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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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stärker auszulassen, als daß sie Buschen, dem Gärt-
ner, der ganzen Gesellschaft, und sogar ihrer Mut-
ter fluchte, und ihnen alles böse auf den Hals
wünschte; zwischen diesen Ausschweifungen schmei-
chelte sie mir und bat mich, nicht böse zu sein.
Sie schrie vor Schreck laut, als sie, da wir nach
Hause kamen, und den Schaden untersuchte, eine
Beule an meiner Stirn sahe; es ward sogleich nach
einem Chirurgus geschickt, welcher meinen Kopf
mit einem Umschlag versah, und der Mutter durch
die Versicherung, es sei nicht nur keine Gefahr
vorhanden, sondern es werde sehr bald alles wie-
der gut sein, neues Leben gab.

Da ihre Abreise ins Bad wegen der Vorfälle
dieses fatalen Abends noch nöthiger geworden, und
sie weniger als jemals geneigt war, ihre Mutter
bei sich aufzunehmen, indem diese sich als eine
wahre Feindinn, als Verrätherinn an ihr bezeigt
hatte, so war es auch nothwendig, diese Reise
ohne Verzug anzutreten; demnach blieb es bei der
schon gemachten Einrichtung, und ich wurde am
Morgen mit verbundenem Kopf aufgepackt. Mein
Herr Hofmeister, der uns begleitete, mußte eine
Flasche ulartisches Wasser in Aufsicht nehmen,
um mir zuweilen frisch umschlagen zu können, da
mich das aber belästigte, nahm ich noch während

der

ſtaͤrker auszulaſſen, als daß ſie Buſchen, dem Gaͤrt-
ner, der ganzen Geſellſchaft, und ſogar ihrer Mut-
ter fluchte, und ihnen alles boͤſe auf den Hals
wuͤnſchte; zwiſchen dieſen Ausſchweifungen ſchmei-
chelte ſie mir und bat mich, nicht boͤſe zu ſein.
Sie ſchrie vor Schreck laut, als ſie, da wir nach
Hauſe kamen, und den Schaden unterſuchte, eine
Beule an meiner Stirn ſahe; es ward ſogleich nach
einem Chirurgus geſchickt, welcher meinen Kopf
mit einem Umſchlag verſah, und der Mutter durch
die Verſicherung, es ſei nicht nur keine Gefahr
vorhanden, ſondern es werde ſehr bald alles wie-
der gut ſein, neues Leben gab.

Da ihre Abreiſe ins Bad wegen der Vorfaͤlle
dieſes fatalen Abends noch noͤthiger geworden, und
ſie weniger als jemals geneigt war, ihre Mutter
bei ſich aufzunehmen, indem dieſe ſich als eine
wahre Feindinn, als Verraͤtherinn an ihr bezeigt
hatte, ſo war es auch nothwendig, dieſe Reiſe
ohne Verzug anzutreten; demnach blieb es bei der
ſchon gemachten Einrichtung, und ich wurde am
Morgen mit verbundenem Kopf aufgepackt. Mein
Herr Hofmeiſter, der uns begleitete, mußte eine
Flaſche ulartiſches Waſſer in Aufſicht nehmen,
um mir zuweilen friſch umſchlagen zu koͤnnen, da
mich das aber belaͤſtigte, nahm ich noch waͤhrend

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[124/0128] ſtaͤrker auszulaſſen, als daß ſie Buſchen, dem Gaͤrt- ner, der ganzen Geſellſchaft, und ſogar ihrer Mut- ter fluchte, und ihnen alles boͤſe auf den Hals wuͤnſchte; zwiſchen dieſen Ausſchweifungen ſchmei- chelte ſie mir und bat mich, nicht boͤſe zu ſein. Sie ſchrie vor Schreck laut, als ſie, da wir nach Hauſe kamen, und den Schaden unterſuchte, eine Beule an meiner Stirn ſahe; es ward ſogleich nach einem Chirurgus geſchickt, welcher meinen Kopf mit einem Umſchlag verſah, und der Mutter durch die Verſicherung, es ſei nicht nur keine Gefahr vorhanden, ſondern es werde ſehr bald alles wie- der gut ſein, neues Leben gab. Da ihre Abreiſe ins Bad wegen der Vorfaͤlle dieſes fatalen Abends noch noͤthiger geworden, und ſie weniger als jemals geneigt war, ihre Mutter bei ſich aufzunehmen, indem dieſe ſich als eine wahre Feindinn, als Verraͤtherinn an ihr bezeigt hatte, ſo war es auch nothwendig, dieſe Reiſe ohne Verzug anzutreten; demnach blieb es bei der ſchon gemachten Einrichtung, und ich wurde am Morgen mit verbundenem Kopf aufgepackt. Mein Herr Hofmeiſter, der uns begleitete, mußte eine Flaſche ulartiſches Waſſer in Aufſicht nehmen, um mir zuweilen friſch umſchlagen zu koͤnnen, da mich das aber belaͤſtigte, nahm ich noch waͤhrend der

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/128>, abgerufen am 28.11.2024.