O Theodor! Freund meiner Jugend, es ist weit mit mir gekommen!
Ach ihre Seele ist so rein, so lauter, und die meine, wie wüst, wie verworren!
O wie sie mich liebt! .... mich! mich!
Das ist das erhabenste, was ich denke: Sie liebt mich, diese Seele voll Gottheit! sie liebt mich! Und diese Liebe, die ich fühle, die meinen ganzen Geist durchschauert .. Unsterblichkeit .. Gott! das fließt zusammen mit ihr, innig! glühend! beseli- gend!
Und Vorsehung, Bruder! Vorsehung! welch' ein Gedanke! Ein Geist ruht auf uns, voll Liebe, voll Wahrheit! Und doch -- ich kann mir das nicht mehr so denken, wie sonst!
Phaethon an Theodor.
O Theodor! Freund meiner Jugend, es iſt weit mit mir gekommen!
Ach ihre Seele iſt ſo rein, ſo lauter, und die meine, wie wuͤſt, wie verworren!
O wie ſie mich liebt! .... mich! mich!
Das iſt das erhabenſte, was ich denke: Sie liebt mich, dieſe Seele voll Gottheit! ſie liebt mich! Und dieſe Liebe, die ich fuͤhle, die meinen ganzen Geiſt durchſchauert .. Unſterblichkeit .. Gott! das fließt zuſammen mit ihr, innig! gluͤhend! beſeli- gend!
Und Vorſehung, Bruder! Vorſehung! welch’ ein Gedanke! Ein Geiſt ruht auf uns, voll Liebe, voll Wahrheit! Und doch — ich kann mir das nicht mehr ſo denken, wie ſonſt!
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Phaethon an Theodor.
O Theodor! Freund meiner Jugend, es iſt weit
mit mir gekommen!
Ach ihre Seele iſt ſo rein, ſo lauter, und die
meine, wie wuͤſt, wie verworren!
O wie ſie mich liebt! .... mich! mich!
Das iſt das erhabenſte, was ich denke: Sie
liebt mich, dieſe Seele voll Gottheit! ſie liebt mich!
Und dieſe Liebe, die ich fuͤhle, die meinen ganzen
Geiſt durchſchauert .. Unſterblichkeit .. Gott! das
fließt zuſammen mit ihr, innig! gluͤhend! beſeli-
gend!
Und Vorſehung, Bruder! Vorſehung! welch’
ein Gedanke! Ein Geiſt ruht auf uns, voll Liebe,
voll Wahrheit! Und doch — ich kann mir das nicht
mehr ſo denken, wie ſonſt!
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Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823/104>, abgerufen am 16.07.2024.
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