Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.Phaethon an Theodor. Sieh! Theodor! immer geht es weiter! Kein O lächle nicht! ... Weine! weine! Ruhe, Stille, Frieden, Demuth, Zuversicht O mein Name! der Sohn eines Himmlischen Phaethon an Theodor. Sieh! Theodor! immer geht es weiter! Kein O laͤchle nicht! … Weine! weine! Ruhe, Stille, Frieden, Demuth, Zuverſicht O mein Name! der Sohn eines Himmliſchen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0108" n="108"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Phaethon an Theodor.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi>ieh! Theodor! immer geht es weiter! Kein<lb/> Stillſtand, ewiger Stufengang! Das iſt ſo der Na-<lb/> tur gemaͤß!</p><lb/> <p>O laͤchle nicht! … Weine! weine!</p><lb/> <p>Ruhe, Stille, Frieden, Demuth, Zuverſicht<lb/> und Muth .... davon weiß ich nichts mehr.</p><lb/> <p>O mein Name! der Sohn eines Himmliſchen<lb/> kein Himmliſches ſelbſt … ein Mann gemiſcht aus<lb/> irdiſchem und uͤberirdiſchem Stoff vermaß ſich, den<lb/> Sonnenwagen zu fuͤhren durch’s All .., mit kuͤh-<lb/> nem Selbſtvertrauen, verblendet von Uebermuth,<lb/> verlaſſen von oben! Die Roſſe des Wagens ſchnaub-<lb/> ten! O Bruder! der Arme konnte die Ungebaͤndigten<lb/> nicht leiten: ſie rannten aus der Bahn, verbrann-<lb/> ten die Erde.! der Uebermuͤthige, mit ſeiner endli-<lb/> chen Kraft ſich bruͤſtend, ward niedergeſchmettert<lb/> vom Blitze des Olympiers ..!</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [108/0108]
Phaethon an Theodor.
Sieh! Theodor! immer geht es weiter! Kein
Stillſtand, ewiger Stufengang! Das iſt ſo der Na-
tur gemaͤß!
O laͤchle nicht! … Weine! weine!
Ruhe, Stille, Frieden, Demuth, Zuverſicht
und Muth .... davon weiß ich nichts mehr.
O mein Name! der Sohn eines Himmliſchen
kein Himmliſches ſelbſt … ein Mann gemiſcht aus
irdiſchem und uͤberirdiſchem Stoff vermaß ſich, den
Sonnenwagen zu fuͤhren durch’s All .., mit kuͤh-
nem Selbſtvertrauen, verblendet von Uebermuth,
verlaſſen von oben! Die Roſſe des Wagens ſchnaub-
ten! O Bruder! der Arme konnte die Ungebaͤndigten
nicht leiten: ſie rannten aus der Bahn, verbrann-
ten die Erde.! der Uebermuͤthige, mit ſeiner endli-
chen Kraft ſich bruͤſtend, ward niedergeſchmettert
vom Blitze des Olympiers ..!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |