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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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ich meinem Zweck näher, und machte ihn demsel-
ben nach und nach geneigt, bis endlich eine Abrede
unter uns zu Stande kam, nach der wir in eini-
gen Tagen abzureisen beschlossen. Klaus war zwar
schon im Geheimniß, ward aber nun Friedrichen
als Mitverschworner genannt; er hatte zu den
schon gemachten Anstalten nichts hinzuzusetzen, als
daß wir noch einen entschlossenen Menschen mit-
nehmen müßten, für den er schon gesorgt hätte.

Die Reise ging einige Tage nach getroffener
Richtigkeit vor sich, wir kamen wohlbehalten in
dem nächsten Dorfe bei dem Wohnort meiner El-
tern an. Dort warteten wir bis es dunkel war,
bezahlten richtig, und setzten unsern Marsch bis in
das ans Dorf der Mutter stoßende Holz fort; dort
stiegen wir ab, verstellten uns mit falschen Bärten,
schwärzten die Gesichter, zogen Fuhrmanns-Hemden
über, und schlichen nahe an das Herrnhaus; da
ich alle Schliche um dasselbe kannte, so war es mir,
sobald alles still worden war, leicht, mich mit mei-
nen Helfern hinein zu schleichen. Nun war das
erste, was wir thaten, alle Thüren zu versetzen,
damit niemand so leicht heraus konnte, wenn auch
geschrien werden sollte; dann führte ich Friedrichen
und Klausen zu dem Zimmer des Barons, und be-
gab mich mit Pommern, unserm zweiten Gehülfen,

an

ich meinem Zweck naͤher, und machte ihn demſel-
ben nach und nach geneigt, bis endlich eine Abrede
unter uns zu Stande kam, nach der wir in eini-
gen Tagen abzureiſen beſchloſſen. Klaus war zwar
ſchon im Geheimniß, ward aber nun Friedrichen
als Mitverſchworner genannt; er hatte zu den
ſchon gemachten Anſtalten nichts hinzuzuſetzen, als
daß wir noch einen entſchloſſenen Menſchen mit-
nehmen muͤßten, fuͤr den er ſchon geſorgt haͤtte.

Die Reiſe ging einige Tage nach getroffener
Richtigkeit vor ſich, wir kamen wohlbehalten in
dem naͤchſten Dorfe bei dem Wohnort meiner El-
tern an. Dort warteten wir bis es dunkel war,
bezahlten richtig, und ſetzten unſern Marſch bis in
das ans Dorf der Mutter ſtoßende Holz fort; dort
ſtiegen wir ab, verſtellten uns mit falſchen Baͤrten,
ſchwaͤrzten die Geſichter, zogen Fuhrmanns-Hemden
uͤber, und ſchlichen nahe an das Herrnhaus; da
ich alle Schliche um daſſelbe kannte, ſo war es mir,
ſobald alles ſtill worden war, leicht, mich mit mei-
nen Helfern hinein zu ſchleichen. Nun war das
erſte, was wir thaten, alle Thuͤren zu verſetzen,
damit niemand ſo leicht heraus konnte, wenn auch
geſchrien werden ſollte; dann fuͤhrte ich Friedrichen
und Klauſen zu dem Zimmer des Barons, und be-
gab mich mit Pommern, unſerm zweiten Gehuͤlfen,

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[294/0298] ich meinem Zweck naͤher, und machte ihn demſel- ben nach und nach geneigt, bis endlich eine Abrede unter uns zu Stande kam, nach der wir in eini- gen Tagen abzureiſen beſchloſſen. Klaus war zwar ſchon im Geheimniß, ward aber nun Friedrichen als Mitverſchworner genannt; er hatte zu den ſchon gemachten Anſtalten nichts hinzuzuſetzen, als daß wir noch einen entſchloſſenen Menſchen mit- nehmen muͤßten, fuͤr den er ſchon geſorgt haͤtte. Die Reiſe ging einige Tage nach getroffener Richtigkeit vor ſich, wir kamen wohlbehalten in dem naͤchſten Dorfe bei dem Wohnort meiner El- tern an. Dort warteten wir bis es dunkel war, bezahlten richtig, und ſetzten unſern Marſch bis in das ans Dorf der Mutter ſtoßende Holz fort; dort ſtiegen wir ab, verſtellten uns mit falſchen Baͤrten, ſchwaͤrzten die Geſichter, zogen Fuhrmanns-Hemden uͤber, und ſchlichen nahe an das Herrnhaus; da ich alle Schliche um daſſelbe kannte, ſo war es mir, ſobald alles ſtill worden war, leicht, mich mit mei- nen Helfern hinein zu ſchleichen. Nun war das erſte, was wir thaten, alle Thuͤren zu verſetzen, damit niemand ſo leicht heraus konnte, wenn auch geſchrien werden ſollte; dann fuͤhrte ich Friedrichen und Klauſen zu dem Zimmer des Barons, und be- gab mich mit Pommern, unſerm zweiten Gehuͤlfen, an

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/298>, abgerufen am 25.11.2024.