Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Hostien in der hohen Stiffts-Kirch Gudulae auffgehaben word/ Ludovicus Guicciardinus indescriptione Germaniae inferioris. Etliche Hirten legen auffn Felde Brod auff einen Stein / singen die Verba Coenae, lachender weise/ sehen alsbald liegen blutig Menschen Fleisch/ und sind sie stracks des jehlichen Todes gestorben/ Hermannus Gigas einer mit Nahmen Marcus läst das gesegnete Brodt in Schoß fallen/ wird eine Schlange drauß/ die beist ihn/ biß er Busse thut/ Saxo. Sub Athanasio dem 35. Käyser Henrico bringet ein Münch in reichung des Abendmals Gifft bey/ wird sterbe kranck/ und empfindets/ spricht in Gedult: Calicem vitae dedisti mihi in mortem. Den Kelch des Lebens hästu mir zum Todte gegeben/ O Weh einem solchen Menschen! 1. Hieraus sehen wir die verstockung der Gottlosen/ und die Feindschafft der Juden/ so die tragen gegen JEsum/ den sie gecreutziget haben. Wir sollen / heilig umbgehen mit dem heiligen Werck/ Priester und Communicanten; denn es stehet drauff Leben und Todt/ Fluch und Seegen/ Verdamnüß und Seeligkeit/ und solches in Ewigkeit. 2. Bespiegelt Euch demnach an diesen Exempeln alle ihr Sacraments Verächter/ und jrret euch ja nicht/ denn GOtt läst sich und seine Werck nicht spotten. Hostien in der hohen Stiffts-Kirch Gudulae auffgehaben word/ Ludovicus Guicciardinus indescriptione Germaniae inferioris. Etliche Hirten legen auffn Felde Brod auff einen Stein / singen die Verba Coenae, lachender weise/ sehen alsbald liegen blutig Menschen Fleisch/ und sind sie stracks des jehlichen Todes gestorben/ Hermannus Gigas einer mit Nahmen Marcus läst das gesegnete Brodt in Schoß fallen/ wird eine Schlange drauß/ die beist ihn/ biß er Busse thut/ Saxo. Sub Athanasio dem 35. Käyser Henrico bringet ein Münch in reichung des Abendmals Gifft bey/ wird sterbe kranck/ und empfindets/ spricht in Gedult: Calicem vitae dedisti mihi in mortem. Den Kelch des Lebens hästu mir zum Todte gegeben/ O Weh einem solchen Menschen! 1. Hieraus sehen wir die verstockung der Gottlosen/ und die Feindschafft der Juden/ so die tragen gegen JEsum/ den sie gecreutziget haben. Wir sollen / heilig umbgehen mit dem heiligen Werck/ Priester und Communicanten; denn es stehet drauff Leben und Todt/ Fluch und Seegen/ Verdamnüß und Seeligkeit/ und solches in Ewigkeit. 2. Bespiegelt Euch demnach an diesen Exempeln alle ihr Sacraments Verächter/ und jrret euch ja nicht/ denn GOtt läst sich und seine Werck nicht spotten. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0261" n="241"/> Hostien in der hohen Stiffts-Kirch Gudulae auffgehaben word/ Ludovicus Guicciardinus indescriptione Germaniae inferioris. Etliche Hirten legen auffn Felde Brod auff einen Stein / singen die Verba Coenae, lachender weise/ sehen alsbald liegen blutig Menschen Fleisch/ und sind sie stracks des jehlichen Todes gestorben/ Hermannus Gigas einer mit Nahmen Marcus läst das gesegnete Brodt in Schoß fallen/ wird eine Schlange drauß/ die beist ihn/ biß er Busse thut/ Saxo. Sub Athanasio dem 35. Käyser Henrico bringet ein Münch in reichung des Abendmals Gifft bey/ wird sterbe kranck/ und empfindets/ spricht in Gedult: Calicem vitae dedisti mihi in mortem. Den Kelch des Lebens hästu mir zum Todte gegeben/ O Weh einem solchen Menschen!</p> <p>1. Hieraus sehen wir die verstockung der Gottlosen/ und die Feindschafft der Juden/ so die tragen gegen JEsum/ den sie gecreutziget haben. Wir sollen / heilig umbgehen mit dem heiligen Werck/ Priester und Communicanten; denn es stehet drauff Leben und Todt/ Fluch und Seegen/ Verdamnüß und Seeligkeit/ und solches in Ewigkeit.</p> <p>2. Bespiegelt Euch demnach an diesen Exempeln alle ihr Sacraments Verächter/ und jrret euch ja nicht/ denn GOtt läst sich und seine Werck nicht spotten.</p> </div> </body> </text> </TEI> [241/0261]
Hostien in der hohen Stiffts-Kirch Gudulae auffgehaben word/ Ludovicus Guicciardinus indescriptione Germaniae inferioris. Etliche Hirten legen auffn Felde Brod auff einen Stein / singen die Verba Coenae, lachender weise/ sehen alsbald liegen blutig Menschen Fleisch/ und sind sie stracks des jehlichen Todes gestorben/ Hermannus Gigas einer mit Nahmen Marcus läst das gesegnete Brodt in Schoß fallen/ wird eine Schlange drauß/ die beist ihn/ biß er Busse thut/ Saxo. Sub Athanasio dem 35. Käyser Henrico bringet ein Münch in reichung des Abendmals Gifft bey/ wird sterbe kranck/ und empfindets/ spricht in Gedult: Calicem vitae dedisti mihi in mortem. Den Kelch des Lebens hästu mir zum Todte gegeben/ O Weh einem solchen Menschen!
1. Hieraus sehen wir die verstockung der Gottlosen/ und die Feindschafft der Juden/ so die tragen gegen JEsum/ den sie gecreutziget haben. Wir sollen / heilig umbgehen mit dem heiligen Werck/ Priester und Communicanten; denn es stehet drauff Leben und Todt/ Fluch und Seegen/ Verdamnüß und Seeligkeit/ und solches in Ewigkeit.
2. Bespiegelt Euch demnach an diesen Exempeln alle ihr Sacraments Verächter/ und jrret euch ja nicht/ denn GOtt läst sich und seine Werck nicht spotten.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/261>, abgerufen am 16.07.2024. |