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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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diese Urtheile, versetzte Felß, sind nicht werth, daß
gute Seelen nur den geringsten Anstand nehmen,
einander die verdiente Achtung zu erweisen? Wol-
len Sie mir diesen Brief erlauben, sagte Busch nach
noch einigen Augenblicken des Nachdenkens, und
mir einige Zeit zu überlegen lassen?

Felß errieth, daß Albrecht den Brief seinen
Eltern mittheilen und sie zur Aussöhnung mit So-
phien vorbereiten wollte. Er überließ ihm den-
selben gern und eilte zu den Eltern Rosenberg um
Jhnen alles, was zwischen ihm und Albrechten vor-
gefallen war, zu erzählen. Die jungen Eheleute
sagte er, sind so gut, wie versöhnt, lassen Sie Jh-
re Tochter ins geheim holen und bereiten Sie sich
zu einer rührenden Scene. Sie gaben ihm So-
phiens letzten Brief; dieser, sagte er, ist als der
letzte Nachdruck anzusehn, erlauben Sie ihn mir,
aber ich mache nicht eher Gebrauch davon, bis
Madam Busch hier ist. Rosenbergs glaubten zu
stark an Felßens Weisheit, um sich zu bedenken;
Sie veranstalteten alles so, daß Sophie in einigen
Tagen zu Stelle sein mußte, bis dahin vermied es
Felß, Albrechten, der ihn suchte, zu sprechen.

Den Tag nach Sophiens Ankunft begab sie
sich mit ihren Eltern zu Felßen, welcher Albrech-
ten auf eine dringend nothwendige Unterhandlung
zu
dieſe Urtheile, verſetzte Felß, ſind nicht werth, daß
gute Seelen nur den geringſten Anſtand nehmen,
einander die verdiente Achtung zu erweiſen? Wol-
len Sie mir dieſen Brief erlauben, ſagte Buſch nach
noch einigen Augenblicken des Nachdenkens, und
mir einige Zeit zu uͤberlegen laſſen?

Felß errieth, daß Albrecht den Brief ſeinen
Eltern mittheilen und ſie zur Ausſoͤhnung mit So-
phien vorbereiten wollte. Er uͤberließ ihm den-
ſelben gern und eilte zu den Eltern Roſenberg um
Jhnen alles, was zwiſchen ihm und Albrechten vor-
gefallen war, zu erzaͤhlen. Die jungen Eheleute
ſagte er, ſind ſo gut, wie verſoͤhnt, laſſen Sie Jh-
re Tochter ins geheim holen und bereiten Sie ſich
zu einer ruͤhrenden Scene. Sie gaben ihm So-
phiens letzten Brief; dieſer, ſagte er, iſt als der
letzte Nachdruck anzuſehn, erlauben Sie ihn mir,
aber ich mache nicht eher Gebrauch davon, bis
Madam Buſch hier iſt. Roſenbergs glaubten zu
ſtark an Felßens Weisheit, um ſich zu bedenken;
Sie veranſtalteten alles ſo, daß Sophie in einigen
Tagen zu Stelle ſein mußte, bis dahin vermied es
Felß, Albrechten, der ihn ſuchte, zu ſprechen.

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[386/0392] dieſe Urtheile, verſetzte Felß, ſind nicht werth, daß gute Seelen nur den geringſten Anſtand nehmen, einander die verdiente Achtung zu erweiſen? Wol- len Sie mir dieſen Brief erlauben, ſagte Buſch nach noch einigen Augenblicken des Nachdenkens, und mir einige Zeit zu uͤberlegen laſſen? Felß errieth, daß Albrecht den Brief ſeinen Eltern mittheilen und ſie zur Ausſoͤhnung mit So- phien vorbereiten wollte. Er uͤberließ ihm den- ſelben gern und eilte zu den Eltern Roſenberg um Jhnen alles, was zwiſchen ihm und Albrechten vor- gefallen war, zu erzaͤhlen. Die jungen Eheleute ſagte er, ſind ſo gut, wie verſoͤhnt, laſſen Sie Jh- re Tochter ins geheim holen und bereiten Sie ſich zu einer ruͤhrenden Scene. Sie gaben ihm So- phiens letzten Brief; dieſer, ſagte er, iſt als der letzte Nachdruck anzuſehn, erlauben Sie ihn mir, aber ich mache nicht eher Gebrauch davon, bis Madam Buſch hier iſt. Roſenbergs glaubten zu ſtark an Felßens Weisheit, um ſich zu bedenken; Sie veranſtalteten alles ſo, daß Sophie in einigen Tagen zu Stelle ſein mußte, bis dahin vermied es Felß, Albrechten, der ihn ſuchte, zu ſprechen. Den Tag nach Sophiens Ankunft begab ſie ſich mit ihren Eltern zu Felßen, welcher Albrech- ten auf eine dringend nothwendige Unterhandlung zu

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/392>, abgerufen am 27.11.2024.