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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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Zahlung empfangen hätte, denn es wären ihm, wi-
er gehört hätte, Gelder aufgekündigt, die auf siche-
rer Hypothek gestanden; schon wären die sechs Mo-
nate, wo dieses geschehen wäre, bald um, und der
Professor hätte sie nicht wieder untergebracht, son-
dern wollte sie zu einer sichern Handlungs-Specu-
lation geben, wo [sie] sich besser verzinßten. Nun
hoffte er, dieses Geld werde doch zuerst in sein Haus
kommen, und dies wollte er dann sogleich melden;
geschähe es aber nicht, so wäre es doch noch Zeit
genug, sich mit dem, was vorhanden wäre, zu be-
gnügen. Diese Zahlung also und die Verfügung
damit sollte abgewartet werden, indessen sorgten
Klaus und Nehmer für alles, was zur Ausführung
unsers Plans nöthig war. Wir sahen, da unser
Mitverschworner im Hause des Professors war, diese
Ausführung für so sicher an, daß Klaus, um es
ruhig abwarten zu können, mir vorschlug, neue
Wechsel zu geben, und in denselben binnen zwei
Monaten Zahlung zu versprechen; dies geschah bei
Austheilung des Douceurs, welches wir durch auf
Kredit genommene Uhren zusammen brachten, deren
wir für 1200 Thaler nahmen; wir lösten doch 500
Thaler daraus, und so bekamen alle, auch Knapp,
Beruhigungsgeld. Mir war das um so lieber, weil
ich nun etwas mehr Ruhe hatte, und den Roman

mit

Zahlung empfangen haͤtte, denn es waͤren ihm, wi-
er gehoͤrt haͤtte, Gelder aufgekuͤndigt, die auf ſiche-
rer Hypothek geſtanden; ſchon waͤren die ſechs Mo-
nate, wo dieſes geſchehen waͤre, bald um, und der
Profeſſor haͤtte ſie nicht wieder untergebracht, ſon-
dern wollte ſie zu einer ſichern Handlungs-Specu-
lation geben, wo [ſie] ſich beſſer verzinßten. Nun
hoffte er, dieſes Geld werde doch zuerſt in ſein Haus
kommen, und dies wollte er dann ſogleich melden;
geſchaͤhe es aber nicht, ſo waͤre es doch noch Zeit
genug, ſich mit dem, was vorhanden waͤre, zu be-
gnuͤgen. Dieſe Zahlung alſo und die Verfuͤgung
damit ſollte abgewartet werden, indeſſen ſorgten
Klaus und Nehmer fuͤr alles, was zur Ausfuͤhrung
unſers Plans noͤthig war. Wir ſahen, da unſer
Mitverſchworner im Hauſe des Profeſſors war, dieſe
Ausfuͤhrung fuͤr ſo ſicher an, daß Klaus, um es
ruhig abwarten zu koͤnnen, mir vorſchlug, neue
Wechſel zu geben, und in denſelben binnen zwei
Monaten Zahlung zu verſprechen; dies geſchah bei
Austheilung des Douceurs, welches wir durch auf
Kredit genommene Uhren zuſammen brachten, deren
wir fuͤr 1200 Thaler nahmen; wir loͤſten doch 500
Thaler daraus, und ſo bekamen alle, auch Knapp,
Beruhigungsgeld. Mir war das um ſo lieber, weil
ich nun etwas mehr Ruhe hatte, und den Roman

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[338/0342] Zahlung empfangen haͤtte, denn es waͤren ihm, wi- er gehoͤrt haͤtte, Gelder aufgekuͤndigt, die auf ſiche- rer Hypothek geſtanden; ſchon waͤren die ſechs Mo- nate, wo dieſes geſchehen waͤre, bald um, und der Profeſſor haͤtte ſie nicht wieder untergebracht, ſon- dern wollte ſie zu einer ſichern Handlungs-Specu- lation geben, wo ſie ſich beſſer verzinßten. Nun hoffte er, dieſes Geld werde doch zuerſt in ſein Haus kommen, und dies wollte er dann ſogleich melden; geſchaͤhe es aber nicht, ſo waͤre es doch noch Zeit genug, ſich mit dem, was vorhanden waͤre, zu be- gnuͤgen. Dieſe Zahlung alſo und die Verfuͤgung damit ſollte abgewartet werden, indeſſen ſorgten Klaus und Nehmer fuͤr alles, was zur Ausfuͤhrung unſers Plans noͤthig war. Wir ſahen, da unſer Mitverſchworner im Hauſe des Profeſſors war, dieſe Ausfuͤhrung fuͤr ſo ſicher an, daß Klaus, um es ruhig abwarten zu koͤnnen, mir vorſchlug, neue Wechſel zu geben, und in denſelben binnen zwei Monaten Zahlung zu verſprechen; dies geſchah bei Austheilung des Douceurs, welches wir durch auf Kredit genommene Uhren zuſammen brachten, deren wir fuͤr 1200 Thaler nahmen; wir loͤſten doch 500 Thaler daraus, und ſo bekamen alle, auch Knapp, Beruhigungsgeld. Mir war das um ſo lieber, weil ich nun etwas mehr Ruhe hatte, und den Roman mit

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/342>, abgerufen am 25.11.2024.