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Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.

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LUISE
Aber vor Freude bestürzt und Verwunde-
rung, eilten die Eltern,
Und: Willkommen, mein Sohn! willkom-
men uns! riefen sie herzlich, 115
Fest an die Brust ihn gedrückt, und Wang'
und Lippen ihm küssend.
Sorgsam eilt' ihn Mama aus dem Reisege-
wand zu enthüllen,
Nahm ihm den Hut, und stellte den kno-
tigen Stab in den Winkel,
Samt dem türkischen Rohr, das er mitge-
bracht für den Vater.
Thränend begannst du anizt, ehrwürdiger
Pfarrer von Grünau: 120
Gott sei gelobt, mein Sohn, der grosse
Dinge gethan hat,
Und wie die Wasserbäche das Herz der
Gemeine gelenket;

LUISE
Aber vor Freude beſtürzt und Verwunde-
rung, eilten die Eltern,
Und: Willkommen, mein Sohn! willkom-
men uns! riefen ſie herzlich, 115
Feſt an die Bruſt ihn gedrückt, und Wang’
und Lippen ihm küſſend.
Sorgſam eilt’ ihn Mama aus dem Reiſege-
wand zu enthüllen,
Nahm ihm den Hut, und ſtellte den kno-
tigen Stab in den Winkel,
Samt dem türkiſchen Rohr, das er mitge-
bracht für den Vater.
Thränend begannſt du anizt, ehrwürdiger
Pfarrer von Grünau: 120
Gott ſei gelobt, mein Sohn, der groſse
Dinge gethan hat,
Und wie die Waſſerbäche das Herz der
Gemeine gelenket;

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[90/0102] LUISE Aber vor Freude beſtürzt und Verwunde- rung, eilten die Eltern, Und: Willkommen, mein Sohn! willkom- men uns! riefen ſie herzlich, 115 Feſt an die Bruſt ihn gedrückt, und Wang’ und Lippen ihm küſſend. Sorgſam eilt’ ihn Mama aus dem Reiſege- wand zu enthüllen, Nahm ihm den Hut, und ſtellte den kno- tigen Stab in den Winkel, Samt dem türkiſchen Rohr, das er mitge- bracht für den Vater. Thränend begannſt du anizt, ehrwürdiger Pfarrer von Grünau: 120 Gott ſei gelobt, mein Sohn, der groſse Dinge gethan hat, Und wie die Waſſerbäche das Herz der Gemeine gelenket;

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Zitationshilfe: Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_luise_1795/102>, abgerufen am 07.10.2024.