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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Pastor, sagte er, ich bin zwar selbst der Comödie
wegen, die das abscheulichste Ding von der Welt
ist, hierher gekommen; aber ich ärgere mich über
mein weggeworfenes Geld. Es ist nichts als Skan-
dal und Unsinn. -- Haben Sie es noch nicht gele-
sen, oder davon gehört? -- Es erscheint zuletzt ein
Priester im vollen priesterlichen Ornat.

Was? sagte der Prediger. Nein, ich habe
den Quark weder gelesen, noch lesen hören wollen.
Was? im priesterlichen Ornat?

Ja, wahrhaftig! Sie sollten das nicht leiden;
ich glaube, er wird bald erscheinen; hinter der
Coulisse hab' ich ihn schon vorgucken sehn; Prie-
sterrock, Ueberschlag und runde Perücke; alles
wie --

Das kann nicht gelitten werden, sagte der
alte Pastor und lief, ungewiß was er thun sollte,
in der Stube auf und ab.

Schicken Sie doch, rieth der Verräther, ein
Paar handfeste Schuljungen mit dem Bettelvogt
hin, und lassen ihn vom Theater treiben.

Das will ich, das will ich, rief der Pastor
aus, lief selbst hinaus, und suchte die Jungen
und den Bettelvogt. -- Aber ja leider, sie waren
in der Comödie!

Hier
Paſtor, ſagte er, ich bin zwar ſelbſt der Comoͤdie
wegen, die das abſcheulichſte Ding von der Welt
iſt, hierher gekommen; aber ich aͤrgere mich uͤber
mein weggeworfenes Geld. Es iſt nichts als Skan-
dal und Unſinn. — Haben Sie es noch nicht gele-
ſen, oder davon gehoͤrt? — Es erſcheint zuletzt ein
Prieſter im vollen prieſterlichen Ornat.

Was? ſagte der Prediger. Nein, ich habe
den Quark weder geleſen, noch leſen hoͤren wollen.
Was? im prieſterlichen Ornat?

Ja, wahrhaftig! Sie ſollten das nicht leiden;
ich glaube, er wird bald erſcheinen; hinter der
Couliſſe hab’ ich ihn ſchon vorgucken ſehn; Prie-
ſterrock, Ueberſchlag und runde Peruͤcke; alles
wie —

Das kann nicht gelitten werden, ſagte der
alte Paſtor und lief, ungewiß was er thun ſollte,
in der Stube auf und ab.

Schicken Sie doch, rieth der Verraͤther, ein
Paar handfeſte Schuljungen mit dem Bettelvogt
hin, und laſſen ihn vom Theater treiben.

Das will ich, das will ich, rief der Paſtor
aus, lief ſelbſt hinaus, und ſuchte die Jungen
und den Bettelvogt. — Aber ja leider, ſie waren
in der Comoͤdie!

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[122/0128] Paſtor, ſagte er, ich bin zwar ſelbſt der Comoͤdie wegen, die das abſcheulichſte Ding von der Welt iſt, hierher gekommen; aber ich aͤrgere mich uͤber mein weggeworfenes Geld. Es iſt nichts als Skan- dal und Unſinn. — Haben Sie es noch nicht gele- ſen, oder davon gehoͤrt? — Es erſcheint zuletzt ein Prieſter im vollen prieſterlichen Ornat. Was? ſagte der Prediger. Nein, ich habe den Quark weder geleſen, noch leſen hoͤren wollen. Was? im prieſterlichen Ornat? Ja, wahrhaftig! Sie ſollten das nicht leiden; ich glaube, er wird bald erſcheinen; hinter der Couliſſe hab’ ich ihn ſchon vorgucken ſehn; Prie- ſterrock, Ueberſchlag und runde Peruͤcke; alles wie — Das kann nicht gelitten werden, ſagte der alte Paſtor und lief, ungewiß was er thun ſollte, in der Stube auf und ab. Schicken Sie doch, rieth der Verraͤther, ein Paar handfeſte Schuljungen mit dem Bettelvogt hin, und laſſen ihn vom Theater treiben. Das will ich, das will ich, rief der Paſtor aus, lief ſelbſt hinaus, und ſuchte die Jungen und den Bettelvogt. — Aber ja leider, ſie waren in der Comoͤdie! Hier

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/128>, abgerufen am 23.11.2024.