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Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.

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Ach! glücklicher Johannes! seufzt' ich, hättest
du ein Königreich zu deinem liebenden Mädchen und
ließest mir die Wahl, was ich möchte, ich nähme
das liebe zarte Geschöpf.

Und ich ward wieder still. Ja, ja, rief ich
dann wieder aus: ich will mir's nur recht oft vor-
sagen: ich bin ungeliebt, ungeliebt!

Jch war wie aufgelöst, konnte mich nimmer
halten. Jch Armer weinte laut.

O Theodor! aus der Welt hätt' ich mögen
gehen!



Ach! gluͤcklicher Johannes! ſeufzt’ ich, haͤtteſt
du ein Koͤnigreich zu deinem liebenden Maͤdchen und
ließeſt mir die Wahl, was ich moͤchte, ich naͤhme
das liebe zarte Geſchoͤpf.

Und ich ward wieder ſtill. Ja, ja, rief ich
dann wieder aus: ich will mir’s nur recht oft vor-
ſagen: ich bin ungeliebt, ungeliebt!

Jch war wie aufgeloͤst, konnte mich nimmer
halten. Jch Armer weinte laut.

O Theodor! aus der Welt haͤtt’ ich moͤgen
gehen!



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[50/0060] Ach! gluͤcklicher Johannes! ſeufzt’ ich, haͤtteſt du ein Koͤnigreich zu deinem liebenden Maͤdchen und ließeſt mir die Wahl, was ich moͤchte, ich naͤhme das liebe zarte Geſchoͤpf. Und ich ward wieder ſtill. Ja, ja, rief ich dann wieder aus: ich will mir’s nur recht oft vor- ſagen: ich bin ungeliebt, ungeliebt! Jch war wie aufgeloͤst, konnte mich nimmer halten. Jch Armer weinte laut. O Theodor! aus der Welt haͤtt’ ich moͤgen gehen!

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Zitationshilfe: Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/60>, abgerufen am 05.05.2024.