Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.den/ und ward sie auch zu erzehlen vermahnet/ wie es ihr ergangen war/ biß sie wär daher kommen: Solcher Erzehlung hörten sie alle mit Lust und Freuden zu/ verwunderten sich göttlichen Schutzes und Versehung/ und sprachen: GOtt hett in der gantzen Welt zwey Menschen nicht wunderbarlicher zusammen bringen können/ auch die so schön / züchtig und Gottsfürchtig weren/ als die zwey. Nach dem Essen wurden sie Rahts / und fuhren in grossen Freuden wieder in die Stadt. Da wurden sie erst ehrlich mit grossen Froloeken von der gantzen Burgerschafft angenommen. Kurtz nach solchem ließ der alte Hertzog Hochzeit-Brieffe ausschreiben/ an alle Fürsten und Grafen weit und fern/ auch dem gewaltigen Könige in Franckreich. Es ließ auch Herr Heinrich seinen Schwäher den König in Engeland auff die Hochzeit laden / schrieb Ihm auch jhr beyder groß Vnglück/ und wie wunderbahrlich sie wieder zusammen kommen weren/ mit hoher Bitt/ solches an Ihn ja nicht zu rechnen / daß er Ihm seine Tochter so elendiglich entführet hette. Als der König sambt seinem Gemahl vernahm/ daß Ihre einige Tochter noch am Leben/ und der sie entführet/ von so hohen Stande war/ liessen Sie alsbald allen Zorn/ Vnmuth und Wiederwillen fallen/ danckren GOTT/ daß Sie den/ und ward sie auch zu erzehlen vermahnet/ wie es ihr ergangen war/ biß sie wär daher kommen: Solcher Erzehlung hörten sie alle mit Lust und Freuden zu/ verwunderten sich göttlichen Schutzes und Versehung/ und sprachen: GOtt hett in der gantzen Welt zwey Menschen nicht wunderbarlicher zusammen bringen können/ auch die so schön / züchtig und Gottsfürchtig weren/ als die zwey. Nach dem Essen wurden sie Rahts / und fuhren in grossen Freuden wieder in die Stadt. Da wurden sie erst ehrlich mit grossen Froloeken von der gantzen Burgerschafft angenommen. Kurtz nach solchem ließ der alte Hertzog Hochzeit-Brieffe ausschreiben/ an alle Fürsten und Grafen weit und fern/ auch dem gewaltigen Könige in Franckreich. Es ließ auch Herr Heinrich seinen Schwäher den König in Engeland auff die Hochzeit laden / schrieb Ihm auch jhr beyder groß Vnglück/ und wie wunderbahrlich sie wieder zusammen kommen weren/ mit hoher Bitt/ solches an Ihn ja nicht zu rechnen / daß er Ihm seine Tochter so elendiglich entführet hette. Als der König sambt seinem Gemahl vernahm/ daß Ihre einige Tochter noch am Leben/ und der sie entführet/ von so hohen Stande war/ liessen Sie alsbald allen Zorn/ Vnmuth und Wiederwillen fallen/ danckren GOTT/ daß Sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0163" n="143"/> den/ und ward sie auch zu erzehlen vermahnet/ wie es ihr ergangen war/ biß sie wär daher kommen: Solcher Erzehlung hörten sie alle mit Lust und Freuden zu/ verwunderten sich göttlichen Schutzes und Versehung/ und sprachen: GOtt hett in der gantzen Welt zwey Menschen nicht wunderbarlicher zusammen bringen können/ auch die so schön / züchtig und Gottsfürchtig weren/ als die zwey. Nach dem Essen wurden sie Rahts / und fuhren in grossen Freuden wieder in die Stadt. Da wurden sie erst ehrlich mit grossen Froloeken von der gantzen Burgerschafft angenommen. Kurtz nach solchem ließ der alte Hertzog Hochzeit-Brieffe ausschreiben/ an alle Fürsten und Grafen weit und fern/ auch dem gewaltigen Könige in Franckreich. Es ließ auch Herr Heinrich seinen Schwäher den König in Engeland auff die Hochzeit laden / schrieb Ihm auch jhr beyder groß Vnglück/ und wie wunderbahrlich sie wieder zusammen kommen weren/ mit hoher Bitt/ solches an Ihn ja nicht zu rechnen / daß er Ihm seine Tochter so elendiglich entführet hette. Als der König sambt seinem Gemahl vernahm/ daß Ihre einige Tochter noch am Leben/ und der sie entführet/ von so hohen Stande war/ liessen Sie alsbald allen Zorn/ Vnmuth und Wiederwillen fallen/ danckren GOTT/ daß Sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0163]
den/ und ward sie auch zu erzehlen vermahnet/ wie es ihr ergangen war/ biß sie wär daher kommen: Solcher Erzehlung hörten sie alle mit Lust und Freuden zu/ verwunderten sich göttlichen Schutzes und Versehung/ und sprachen: GOtt hett in der gantzen Welt zwey Menschen nicht wunderbarlicher zusammen bringen können/ auch die so schön / züchtig und Gottsfürchtig weren/ als die zwey. Nach dem Essen wurden sie Rahts / und fuhren in grossen Freuden wieder in die Stadt. Da wurden sie erst ehrlich mit grossen Froloeken von der gantzen Burgerschafft angenommen. Kurtz nach solchem ließ der alte Hertzog Hochzeit-Brieffe ausschreiben/ an alle Fürsten und Grafen weit und fern/ auch dem gewaltigen Könige in Franckreich. Es ließ auch Herr Heinrich seinen Schwäher den König in Engeland auff die Hochzeit laden / schrieb Ihm auch jhr beyder groß Vnglück/ und wie wunderbahrlich sie wieder zusammen kommen weren/ mit hoher Bitt/ solches an Ihn ja nicht zu rechnen / daß er Ihm seine Tochter so elendiglich entführet hette. Als der König sambt seinem Gemahl vernahm/ daß Ihre einige Tochter noch am Leben/ und der sie entführet/ von so hohen Stande war/ liessen Sie alsbald allen Zorn/ Vnmuth und Wiederwillen fallen/ danckren GOTT/ daß Sie
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/163>, abgerufen am 16.07.2024. |