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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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leicht unbehutsam sein und in Gefahr kommen könn-
te, verhaftet zu werden, bei welcher Gelegenheit
unserer denn auch in allen Ehren gedacht werden
würde.

Der Streich ging mir selbst eine halbe Stunde
ziemlich im Kopf herum, dann aber rufte ich meine
philosophische Gleichgültigkeit, die Folgen meiner
Handlungen betreffend, zu Hülfe, dachte hin ist hin,
und Nehmer wird sich wohl in Acht nehmen. So-
mit legte ich mich ruhig zu Bette und schlief un-
gestört.

Am Morgen kleidete ich mich geschwind an,
um meine Schulden zu bezahlen und dann ein
Frühstück einzunehmen, zu welchem mich der
Sohn eines reichen Banquies eingeladen hatte,
nach demselben sollte eine Tour aufs Land gemacht
und erst spät am Abend zurückgekommen werden.
Klaus versprach mir das ausgesuchte Stück, wel-
ches wie wir wußten auf 500 Thlr. geschätzt war,
zu verkaufen. Lassen Sie mich sorgen, sagte er, ich
will mich schon so adressiren, daß nichts heraus
kommen soll, darf ich doch meinen rechten Nah-
men nicht nennen, und morgen früh gehn wir ab,
am besten gerade nach Holland zu, damit wir der
Last los werden. Sein Sie nur lustig und guter
Dinge und verlassen Sie sich auf Jhren treuen
Klaus, der Sie, was an ihm ist, vor aller Un-
tersuchung sicher stellen wird.

Jch nahm alles im unbefangensten Sinn,
und war diesen Tag, den wir in Gesellschaft etli-
cher Nimphen zubrachten, ausserordentlich lustig,
nicht
leicht unbehutſam ſein und in Gefahr kommen koͤnn-
te, verhaftet zu werden, bei welcher Gelegenheit
unſerer denn auch in allen Ehren gedacht werden
wuͤrde.

Der Streich ging mir ſelbſt eine halbe Stunde
ziemlich im Kopf herum, dann aber rufte ich meine
philoſophiſche Gleichguͤltigkeit, die Folgen meiner
Handlungen betreffend, zu Huͤlfe, dachte hin iſt hin,
und Nehmer wird ſich wohl in Acht nehmen. So-
mit legte ich mich ruhig zu Bette und ſchlief un-
geſtoͤrt.

Am Morgen kleidete ich mich geſchwind an,
um meine Schulden zu bezahlen und dann ein
Fruͤhſtuͤck einzunehmen, zu welchem mich der
Sohn eines reichen Banquies eingeladen hatte,
nach demſelben ſollte eine Tour aufs Land gemacht
und erſt ſpaͤt am Abend zuruͤckgekommen werden.
Klaus verſprach mir das ausgeſuchte Stuͤck, wel-
ches wie wir wußten auf 500 Thlr. geſchaͤtzt war,
zu verkaufen. Laſſen Sie mich ſorgen, ſagte er, ich
will mich ſchon ſo adreſſiren, daß nichts heraus
kommen ſoll, darf ich doch meinen rechten Nah-
men nicht nennen, und morgen fruͤh gehn wir ab,
am beſten gerade nach Holland zu, damit wir der
Laſt los werden. Sein Sie nur luſtig und guter
Dinge und verlaſſen Sie ſich auf Jhren treuen
Klaus, der Sie, was an ihm iſt, vor aller Un-
terſuchung ſicher ſtellen wird.

Jch nahm alles im unbefangenſten Sinn,
und war dieſen Tag, den wir in Geſellſchaft etli-
cher Nimphen zubrachten, auſſerordentlich luſtig,
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[379/0383] leicht unbehutſam ſein und in Gefahr kommen koͤnn- te, verhaftet zu werden, bei welcher Gelegenheit unſerer denn auch in allen Ehren gedacht werden wuͤrde. Der Streich ging mir ſelbſt eine halbe Stunde ziemlich im Kopf herum, dann aber rufte ich meine philoſophiſche Gleichguͤltigkeit, die Folgen meiner Handlungen betreffend, zu Huͤlfe, dachte hin iſt hin, und Nehmer wird ſich wohl in Acht nehmen. So- mit legte ich mich ruhig zu Bette und ſchlief un- geſtoͤrt. Am Morgen kleidete ich mich geſchwind an, um meine Schulden zu bezahlen und dann ein Fruͤhſtuͤck einzunehmen, zu welchem mich der Sohn eines reichen Banquies eingeladen hatte, nach demſelben ſollte eine Tour aufs Land gemacht und erſt ſpaͤt am Abend zuruͤckgekommen werden. Klaus verſprach mir das ausgeſuchte Stuͤck, wel- ches wie wir wußten auf 500 Thlr. geſchaͤtzt war, zu verkaufen. Laſſen Sie mich ſorgen, ſagte er, ich will mich ſchon ſo adreſſiren, daß nichts heraus kommen ſoll, darf ich doch meinen rechten Nah- men nicht nennen, und morgen fruͤh gehn wir ab, am beſten gerade nach Holland zu, damit wir der Laſt los werden. Sein Sie nur luſtig und guter Dinge und verlaſſen Sie ſich auf Jhren treuen Klaus, der Sie, was an ihm iſt, vor aller Un- terſuchung ſicher ſtellen wird. Jch nahm alles im unbefangenſten Sinn, und war dieſen Tag, den wir in Geſellſchaft etli- cher Nimphen zubrachten, auſſerordentlich luſtig, nicht

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/383>, abgerufen am 22.11.2024.