Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.DRITTE IDYLLE Sitte geschmückt: die Männer mit aufge-schlagener Bibel; 15 Und den Fraun in der Hand ein Röselein oder ein Pfirsich. Hier, von der herbstlichen Flur voll schimmerndes Mettengewebes Heimgekehrt, verweilten in Ruh die gnä- dige Gräfin, Und die gepriesene Tochter Amalia, Karl und der Jüngling, Welcher an Walters Statt ihn lehrete. Horchend umringten 20 Diese das helle Klavier; denn der Bräuti- gam sang in der Saiten Bebenden Ton, o Schulz, die Begeiste- rung deines Gesanges. Oft auch mischten Luis' und Amalia fröh- lich die Stimmen DRITTE IDYLLE Sitte geſchmückt: die Männer mit aufge-ſchlagener Bibel; 15 Und den Fraun in der Hand ein Röſelein oder ein Pfirſich. Hier, von der herbſtlichen Flur voll ſchimmerndes Mettengewebes Heimgekehrt, verweilten in Ruh die gnä- dige Gräfin, Und die geprieſene Tochter Amalia, Karl und der Jüngling, Welcher an Walters Statt ihn lehrete. Horchend umringten 20 Dieſe das helle Klavier; denn der Bräuti- gam ſang in der Saiten Bebenden Ton, o Schulz, die Begeiſte- rung deines Geſanges. Oft auch miſchten Luiſ’ und Amalia fröh- lich die Stimmen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0135" n="121"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">DRITTE IDYLLE</hi></fw><lb/> Sitte geſchmückt: die Männer mit aufge-<lb/> ſchlagener Bibel; <lb n="15"/> Und den Fraun in der Hand ein Röſelein<lb/> oder ein Pfirſich.<lb/> Hier, von der herbſtlichen Flur voll<lb/> ſchimmerndes Mettengewebes<lb/> Heimgekehrt, verweilten in Ruh die gnä-<lb/> dige Gräfin,<lb/> Und die geprieſene Tochter Amalia, Karl<lb/> und der Jüngling,<lb/> Welcher an Walters Statt ihn lehrete.<lb/> Horchend umringten <lb n="20"/> Dieſe das helle Klavier; denn der Bräuti-<lb/> gam ſang in der Saiten<lb/> Bebenden Ton, o Schulz, die Begeiſte-<lb/> rung deines Geſanges.<lb/> Oft auch miſchten Luiſ’ und Amalia fröh-<lb/> lich die Stimmen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0135]
DRITTE IDYLLE
Sitte geſchmückt: die Männer mit aufge-
ſchlagener Bibel; 15
Und den Fraun in der Hand ein Röſelein
oder ein Pfirſich.
Hier, von der herbſtlichen Flur voll
ſchimmerndes Mettengewebes
Heimgekehrt, verweilten in Ruh die gnä-
dige Gräfin,
Und die geprieſene Tochter Amalia, Karl
und der Jüngling,
Welcher an Walters Statt ihn lehrete.
Horchend umringten 20
Dieſe das helle Klavier; denn der Bräuti-
gam ſang in der Saiten
Bebenden Ton, o Schulz, die Begeiſte-
rung deines Geſanges.
Oft auch miſchten Luiſ’ und Amalia fröh-
lich die Stimmen
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