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Homerus: Odüssee übersezt von Johann Heinrich Voß. Hamburg, 1781.

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Odüßee.
Aber geht aus dem Saal, und sezt euch aus dem Gewürge 375
Draußen im Hofe, du selbst und der liederkundige Sänger;
Bis ich alles im Hause vollendet, was mir gebühret.

Also sprach er. Da gingen sie schnell aus dem blutigen Saale,
Sezten sich draußen im Hof' am Altare des großen Kronions
Nieder, und blickten umher, den Tod noch immer erwartend. 380

Jezo schaute Odüßeus umher im Saale, ob irgend
Noch ein Lebender sich dem schwarzen Tode verbärge.
Aber er sahe sie alle, mit Blut und Staube besudelt,
Weit den Boden bedecken: wie Fische, welche die Fischer
Aus dem bläulichen Meer ans hohle Felsengestade 385
Im vielmaschichten Nez aufzogen; nun liegen sie, lechzend
Nach den Fluten des Meers, im dürren Sande verbreitet,
Und die sengende Hize der Sonne raubet ihr Leben:
Also lagen im Saale die Freier Haufen bei Haufen.
Und zu Tälemachos sprach der erfindungsreiche Odüßeus: 390

Auf, Tälemachos, rufe die Pflegerin Eurükleia;
Denn ich habe noch was auf dem Herzen, das ich dir sage.

Sprachs; und Tälemachos eilte, wie ihm sein Vater befohlen,
Pocht' an die Thür, und rief der Pflegerin Eurükleia:

Eile geschwinde hieher, du alte redliche Mutter, 395
Welche die Aufsicht hat der Weiber in unserem Hause!
Komm! dich ruft mein Vater, er hat dir etwas zu sagen!

Also sprach er zu ihr, und redete nicht in die Winde.
Als sie die Pforten geöffnet der schöngebaueten Wohnung,
Ging sie hinaus, und folgte Tälemachos, welcher sie führte. 400
Und sie fanden Odüßeus, umringt von erschlagenen Leichen,
Ganz mit Blut und Staube besudelt, ähnlich dem Löwen,

Oduͤßee.
Aber geht aus dem Saal, und ſezt euch aus dem Gewuͤrge 375
Draußen im Hofe, du ſelbſt und der liederkundige Saͤnger;
Bis ich alles im Hauſe vollendet, was mir gebuͤhret.

Alſo ſprach er. Da gingen ſie ſchnell aus dem blutigen Saale,
Sezten ſich draußen im Hof' am Altare des großen Kronions
Nieder, und blickten umher, den Tod noch immer erwartend. 380

Jezo ſchaute Oduͤßeus umher im Saale, ob irgend
Noch ein Lebender ſich dem ſchwarzen Tode verbaͤrge.
Aber er ſahe ſie alle, mit Blut und Staube beſudelt,
Weit den Boden bedecken: wie Fiſche, welche die Fiſcher
Aus dem blaͤulichen Meer ans hohle Felſengeſtade 385
Im vielmaſchichten Nez aufzogen; nun liegen ſie, lechzend
Nach den Fluten des Meers, im duͤrren Sande verbreitet,
Und die ſengende Hize der Sonne raubet ihr Leben:
Alſo lagen im Saale die Freier Haufen bei Haufen.
Und zu Taͤlemachos ſprach der erfindungsreiche Oduͤßeus: 390

Auf, Taͤlemachos, rufe die Pflegerin Euruͤkleia;
Denn ich habe noch was auf dem Herzen, das ich dir ſage.

Sprachs; und Taͤlemachos eilte, wie ihm ſein Vater befohlen,
Pocht' an die Thuͤr, und rief der Pflegerin Euruͤkleia:

Eile geſchwinde hieher, du alte redliche Mutter, 395
Welche die Aufſicht hat der Weiber in unſerem Hauſe!
Komm! dich ruft mein Vater, er hat dir etwas zu ſagen!

Alſo ſprach er zu ihr, und redete nicht in die Winde.
Als ſie die Pforten geoͤffnet der ſchoͤngebaueten Wohnung,
Ging ſie hinaus, und folgte Taͤlemachos, welcher ſie fuͤhrte. 400
Und ſie fanden Oduͤßeus, umringt von erſchlagenen Leichen,
Ganz mit Blut und Staube beſudelt, aͤhnlich dem Loͤwen,

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[430/0436] Oduͤßee. Aber geht aus dem Saal, und ſezt euch aus dem Gewuͤrge Draußen im Hofe, du ſelbſt und der liederkundige Saͤnger; Bis ich alles im Hauſe vollendet, was mir gebuͤhret. 375 Alſo ſprach er. Da gingen ſie ſchnell aus dem blutigen Saale, Sezten ſich draußen im Hof' am Altare des großen Kronions Nieder, und blickten umher, den Tod noch immer erwartend. 380 Jezo ſchaute Oduͤßeus umher im Saale, ob irgend Noch ein Lebender ſich dem ſchwarzen Tode verbaͤrge. Aber er ſahe ſie alle, mit Blut und Staube beſudelt, Weit den Boden bedecken: wie Fiſche, welche die Fiſcher Aus dem blaͤulichen Meer ans hohle Felſengeſtade Im vielmaſchichten Nez aufzogen; nun liegen ſie, lechzend Nach den Fluten des Meers, im duͤrren Sande verbreitet, Und die ſengende Hize der Sonne raubet ihr Leben: Alſo lagen im Saale die Freier Haufen bei Haufen. Und zu Taͤlemachos ſprach der erfindungsreiche Oduͤßeus: 385 390 Auf, Taͤlemachos, rufe die Pflegerin Euruͤkleia; Denn ich habe noch was auf dem Herzen, das ich dir ſage. Sprachs; und Taͤlemachos eilte, wie ihm ſein Vater befohlen, Pocht' an die Thuͤr, und rief der Pflegerin Euruͤkleia: Eile geſchwinde hieher, du alte redliche Mutter, Welche die Aufſicht hat der Weiber in unſerem Hauſe! Komm! dich ruft mein Vater, er hat dir etwas zu ſagen! 395 Alſo ſprach er zu ihr, und redete nicht in die Winde. Als ſie die Pforten geoͤffnet der ſchoͤngebaueten Wohnung, Ging ſie hinaus, und folgte Taͤlemachos, welcher ſie fuͤhrte. Und ſie fanden Oduͤßeus, umringt von erſchlagenen Leichen, Ganz mit Blut und Staube beſudelt, aͤhnlich dem Loͤwen, 400

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Zitationshilfe: Homerus: Odüssee übersezt von Johann Heinrich Voß. Hamburg, 1781, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_oduessee_1781/436>, abgerufen am 22.11.2024.