Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Ob es wohl ein löbliches Werck ist/ wenn Sterbende Personen/ zumahl die es haben/ etwas ad pias causas verschaffen/ so hat doch diese Adeliche Frau gar nicht unrecht gehan/ daß sie die Geldpresser so abgewiesen/ daß sie schamroht müssen davon gehen.

Wenn nur Fürsten und grosse Herren/ wie auch alle andere Leute dergleichen theten/ so würden diese Seelen-Verführer mit ihrem Kram endlich wol müssen einlegen.

123.

Ein Mann zu Basel bringet aus Eiversucht seine Frau umb/ das ihm aber gereuet / also daß ihm aber gereuet/ also daß er sich selbsten auch vom Hause herab stürtzet.

ZU Basel/ war ein paar Ehevolck/ das hatte einander Hertzlich lieb. Solches verdroß den Teuffel/ der sich bemühete/ solche Liebe zu trennen/ oder zuzerstoren/ und gebrauchte sich/ bey dem Ehemanne/ dieser Gelegenheit. Das Weib hatte den Knecht ein par alter Hosenbänder/ die der Mann weggeleget / geschencket; welches der Teuffel dem mann also einbildete/ als wenns die Frau/ aus Liebe gegen dem Knecht

2. Ob es wohl ein löbliches Werck ist/ wenn Sterbende Personen/ zumahl die es haben/ etwas ad pias causas verschaffen/ so hat doch diese Adeliche Frau gar nicht unrecht gehan/ daß sie die Geldpresser so abgewiesen/ daß sie schamroht müssen davon gehen.

Wenn nur Fürsten und grosse Herren/ wie auch alle andere Leute dergleichen theten/ so würden diese Seelen-Verführer mit ihrem Kram endlich wol müssen einlegen.

123.

Ein Mann zu Basel bringet aus Eiversucht seine Frau umb/ das ihm aber gereuet / also daß ihm aber gereuet/ also daß er sich selbsten auch vom Hause herab stürtzet.

ZU Basel/ war ein paar Ehevolck/ das hatte einander Hertzlich lieb. Solches verdroß den Teuffel/ der sich bemühete/ solche Liebe zu trennen/ oder zuzerstoren/ und gebrauchte sich/ bey dem Ehemanne/ dieser Gelegenheit. Das Weib hatte den Knecht ein par alter Hosenbänder/ die der Mann weggeleget / geschencket; welches der Teuffel dem mann also einbildete/ als weñs die Frau/ aus Liebe gegen dem Knecht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0297" n="277"/>
        <p>2. Ob es wohl ein löbliches Werck ist/ wenn Sterbende Personen/ zumahl die es                      haben/ etwas ad pias causas verschaffen/ so hat doch diese Adeliche Frau gar                      nicht unrecht gehan/ daß sie die Geldpresser so abgewiesen/ daß sie schamroht                      müssen davon gehen.</p>
        <p>Wenn nur Fürsten und grosse Herren/ wie auch alle andere Leute dergleichen                      theten/ so würden diese Seelen-Verführer mit ihrem Kram endlich wol müssen                      einlegen.</p>
        <p>123.</p>
        <p>Ein Mann zu Basel bringet aus Eiversucht seine Frau umb/ das ihm aber gereuet /                      also daß ihm aber gereuet/ also daß er sich selbsten auch vom Hause herab                      stürtzet.</p>
        <p>ZU Basel/ war ein paar Ehevolck/ das hatte einander Hertzlich lieb. Solches                      verdroß den Teuffel/ der sich bemühete/ solche Liebe zu trennen/ oder                      zuzerstoren/ und gebrauchte sich/ bey dem Ehemanne/ dieser Gelegenheit. Das                      Weib hatte den Knecht ein par alter Hosenbänder/ die der Mann weggeleget /                      geschencket; welches der Teuffel dem mann also einbildete/ als wen&#x0303;s die                      Frau/ aus Liebe gegen dem Knecht
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[277/0297] 2. Ob es wohl ein löbliches Werck ist/ wenn Sterbende Personen/ zumahl die es haben/ etwas ad pias causas verschaffen/ so hat doch diese Adeliche Frau gar nicht unrecht gehan/ daß sie die Geldpresser so abgewiesen/ daß sie schamroht müssen davon gehen. Wenn nur Fürsten und grosse Herren/ wie auch alle andere Leute dergleichen theten/ so würden diese Seelen-Verführer mit ihrem Kram endlich wol müssen einlegen. 123. Ein Mann zu Basel bringet aus Eiversucht seine Frau umb/ das ihm aber gereuet / also daß ihm aber gereuet/ also daß er sich selbsten auch vom Hause herab stürtzet. ZU Basel/ war ein paar Ehevolck/ das hatte einander Hertzlich lieb. Solches verdroß den Teuffel/ der sich bemühete/ solche Liebe zu trennen/ oder zuzerstoren/ und gebrauchte sich/ bey dem Ehemanne/ dieser Gelegenheit. Das Weib hatte den Knecht ein par alter Hosenbänder/ die der Mann weggeleget / geschencket; welches der Teuffel dem mann also einbildete/ als weñs die Frau/ aus Liebe gegen dem Knecht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/297
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/297>, abgerufen am 25.11.2024.