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Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.

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Bögen, dann legt' er seine Hand auf die Stirne,
und kehrte sich um.

Schon etlichemal wollt' ich spät Abends noch
zu ihm, und fand ihn nicht. Cäcilie schüttelte ge-
heimnißvoll das Haupt, wie ich sie fragte, wo ich
ihn finden könne. Jch weiß nicht, was das ist.
Aber gewiß ist's, diese Männerbrust trägt einen
fürchterlichen Schmerz.

Und warum hab' ich ihn nicht schon gebeten,
mir Alles, was er trage, zu gestehen? Ach Theo-
dor! ein einziger Blick des Hohen weißt mich zurück.



Boͤgen, dann legt’ er ſeine Hand auf die Stirne,
und kehrte ſich um.

Schon etlichemal wollt’ ich ſpaͤt Abends noch
zu ihm, und fand ihn nicht. Caͤcilie ſchuͤttelte ge-
heimnißvoll das Haupt, wie ich ſie fragte, wo ich
ihn finden koͤnne. Jch weiß nicht, was das iſt.
Aber gewiß iſt’s, dieſe Maͤnnerbruſt traͤgt einen
fuͤrchterlichen Schmerz.

Und warum hab’ ich ihn nicht ſchon gebeten,
mir Alles, was er trage, zu geſtehen? Ach Theo-
dor! ein einziger Blick des Hohen weißt mich zuruͤck.



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[89/0099] Boͤgen, dann legt’ er ſeine Hand auf die Stirne, und kehrte ſich um. Schon etlichemal wollt’ ich ſpaͤt Abends noch zu ihm, und fand ihn nicht. Caͤcilie ſchuͤttelte ge- heimnißvoll das Haupt, wie ich ſie fragte, wo ich ihn finden koͤnne. Jch weiß nicht, was das iſt. Aber gewiß iſt’s, dieſe Maͤnnerbruſt traͤgt einen fuͤrchterlichen Schmerz. Und warum hab’ ich ihn nicht ſchon gebeten, mir Alles, was er trage, zu geſtehen? Ach Theo- dor! ein einziger Blick des Hohen weißt mich zuruͤck.

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Zitationshilfe: Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/99>, abgerufen am 05.05.2024.