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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Werke, die man ihm von auswärts zugeschickt hät-
te. Man bat ihn, er möchte doch der Gesellschaft
die empfangenen Schriften auch mittheilen. Das
versprach er, und suchte, um sein Wort zu halten,
in Herrn Schnitzers Büchervorräthen, (denn er
gieng itzt da wieder aus und ein,) verschiedne
noch ungebundene Sachen aus, borgte sie ihm ab,
und brachte sie Albrechten, damit er sie nebst sei-
nen Freunden lesen könnte.

Uebrigens aber fieng er doch an sich etwas
mehr, als bisher, vor der Gesellschaft dieser muth-
willigen Buben zu hüthen. Desto ordentlicher hin-
gegen gieng er wieder in die Tabagie, wo er die
vorige Rolle von neuem spielte, und wo man ihm,
weil da ein jeder die auf Ostern bevorstehende Ein-
nahme für gewiß hielt, als einem Manne, der
auch in Ansehung der Baarschaft geborgen wär,
begegnete, weshalb ihn auch die beiden Gläubiger
nicht mahnten.

Albrecht und seine Freunde begnügten sich,
ihn in ihrer Mitte zum Besten zu haben, und
hielten wirklich über alles, was sie wußten, rei-
nen Mund. Da nun jene Auftritte und seine
Schriftstellerei fast vergessen waren; so lebte Con-
fuselius vor der Hand ziemlich ruhig. Zwar er-
stieg der Mangel in seiner Wohnung die äußerste
Höhe.
Werke, die man ihm von auswaͤrts zugeſchickt haͤt-
te. Man bat ihn, er moͤchte doch der Geſellſchaft
die empfangenen Schriften auch mittheilen. Das
verſprach er, und ſuchte, um ſein Wort zu halten,
in Herrn Schnitzers Buͤchervorraͤthen, (denn er
gieng itzt da wieder aus und ein,) verſchiedne
noch ungebundene Sachen aus, borgte ſie ihm ab,
und brachte ſie Albrechten, damit er ſie nebſt ſei-
nen Freunden leſen koͤnnte.

Uebrigens aber fieng er doch an ſich etwas
mehr, als bisher, vor der Geſellſchaft dieſer muth-
willigen Buben zu huͤthen. Deſto ordentlicher hin-
gegen gieng er wieder in die Tabagie, wo er die
vorige Rolle von neuem ſpielte, und wo man ihm,
weil da ein jeder die auf Oſtern bevorſtehende Ein-
nahme fuͤr gewiß hielt, als einem Manne, der
auch in Anſehung der Baarſchaft geborgen waͤr,
begegnete, weshalb ihn auch die beiden Glaͤubiger
nicht mahnten.

Albrecht und ſeine Freunde begnuͤgten ſich,
ihn in ihrer Mitte zum Beſten zu haben, und
hielten wirklich uͤber alles, was ſie wußten, rei-
nen Mund. Da nun jene Auftritte und ſeine
Schriftſtellerei faſt vergeſſen waren; ſo lebte Con-
fuſelius vor der Hand ziemlich ruhig. Zwar er-
ſtieg der Mangel in ſeiner Wohnung die aͤußerſte
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[109/0115] Werke, die man ihm von auswaͤrts zugeſchickt haͤt- te. Man bat ihn, er moͤchte doch der Geſellſchaft die empfangenen Schriften auch mittheilen. Das verſprach er, und ſuchte, um ſein Wort zu halten, in Herrn Schnitzers Buͤchervorraͤthen, (denn er gieng itzt da wieder aus und ein,) verſchiedne noch ungebundene Sachen aus, borgte ſie ihm ab, und brachte ſie Albrechten, damit er ſie nebſt ſei- nen Freunden leſen koͤnnte. Uebrigens aber fieng er doch an ſich etwas mehr, als bisher, vor der Geſellſchaft dieſer muth- willigen Buben zu huͤthen. Deſto ordentlicher hin- gegen gieng er wieder in die Tabagie, wo er die vorige Rolle von neuem ſpielte, und wo man ihm, weil da ein jeder die auf Oſtern bevorſtehende Ein- nahme fuͤr gewiß hielt, als einem Manne, der auch in Anſehung der Baarſchaft geborgen waͤr, begegnete, weshalb ihn auch die beiden Glaͤubiger nicht mahnten. Albrecht und ſeine Freunde begnuͤgten ſich, ihn in ihrer Mitte zum Beſten zu haben, und hielten wirklich uͤber alles, was ſie wußten, rei- nen Mund. Da nun jene Auftritte und ſeine Schriftſtellerei faſt vergeſſen waren; ſo lebte Con- fuſelius vor der Hand ziemlich ruhig. Zwar er- ſtieg der Mangel in ſeiner Wohnung die aͤußerſte Hoͤhe.

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/115>, abgerufen am 23.11.2024.