Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.Phaethon an Theodor. Du kannst dir mein Wesen nicht vorstellen. Und Phaethon an Theodor. Du kannſt dir mein Weſen nicht vorſtellen. Und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0136" n="126"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Phaethon an Theodor.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>u kannſt dir mein Weſen nicht vorſtellen. Und<lb/> all’ das ſollte nur ein Traum ſeyn? Der arme<lb/> Menſch, wenn er einmal gluͤcklich iſt, da ſoll er<lb/> traͤumen. Und waͤr’s auch ein Traum, warum<lb/> wollt ihr mich erwecken? Ein ſolcher Traum iſt<lb/> mehr als euer Wachen. Jch geſtehe ja, mein Geiſt<lb/> iſt berauſcht. Aber ich ſage dir, eure Nuͤchternheit<lb/> iſt der ſchimpflichſte Zuſtand des Menſchen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0136]
Phaethon an Theodor.
Du kannſt dir mein Weſen nicht vorſtellen. Und
all’ das ſollte nur ein Traum ſeyn? Der arme
Menſch, wenn er einmal gluͤcklich iſt, da ſoll er
traͤumen. Und waͤr’s auch ein Traum, warum
wollt ihr mich erwecken? Ein ſolcher Traum iſt
mehr als euer Wachen. Jch geſtehe ja, mein Geiſt
iſt berauſcht. Aber ich ſage dir, eure Nuͤchternheit
iſt der ſchimpflichſte Zuſtand des Menſchen.
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