munteres Chor von Jünglingen und Mäd¬ chen auf einer heitern Wiese tanzen, wie sie vor- und rückwärts hüpfen, und wie ein¬ zelne Paare zuweilen Pantomimen zu ein¬ ander sprachen, und sich dann wieder unter den frohen Haufen mischten. Manche Stel¬ len in der Musik waren ihm so klar und eindringlich, daß die Töne ihm Worte zu seyn schienen. Ein andermal wieder wirkten die Töne eine wunderbare Mischung von Fröhlichkeit und Traurigkeit in seinem Her¬ zen, so daß Lächeln und Weinen ihm gleich nahe war; eine Empfindung, die uns auf unserm Wege durch das Leben so oft be¬ gegnet, und die keine Kunst geschickter ist auszudrücken, als die Musik. Und mit wel¬ chem Entzücken und Erstaunen hörte er ein solches Tonstück an, das mit einer muntern und heitern Melodie, wie ein Bach, anhebt, aber sich nach und nach unvermerkt und
wunder¬
munteres Chor von Jünglingen und Mäd¬ chen auf einer heitern Wieſe tanzen, wie ſie vor- und rückwärts hüpfen, und wie ein¬ zelne Paare zuweilen Pantomimen zu ein¬ ander ſprachen, und ſich dann wieder unter den frohen Haufen miſchten. Manche Stel¬ len in der Muſik waren ihm ſo klar und eindringlich, daß die Töne ihm Worte zu ſeyn ſchienen. Ein andermal wieder wirkten die Töne eine wunderbare Miſchung von Fröhlichkeit und Traurigkeit in ſeinem Her¬ zen, ſo daß Lächeln und Weinen ihm gleich nahe war; eine Empfindung, die uns auf unſerm Wege durch das Leben ſo oft be¬ gegnet, und die keine Kunſt geſchickter iſt auszudrücken, als die Muſik. Und mit wel¬ chem Entzücken und Erſtaunen hörte er ein ſolches Tonſtück an, das mit einer muntern und heitern Melodie, wie ein Bach, anhebt, aber ſich nach und nach unvermerkt und
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munteres Chor von Jünglingen und Mäd¬
chen auf einer heitern Wieſe tanzen, wie ſie
vor- und rückwärts hüpfen, und wie ein¬
zelne Paare zuweilen Pantomimen zu ein¬
ander ſprachen, und ſich dann wieder unter
den frohen Haufen miſchten. Manche Stel¬
len in der Muſik waren ihm ſo klar und
eindringlich, daß die Töne ihm Worte zu
ſeyn ſchienen. Ein andermal wieder wirkten
die Töne eine wunderbare Miſchung von
Fröhlichkeit und Traurigkeit in ſeinem Her¬
zen, ſo daß Lächeln und Weinen ihm gleich
nahe war; eine Empfindung, die uns auf
unſerm Wege durch das Leben ſo oft be¬
gegnet, und die keine Kunſt geſchickter iſt
auszudrücken, als die Muſik. Und mit wel¬
chem Entzücken und Erſtaunen hörte er ein
ſolches Tonſtück an, das mit einer muntern
und heitern Melodie, wie ein Bach, anhebt,
aber ſich nach und nach unvermerkt und
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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/248>, abgerufen am 23.11.2024.
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