Vielleicht, sagte er, verdrüßt sie's, daß wir ihr einen Mann zudenken, der noch Hausknecht ist: denn sie ist hoffärtig, und hat vielleicht auch schon einen Schatz im Hause.
Nein, versetzte sie, gewiß nicht; sie kann die Kerls alle nicht leiden.
Nun, erwiederte er, vielleicht konnte sie auch das Lachen nicht lassen, daß wir von ihrem künf- tigen Manne sprachen, und wollt's uns doch nicht merken lassen: drum prallte sie so hinaus, -- muß ihr doch aber einen Verweis geben; denn sie hat dich und mich erschreckt, und dir könnt's scha- den.
Suschen war, während daß ihre Herrschaft so unter sich den Grund ihres Betragens zu errathen suchte, in ihrer Kammer, und weinte vor Verdruß, daß in Herrn Schnitzers Herzen eine so erstaunliche Kälte und Geringschätzung gegen sie regierte; daß er nicht nur beschlossen hatte, nie wieder zu heira- then, sondern auch ihr nichts bessers, als einen gemeinen Hausknecht, zudachte. Also, meinte sie, habe sie umsonst gegen alle Mannspersonen spröde gethan, und sie sich zu Feinden gemacht; umsonst gegen einige jungen Herren, die ihr doch gefallen hätten, sich so wenig gefällig bezeiget, da sie ihr
doch
Vielleicht, ſagte er, verdruͤßt ſie’s, daß wir ihr einen Mann zudenken, der noch Hausknecht iſt: denn ſie iſt hoffaͤrtig, und hat vielleicht auch ſchon einen Schatz im Hauſe.
Nein, verſetzte ſie, gewiß nicht; ſie kann die Kerls alle nicht leiden.
Nun, erwiederte er, vielleicht konnte ſie auch das Lachen nicht laſſen, daß wir von ihrem kuͤnf- tigen Manne ſprachen, und wollt’s uns doch nicht merken laſſen: drum prallte ſie ſo hinaus, — muß ihr doch aber einen Verweis geben; denn ſie hat dich und mich erſchreckt, und dir koͤnnt’s ſcha- den.
Suschen war, waͤhrend daß ihre Herrſchaft ſo unter ſich den Grund ihres Betragens zu errathen ſuchte, in ihrer Kammer, und weinte vor Verdruß, daß in Herrn Schnitzers Herzen eine ſo erſtaunliche Kaͤlte und Geringſchaͤtzung gegen ſie regierte; daß er nicht nur beſchloſſen hatte, nie wieder zu heira- then, ſondern auch ihr nichts beſſers, als einen gemeinen Hausknecht, zudachte. Alſo, meinte ſie, habe ſie umſonſt gegen alle Mannsperſonen ſproͤde gethan, und ſie ſich zu Feinden gemacht; umſonſt gegen einige jungen Herren, die ihr doch gefallen haͤtten, ſich ſo wenig gefaͤllig bezeiget, da ſie ihr
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Vielleicht, ſagte er, verdruͤßt ſie’s, daß wir
ihr einen Mann zudenken, der noch Hausknecht iſt:
denn ſie iſt hoffaͤrtig, und hat vielleicht auch ſchon
einen Schatz im Hauſe.
Nein, verſetzte ſie, gewiß nicht; ſie kann die
Kerls alle nicht leiden.
Nun, erwiederte er, vielleicht konnte ſie auch
das Lachen nicht laſſen, daß wir von ihrem kuͤnf-
tigen Manne ſprachen, und wollt’s uns doch nicht
merken laſſen: drum prallte ſie ſo hinaus, — muß
ihr doch aber einen Verweis geben; denn ſie hat
dich und mich erſchreckt, und dir koͤnnt’s ſcha-
den.
Suschen war, waͤhrend daß ihre Herrſchaft ſo
unter ſich den Grund ihres Betragens zu errathen
ſuchte, in ihrer Kammer, und weinte vor Verdruß,
daß in Herrn Schnitzers Herzen eine ſo erſtaunliche
Kaͤlte und Geringſchaͤtzung gegen ſie regierte; daß
er nicht nur beſchloſſen hatte, nie wieder zu heira-
then, ſondern auch ihr nichts beſſers, als einen
gemeinen Hausknecht, zudachte. Alſo, meinte ſie,
habe ſie umſonſt gegen alle Mannsperſonen ſproͤde
gethan, und ſie ſich zu Feinden gemacht; umſonſt
gegen einige jungen Herren, die ihr doch gefallen
haͤtten, ſich ſo wenig gefaͤllig bezeiget, da ſie ihr
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/50>, abgerufen am 23.11.2024.
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