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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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beleidigt war, und sich sofort in Marsch setzte, um
ihm einen Besuch zu geben. Meine Mutter hatte
mit dem Herrn von Treff schon das Zimmer ver-
lassen, welches ich also nun auch eben in dem Au-
genblick that, da der Obristlieutenant die Treppe
hinauf stieg. Jch schlich ihm nach, um ihm doch
auch einmal unvermerkt ein Stückchen zu spielen,
welches es auch sein möchte, da ich ihn aber in un-
sere Stube gehen sah, und indem ich zu eben die-
sem Zweck die Thür öffnen wollte, die Worte ver-
nahm: wie heißt der Krippenreiter da unten? so
begriff ich gleich, daß es hier über Treffen herge-
hen würde. Jch hielt es für nöthig, auch dies zu
hören, und vernahm, was jetzt der Leser verneh-
men wird.
Turner. Der Krippenreiter da unten! Denn
daß er ein solcher ist, seh ich dem Kerl an der
Nase an.
Confuselius. Bisher zwar ist ers nicht
gewesen, ich weis aber nicht, ob die Lebensweise,
die er getrieben hat, und wohl noch treibt, nicht
noch schändlicher ist.
Turner. Nu?
Confuselius. Meines Bedünkens nemlich,
denn er ist ein Spieler von Profession.

Turner.
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beleidigt war, und ſich ſofort in Marſch ſetzte, um
ihm einen Beſuch zu geben. Meine Mutter hatte
mit dem Herrn von Treff ſchon das Zimmer ver-
laſſen, welches ich alſo nun auch eben in dem Au-
genblick that, da der Obriſtlieutenant die Treppe
hinauf ſtieg. Jch ſchlich ihm nach, um ihm doch
auch einmal unvermerkt ein Stuͤckchen zu ſpielen,
welches es auch ſein moͤchte, da ich ihn aber in un-
ſere Stube gehen ſah, und indem ich zu eben die-
ſem Zweck die Thuͤr oͤffnen wollte, die Worte ver-
nahm: wie heißt der Krippenreiter da unten? ſo
begriff ich gleich, daß es hier uͤber Treffen herge-
hen wuͤrde. Jch hielt es fuͤr noͤthig, auch dies zu
hoͤren, und vernahm, was jetzt der Leſer verneh-
men wird.
Turner. Der Krippenreiter da unten! Denn
daß er ein ſolcher iſt, ſeh ich dem Kerl an der
Naſe an.
Confuſelius. Bisher zwar iſt ers nicht
geweſen, ich weis aber nicht, ob die Lebensweiſe,
die er getrieben hat, und wohl noch treibt, nicht
noch ſchaͤndlicher iſt.
Turner. Nu?
Confuſelius. Meines Beduͤnkens nemlich,
denn er iſt ein Spieler von Profeſſion.

Turner.
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[231/0235] beleidigt war, und ſich ſofort in Marſch ſetzte, um ihm einen Beſuch zu geben. Meine Mutter hatte mit dem Herrn von Treff ſchon das Zimmer ver- laſſen, welches ich alſo nun auch eben in dem Au- genblick that, da der Obriſtlieutenant die Treppe hinauf ſtieg. Jch ſchlich ihm nach, um ihm doch auch einmal unvermerkt ein Stuͤckchen zu ſpielen, welches es auch ſein moͤchte, da ich ihn aber in un- ſere Stube gehen ſah, und indem ich zu eben die- ſem Zweck die Thuͤr oͤffnen wollte, die Worte ver- nahm: wie heißt der Krippenreiter da unten? ſo begriff ich gleich, daß es hier uͤber Treffen herge- hen wuͤrde. Jch hielt es fuͤr noͤthig, auch dies zu hoͤren, und vernahm, was jetzt der Leſer verneh- men wird. Turner. Der Krippenreiter da unten! Denn daß er ein ſolcher iſt, ſeh ich dem Kerl an der Naſe an. Confuſelius. Bisher zwar iſt ers nicht geweſen, ich weis aber nicht, ob die Lebensweiſe, die er getrieben hat, und wohl noch treibt, nicht noch ſchaͤndlicher iſt. Turner. Nu? Confuſelius. Meines Beduͤnkens nemlich, denn er iſt ein Spieler von Profeſſion. Turner. P 4

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/235>, abgerufen am 22.11.2024.