Erster Abschnitt, welcher von meinem Kindtaufen bis zu meinem sechsten Jahre geht.
Es hat mir immer wahrscheinlich gedünkt, daß unter den christlichen Völkern die Kindtaufen, wenigstens die Feste dabei, darum eingeführt sind, weil man dadurch den neuen Ankömmling Ehren- bezeugungen erweisen will, die von seiner Wichtig- keit zeigen -- Da haben Sie einmal etwas sehr richtiges und gutes gesagt, antwortete Herr Cele- stin, als ich einst diese nehmliche Anmerkung vor ihm auskramte, wirklich etwas edelgedachtes, wenn Sie nehmlich meinen, man wolle die Wichtigkeit damit bezeigen, welche jedem solchen Geschöpfchen
als
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Erſter Abſchnitt, welcher von meinem Kindtaufen bis zu meinem ſechſten Jahre geht.
Es hat mir immer wahrſcheinlich geduͤnkt, daß unter den chriſtlichen Voͤlkern die Kindtaufen, wenigſtens die Feſte dabei, darum eingefuͤhrt ſind, weil man dadurch den neuen Ankoͤmmling Ehren- bezeugungen erweiſen will, die von ſeiner Wichtig- keit zeigen — Da haben Sie einmal etwas ſehr richtiges und gutes geſagt, antwortete Herr Cele- ſtin, als ich einſt dieſe nehmliche Anmerkung vor ihm auskramte, wirklich etwas edelgedachtes, wenn Sie nehmlich meinen, man wolle die Wichtigkeit damit bezeigen, welche jedem ſolchen Geſchoͤpfchen
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[[3]/0007]
Erſter Abſchnitt,
welcher von meinem Kindtaufen bis zu meinem
ſechſten Jahre geht.
Es hat mir immer wahrſcheinlich geduͤnkt, daß
unter den chriſtlichen Voͤlkern die Kindtaufen,
wenigſtens die Feſte dabei, darum eingefuͤhrt ſind,
weil man dadurch den neuen Ankoͤmmling Ehren-
bezeugungen erweiſen will, die von ſeiner Wichtig-
keit zeigen — Da haben Sie einmal etwas ſehr
richtiges und gutes geſagt, antwortete Herr Cele-
ſtin, als ich einſt dieſe nehmliche Anmerkung vor
ihm auskramte, wirklich etwas edelgedachtes, wenn
Sie nehmlich meinen, man wolle die Wichtigkeit
damit bezeigen, welche jedem ſolchen Geſchoͤpfchen
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/7>, abgerufen am 03.12.2024.
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