gieng, und daß Suschen, die doch aufs Recht sehn mußte, dann auch nicht eher zu Bette kommen konnte: aber sie stellte ihm vor, daß dieses nicht zu ändern wäre, und wußte so von der Sache zu sprechen, daß er gar noch Ursache fand, sie deß- halb zu bedauren.
Außer diesem neu errichteten Kränzchen, führ- te Suschen noch einen andern, bisher verabsäum- ten Erwerb für den Gasthoft ein, obwohl eben die- ser Erwerb ihrem Manne gerade am ungelegensten war.
So lange nämlich seine erste Frau lebte, ka- men sie beide darinnen überein, daß nie eine Spie- lergesellschaft in ihrem Hause geheegt wurde, weil die Spielerprofession, wie sie sich abergläubischer Weise einbildeten, unrechtmäßig wär, und sie sich keines Unrechts theilhaftig machen wollten. Al- lein Suschen war aufgeklärter; sie wollte den Ge- winn, den eine bei ihnen gehaltene Bank einbräch- te, nicht einfältiger Weise einem andern über- lassen.
Mein Kind, sagte Johann Jacob, als sie hiervon das erstemal sprach, thue mir den Gefallen, und laß mir die Spieler aus dem Hause; denn ich kann dir solche Leute nicht ausstehn. Sieh nur, fürs erste sind die Hazardspiele von der Obrigkeit
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gieng, und daß Suschen, die doch aufs Recht ſehn mußte, dann auch nicht eher zu Bette kommen konnte: aber ſie ſtellte ihm vor, daß dieſes nicht zu aͤndern waͤre, und wußte ſo von der Sache zu ſprechen, daß er gar noch Urſache fand, ſie deß- halb zu bedauren.
Außer dieſem neu errichteten Kraͤnzchen, fuͤhr- te Suschen noch einen andern, bisher verabſaͤum- ten Erwerb fuͤr den Gaſthoft ein, obwohl eben die- ſer Erwerb ihrem Manne gerade am ungelegenſten war.
So lange naͤmlich ſeine erſte Frau lebte, ka- men ſie beide darinnen uͤberein, daß nie eine Spie- lergeſellſchaft in ihrem Hauſe geheegt wurde, weil die Spielerprofeſſion, wie ſie ſich aberglaͤubiſcher Weiſe einbildeten, unrechtmaͤßig waͤr, und ſie ſich keines Unrechts theilhaftig machen wollten. Al- lein Suschen war aufgeklaͤrter; ſie wollte den Ge- winn, den eine bei ihnen gehaltene Bank einbraͤch- te, nicht einfaͤltiger Weiſe einem andern uͤber- laſſen.
Mein Kind, ſagte Johann Jacob, als ſie hiervon das erſtemal ſprach, thue mir den Gefallen, und laß mir die Spieler aus dem Hauſe; denn ich kann dir ſolche Leute nicht ausſtehn. Sieh nur, fuͤrs erſte ſind die Hazardſpiele von der Obrigkeit
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gieng, und daß Suschen, die doch aufs Recht ſehn
mußte, dann auch nicht eher zu Bette kommen
konnte: aber ſie ſtellte ihm vor, daß dieſes nicht
zu aͤndern waͤre, und wußte ſo von der Sache zu
ſprechen, daß er gar noch Urſache fand, ſie deß-
halb zu bedauren.
Außer dieſem neu errichteten Kraͤnzchen, fuͤhr-
te Suschen noch einen andern, bisher verabſaͤum-
ten Erwerb fuͤr den Gaſthoft ein, obwohl eben die-
ſer Erwerb ihrem Manne gerade am ungelegenſten
war.
So lange naͤmlich ſeine erſte Frau lebte, ka-
men ſie beide darinnen uͤberein, daß nie eine Spie-
lergeſellſchaft in ihrem Hauſe geheegt wurde, weil
die Spielerprofeſſion, wie ſie ſich aberglaͤubiſcher
Weiſe einbildeten, unrechtmaͤßig waͤr, und ſie ſich
keines Unrechts theilhaftig machen wollten. Al-
lein Suschen war aufgeklaͤrter; ſie wollte den Ge-
winn, den eine bei ihnen gehaltene Bank einbraͤch-
te, nicht einfaͤltiger Weiſe einem andern uͤber-
laſſen.
Mein Kind, ſagte Johann Jacob, als ſie
hiervon das erſtemal ſprach, thue mir den Gefallen,
und laß mir die Spieler aus dem Hauſe; denn ich
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/189>, abgerufen am 22.11.2024.
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