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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Ich schlüge sie einmal; so schlüge sie mich zweymal dargegen: und ihr würdet uns beede darüber spöttlich außlachen; Ich aber würde meine Xantippen damit nicht besser/ sondern nur ärger machen.

1. Wenn GOTT einen Mann mit einem bosen Weibe straffet/ ist die Gedult das allerbeste Mittel dafür/ wenn solche nur in aller Männer Gärten wachsen wolte.

2. Socrates hat besser gethan/ daß er seiner Frauen nachgeben/ als daß Er sich und sie denen Leuten zum Spot gesetzet durch Rauffen und Schlagen.

71.

Wie ein sterbender Pfarrer seine Frau getröstet/ und wie sie GOTT nach seinem Tode gesegnet hat.

ZV Lübeck war ein armer Diaconus oder Capellan/ in grosser Dürfftigkeit und Armuth/ also/ daß/ als er gestorben/ er dem Weibe mehr nichts verlassen / als Libros ac Liberos, Bücher und Kinder: (welche auch gemeiniglich frommer Geistlichen beste und liebste Schätze sind /) und nicht so viel verhanden war / daß er davon ehrlich zur Erden hette ge-

Ich schlüge sie einmal; so schlüge sie mich zweymal dargegen: und ihr würdet uns beede darüber spöttlich außlachen; Ich aber würde meine Xantippen damit nicht besser/ sondern nur ärger machen.

1. Wenn GOTT einen Mann mit einem bosen Weibe straffet/ ist die Gedult das allerbeste Mittel dafür/ wenn solche nur in aller Männer Gärten wachsen wolte.

2. Socrates hat besser gethan/ daß er seiner Frauen nachgeben/ als daß Er sich und sie denen Leuten zum Spot gesetzet durch Rauffen und Schlagen.

71.

Wie ein sterbender Pfarrer seine Frau getröstet/ und wie sie GOTT nach seinem Tode gesegnet hat.

ZV Lübeck war ein armer Diaconus oder Capellan/ in grosser Dürfftigkeit und Armuth/ also/ daß/ als er gestorben/ er dem Weibe mehr nichts verlassen / als Libros ac Liberos, Bücher und Kinder: (welche auch gemeiniglich frommer Geistlichen beste und liebste Schätze sind /) und nicht so viel verhanden war / daß er davon ehrlich zur Erden hette ge-

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[191/0211] Ich schlüge sie einmal; so schlüge sie mich zweymal dargegen: und ihr würdet uns beede darüber spöttlich außlachen; Ich aber würde meine Xantippen damit nicht besser/ sondern nur ärger machen. 1. Wenn GOTT einen Mann mit einem bosen Weibe straffet/ ist die Gedult das allerbeste Mittel dafür/ wenn solche nur in aller Männer Gärten wachsen wolte. 2. Socrates hat besser gethan/ daß er seiner Frauen nachgeben/ als daß Er sich und sie denen Leuten zum Spot gesetzet durch Rauffen und Schlagen. 71. Wie ein sterbender Pfarrer seine Frau getröstet/ und wie sie GOTT nach seinem Tode gesegnet hat. ZV Lübeck war ein armer Diaconus oder Capellan/ in grosser Dürfftigkeit und Armuth/ also/ daß/ als er gestorben/ er dem Weibe mehr nichts verlassen / als Libros ac Liberos, Bücher und Kinder: (welche auch gemeiniglich frommer Geistlichen beste und liebste Schätze sind /) und nicht so viel verhanden war / daß er davon ehrlich zur Erden hette ge-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/211>, abgerufen am 23.11.2024.