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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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jetzt dein Gasthof ein Sammelplatz leichtsinniger
Menschen und die bessern haben sich weggewant,
sehn Sie Herr Felß, wenn ich das denke und nun
fällt mir ein, daß Sie in meinen vier Pfählen
hausen, dann halt ich mich für hinlänglich ent-
schädigt.
Felß. Dies Zutrauen und die gute Meinung,
die Sie von mir haben, verdient Erwiederung von
meiner Seite, aber wenn ich auch über eben diese
bunte Wirthschaft, die Jhnen so misfällt, weg sähe,
weil ich nicht Theilnehmer bin und blos als Zu-
schauer nichts davon mich entehrt, so will es doch
nothwendig werden, daß ich auf noch mehr Ein-
schränkung denke, um die Ausgaben leichter be-
streiten zu können.
Schnitzer. Herr Felß, Sie sollen von jetzt
an nur die Hälfte dessen geben, was Sie bisher
zahlten.
Felß. Das würde die Frau Wirthinn nicht
zufrieden sein.
Schnitzer. Die soll nichts erfahren, ich le-
ge zu.
Felß. Das geht nicht Herr Schnitzer! Jch
erkenne zwar ihren guten Willen, aber es würde
mich erniedrigen, ich nehme, so lange mich das
Schicksal nicht bis dahin verläßt, daß ich unfähig
bin
jetzt dein Gaſthof ein Sammelplatz leichtſinniger
Menſchen und die beſſern haben ſich weggewant,
ſehn Sie Herr Felß, wenn ich das denke und nun
faͤllt mir ein, daß Sie in meinen vier Pfaͤhlen
hauſen, dann halt ich mich fuͤr hinlaͤnglich ent-
ſchaͤdigt.
Felß. Dies Zutrauen und die gute Meinung,
die Sie von mir haben, verdient Erwiederung von
meiner Seite, aber wenn ich auch uͤber eben dieſe
bunte Wirthſchaft, die Jhnen ſo misfaͤllt, weg ſaͤhe,
weil ich nicht Theilnehmer bin und blos als Zu-
ſchauer nichts davon mich entehrt, ſo will es doch
nothwendig werden, daß ich auf noch mehr Ein-
ſchraͤnkung denke, um die Ausgaben leichter be-
ſtreiten zu koͤnnen.
Schnitzer. Herr Felß, Sie ſollen von jetzt
an nur die Haͤlfte deſſen geben, was Sie bisher
zahlten.
Felß. Das wuͤrde die Frau Wirthinn nicht
zufrieden ſein.
Schnitzer. Die ſoll nichts erfahren, ich le-
ge zu.
Felß. Das geht nicht Herr Schnitzer! Jch
erkenne zwar ihren guten Willen, aber es wuͤrde
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[228/0234] jetzt dein Gaſthof ein Sammelplatz leichtſinniger Menſchen und die beſſern haben ſich weggewant, ſehn Sie Herr Felß, wenn ich das denke und nun faͤllt mir ein, daß Sie in meinen vier Pfaͤhlen hauſen, dann halt ich mich fuͤr hinlaͤnglich ent- ſchaͤdigt. Felß. Dies Zutrauen und die gute Meinung, die Sie von mir haben, verdient Erwiederung von meiner Seite, aber wenn ich auch uͤber eben dieſe bunte Wirthſchaft, die Jhnen ſo misfaͤllt, weg ſaͤhe, weil ich nicht Theilnehmer bin und blos als Zu- ſchauer nichts davon mich entehrt, ſo will es doch nothwendig werden, daß ich auf noch mehr Ein- ſchraͤnkung denke, um die Ausgaben leichter be- ſtreiten zu koͤnnen. Schnitzer. Herr Felß, Sie ſollen von jetzt an nur die Haͤlfte deſſen geben, was Sie bisher zahlten. Felß. Das wuͤrde die Frau Wirthinn nicht zufrieden ſein. Schnitzer. Die ſoll nichts erfahren, ich le- ge zu. Felß. Das geht nicht Herr Schnitzer! Jch erkenne zwar ihren guten Willen, aber es wuͤrde mich erniedrigen, ich nehme, ſo lange mich das Schickſal nicht bis dahin verlaͤßt, daß ich unfaͤhig bin

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/234>, abgerufen am 23.11.2024.