liche Monate von Hause weg sein kann, ohne daß gleich alles drunter und drüher geht und die besten vorhin gemachten Anstalten verdorben werden. Um den Verdruß der Madam Schnitzerinn in seiner ganzen Größe zu zeigen, ist es erforderlich die Be- gebenheiten, welche, indessen sie im Bade jubelte, vorgefallen waren, umständlich zu erzählen, vor- her aber will es nöthig sein, im Vorbeigehen ein Wort von Johann Jacobs Strohwittwerschaft zu sagen.
Jch habe dem Leser berichtet, daß Suschen die Fanchon über ihre Wirthschaft gesetzt hatte, dies war freilich nicht so ganz nach Schnitzers Ge- schmack, aber in der Hofnung, sie werde sich vor der Ahndung seiner Frau fürchten, und also gut wirthschaften und richtige Rechnung führen, beruhigte er sich. Allein kaum konnte er schweigen, da Mamsell Fanchon ihr Quartier nicht nur am Tage, sondern auch als Nachtherberge und nicht nur für sich, sondern für etliche ihrer Kostgänge- rinnen, bei ihm aufschlug, und sich Mannsperso- nen aller Art bei ihm einnistelten, welche oft sehr spät in der Nacht heim giengen. Er nahm sich einigemal das Herz, der Fanchon Vorstellungen da- gegen zu thun; die Jnterims-Regentinn berufte sich aber auf ihren Auftrag von seiner Frau, ihr so
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liche Monate von Hauſe weg ſein kann, ohne daß gleich alles drunter und druͤher geht und die beſten vorhin gemachten Anſtalten verdorben werden. Um den Verdruß der Madam Schnitzerinn in ſeiner ganzen Groͤße zu zeigen, iſt es erforderlich die Be- gebenheiten, welche, indeſſen ſie im Bade jubelte, vorgefallen waren, umſtaͤndlich zu erzaͤhlen, vor- her aber will es noͤthig ſein, im Vorbeigehen ein Wort von Johann Jacobs Strohwittwerſchaft zu ſagen.
Jch habe dem Leſer berichtet, daß Suschen die Fanchon uͤber ihre Wirthſchaft geſetzt hatte, dies war freilich nicht ſo ganz nach Schnitzers Ge- ſchmack, aber in der Hofnung, ſie werde ſich vor der Ahndung ſeiner Frau fuͤrchten, und alſo gut wirthſchaften und richtige Rechnung fuͤhren, beruhigte er ſich. Allein kaum konnte er ſchweigen, da Mamſell Fanchon ihr Quartier nicht nur am Tage, ſondern auch als Nachtherberge und nicht nur fuͤr ſich, ſondern fuͤr etliche ihrer Koſtgaͤnge- rinnen, bei ihm aufſchlug, und ſich Mannsperſo- nen aller Art bei ihm einniſtelten, welche oft ſehr ſpaͤt in der Nacht heim giengen. Er nahm ſich einigemal das Herz, der Fanchon Vorſtellungen da- gegen zu thun; die Jnterims-Regentinn berufte ſich aber auf ihren Auftrag von ſeiner Frau, ihr ſo
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liche Monate von Hauſe weg ſein kann, ohne daß
gleich alles drunter und druͤher geht und die beſten
vorhin gemachten Anſtalten verdorben werden. Um
den Verdruß der Madam Schnitzerinn in ſeiner
ganzen Groͤße zu zeigen, iſt es erforderlich die Be-
gebenheiten, welche, indeſſen ſie im Bade jubelte,
vorgefallen waren, umſtaͤndlich zu erzaͤhlen, vor-
her aber will es noͤthig ſein, im Vorbeigehen ein
Wort von Johann Jacobs Strohwittwerſchaft zu
ſagen.
Jch habe dem Leſer berichtet, daß Suschen
die Fanchon uͤber ihre Wirthſchaft geſetzt hatte,
dies war freilich nicht ſo ganz nach Schnitzers Ge-
ſchmack, aber in der Hofnung, ſie werde ſich vor
der Ahndung ſeiner Frau fuͤrchten, und alſo
gut wirthſchaften und richtige Rechnung fuͤhren,
beruhigte er ſich. Allein kaum konnte er ſchweigen,
da Mamſell Fanchon ihr Quartier nicht nur am
Tage, ſondern auch als Nachtherberge und nicht
nur fuͤr ſich, ſondern fuͤr etliche ihrer Koſtgaͤnge-
rinnen, bei ihm aufſchlug, und ſich Mannsperſo-
nen aller Art bei ihm einniſtelten, welche oft ſehr
ſpaͤt in der Nacht heim giengen. Er nahm ſich
einigemal das Herz, der Fanchon Vorſtellungen da-
gegen zu thun; die Jnterims-Regentinn berufte ſich
aber auf ihren Auftrag von ſeiner Frau, ihr ſo
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/381>, abgerufen am 23.11.2024.
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