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Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797.

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deinesgleichen wieder finden. Aber ich will
mich daran laben, der Geschichte deines Gei¬
stes, von Anfang an, so wie du mir oft¬
mals in schönen Stunden sehr ausführlich
davon erzählt hast, und so wie ich selbst
dich innerlich kennen gelernt habe, in mei¬
nen Gedanken nachzugehen, und denen, die
Freude daran haben, deine Geschichte erzäh¬
len. --

Joseph Berglinger ward in einem
kleinen Städtchen im südlichen Deutschlande
gebohren. Seine Mutter mußte die Welt
verlassen, indem sie ihn darein setzte; sein
Vater, schon ein ziemlich bejahrter Mann,
war Doktor der Arzneygelehrsamkeit, und
in dürftigen Vermögensumständen. Das
Glück hatte ihm den Rücken gewandt; und
es kostete ihn sauren Schweiß, sich und sechs
Kinder, (denn Joseph hatte fünf weibliche
Geschwister,) durch das Leben zu bringen,

deinesgleichen wieder finden. Aber ich will
mich daran laben, der Geſchichte deines Gei¬
ſtes, von Anfang an, ſo wie du mir oft¬
mals in ſchönen Stunden ſehr ausführlich
davon erzählt haſt, und ſo wie ich ſelbſt
dich innerlich kennen gelernt habe, in mei¬
nen Gedanken nachzugehen, und denen, die
Freude daran haben, deine Geſchichte erzäh¬
len. —

Joſeph Berglinger ward in einem
kleinen Städtchen im ſüdlichen Deutſchlande
gebohren. Seine Mutter mußte die Welt
verlaſſen, indem ſie ihn darein ſetzte; ſein
Vater, ſchon ein ziemlich bejahrter Mann,
war Doktor der Arzneygelehrſamkeit, und
in dürftigen Vermögensumſtänden. Das
Glück hatte ihm den Rücken gewandt; und
es koſtete ihn ſauren Schweiß, ſich und ſechs
Kinder, (denn Joſeph hatte fünf weibliche
Geſchwiſter,) durch das Leben zu bringen,

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[229/0237] deinesgleichen wieder finden. Aber ich will mich daran laben, der Geſchichte deines Gei¬ ſtes, von Anfang an, ſo wie du mir oft¬ mals in ſchönen Stunden ſehr ausführlich davon erzählt haſt, und ſo wie ich ſelbſt dich innerlich kennen gelernt habe, in mei¬ nen Gedanken nachzugehen, und denen, die Freude daran haben, deine Geſchichte erzäh¬ len. — Joſeph Berglinger ward in einem kleinen Städtchen im ſüdlichen Deutſchlande gebohren. Seine Mutter mußte die Welt verlaſſen, indem ſie ihn darein ſetzte; ſein Vater, ſchon ein ziemlich bejahrter Mann, war Doktor der Arzneygelehrſamkeit, und in dürftigen Vermögensumſtänden. Das Glück hatte ihm den Rücken gewandt; und es koſtete ihn ſauren Schweiß, ſich und ſechs Kinder, (denn Joſeph hatte fünf weibliche Geſchwiſter,) durch das Leben zu bringen,

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Zitationshilfe: Wackenroder, Wilhelm Heinrich; Tieck, Ludwig: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, 1797, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackenroder_herzensergiessungen_1797/237>, abgerufen am 21.11.2024.