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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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nung, aber eigentlich sollte er keine bekommen,
denn besser wäre es, die Brut wäre ertrunken,
doch freilich er muß leben, um ihnen einmal die
Vergeltung für die harte Begegnung zu geben, die
sie ihrer Mutter beweisen. Madam Schnitzer hörte
dies alles mit halben Ohren, denn sie, die, wie
andre dafür hielten, mir doch wenigstens einen Ver-
weis hätte geben sollen, war nur beschäfftigt, mich
zu beklagen und abzuwischen. Endlich versprach sie
dem Aufwärter eine Belohnung, die er sogleich be-
kommen, nur vorher so gut sein und sehen sollte,
ob ihr bestellter Wagen da wäre. Mich an der
Hand wollte sie mit ihm zugleich hinaus, aber der
Gärtner verhinderte sie daran. Er kam mit einem
zerknickten Rosenstock, in einem zerbrochenen Asche,
und mit einer Parthie aus dem Erdreich gerissener
und zertretener Blumen herein; das alles war mein
Werk. Sein sie so gut, Madam Schnitzer, sagte
er, mir diesen Schaden zu ersetzen -- und wissen
sie, warum ihr Sohn in den Tümpel fiel? weil
er einen jungen Hund, der vor meiner Thüre her-
umlief, ersäufen wollte, da glitt er ab, und weil
der Hund zappelte, fiel er mit hinein. Aber der
Hund ist hin, den bitte ich mir auch zu bezahlen,
denn er war von einer guten Race, und ich hätte
mir einen wachsamen Hund an ihm erzogen; also
muß ich alle diese Schäden vergütet haben.

Meine

nung, aber eigentlich ſollte er keine bekommen,
denn beſſer waͤre es, die Brut waͤre ertrunken,
doch freilich er muß leben, um ihnen einmal die
Vergeltung fuͤr die harte Begegnung zu geben, die
ſie ihrer Mutter beweiſen. Madam Schnitzer hoͤrte
dies alles mit halben Ohren, denn ſie, die, wie
andre dafuͤr hielten, mir doch wenigſtens einen Ver-
weis haͤtte geben ſollen, war nur beſchaͤfftigt, mich
zu beklagen und abzuwiſchen. Endlich verſprach ſie
dem Aufwaͤrter eine Belohnung, die er ſogleich be-
kommen, nur vorher ſo gut ſein und ſehen ſollte,
ob ihr beſtellter Wagen da waͤre. Mich an der
Hand wollte ſie mit ihm zugleich hinaus, aber der
Gaͤrtner verhinderte ſie daran. Er kam mit einem
zerknickten Roſenſtock, in einem zerbrochenen Aſche,
und mit einer Parthie aus dem Erdreich geriſſener
und zertretener Blumen herein; das alles war mein
Werk. Sein ſie ſo gut, Madam Schnitzer, ſagte
er, mir dieſen Schaden zu erſetzen — und wiſſen
ſie, warum ihr Sohn in den Tuͤmpel fiel? weil
er einen jungen Hund, der vor meiner Thuͤre her-
umlief, erſaͤufen wollte, da glitt er ab, und weil
der Hund zappelte, fiel er mit hinein. Aber der
Hund iſt hin, den bitte ich mir auch zu bezahlen,
denn er war von einer guten Race, und ich haͤtte
mir einen wachſamen Hund an ihm erzogen; alſo
muß ich alle dieſe Schaͤden verguͤtet haben.

Meine
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[122/0126] nung, aber eigentlich ſollte er keine bekommen, denn beſſer waͤre es, die Brut waͤre ertrunken, doch freilich er muß leben, um ihnen einmal die Vergeltung fuͤr die harte Begegnung zu geben, die ſie ihrer Mutter beweiſen. Madam Schnitzer hoͤrte dies alles mit halben Ohren, denn ſie, die, wie andre dafuͤr hielten, mir doch wenigſtens einen Ver- weis haͤtte geben ſollen, war nur beſchaͤfftigt, mich zu beklagen und abzuwiſchen. Endlich verſprach ſie dem Aufwaͤrter eine Belohnung, die er ſogleich be- kommen, nur vorher ſo gut ſein und ſehen ſollte, ob ihr beſtellter Wagen da waͤre. Mich an der Hand wollte ſie mit ihm zugleich hinaus, aber der Gaͤrtner verhinderte ſie daran. Er kam mit einem zerknickten Roſenſtock, in einem zerbrochenen Aſche, und mit einer Parthie aus dem Erdreich geriſſener und zertretener Blumen herein; das alles war mein Werk. Sein ſie ſo gut, Madam Schnitzer, ſagte er, mir dieſen Schaden zu erſetzen — und wiſſen ſie, warum ihr Sohn in den Tuͤmpel fiel? weil er einen jungen Hund, der vor meiner Thuͤre her- umlief, erſaͤufen wollte, da glitt er ab, und weil der Hund zappelte, fiel er mit hinein. Aber der Hund iſt hin, den bitte ich mir auch zu bezahlen, denn er war von einer guten Race, und ich haͤtte mir einen wachſamen Hund an ihm erzogen; alſo muß ich alle dieſe Schaͤden verguͤtet haben. Meine

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/126>, abgerufen am 24.11.2024.