir dieser Traum zum andernmahl widerkommen: Denn ich hatte wieder mit dem Mönch zuthun / und sahe ihm zu/ wie er jmmer fortschreibe/ und mit dem Sturtz der Feder stach er jmmer weiter auff den Löwen/ und auff den Papst/ darüber der Löw so greulich brülte/ daß die gantze Stadt Rom/ und alle Städte/ deß Heiligen Reichs zulieffen/ zu erfahren/ was da were. Es begehrte Päbstliche Heiligkeit an die Städte/ man solte doch dem Mönche wehren/ und sonderlich mich dieses frevels berichten/ weil sich der Mönch in meinem Lande auffenthielte/ darüber erwachte ich zum andern mahl/ verwunderte mich/ daß der Traum wiederkommen war / leiß michs doch gar nichts anfechten/ bat aber Gott/ er wolle Päbstliche Heiligkeit vor allem Vbel behüten/ und schlief also zum dritten mehl wieder ein. Da kam der Mönch mir zum drittenmahl vor/ wir bemüheten uns sehr/ dieses Mönchs Feder zu brechen/ und dem Pabst hinweg zu leiten/ aber </p> </div> </body> </text> </TEI> [427/0447]
helssen halten / indemselben geschwinden Zugreiffen/ erwachte ich/ und hielt meinen Arm in die Höhe/ war gantz erschrocken/ und auch gornig mit auff den Mönch/ daß er seine Feder nicht bescheidener führete. Als ich mich aber recht besann/ war es ein Traum/ ich aber war noch voll Schlaffs/ giengen mir die Augen wiederumb zu / und war fest eingeschlaffen/ ehe ich das recht gewar worden/ ist mir dieser Traum zum andernmahl widerkommen: Denn ich hatte wieder mit dem Mönch zuthun / und sahe ihm zu/ wie er jmmer fortschreibe/ und mit dem Sturtz der Feder stach er jmmer weiter auff den Löwen/ und auff den Papst/ darüber der Löw so greulich brülte/ daß die gantze Stadt Rom/ und alle Städte/ deß Heiligen Reichs zulieffen/ zu erfahren/ was da were. Es begehrte Päbstliche Heiligkeit an die Städte/ man solte doch dem Mönche wehren/ und sonderlich mich dieses frevels berichten/ weil sich der Mönch in meinem Lande auffenthielte/ darüber erwachte ich zum andern mahl/ verwunderte mich/ daß der Traum wiederkommen war / leiß michs doch gar nichts anfechten/ bat aber Gott/ er wolle Päbstliche Heiligkeit vor allem Vbel behüten/ und schlief also zum dritten mehl wieder ein. Da kam der Mönch mir zum drittenmahl vor/ wir bemüheten uns sehr/ dieses Mönchs Feder zu brechen/ und dem Pabst hinweg zu leiten/ aber
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