sie im schlimmen Falle, eilig wieder auf das ei¬ gene Verdeck zu ziehn. Es gab Schiffartilleristen, noch kunstfertiger als jene auf dem Lande. Sie bedienten sich immer der glühenden Kugeln, de¬ nen zweckmäßig ersonnene Oefen, in einem Au¬ genblick die nöthige Hitze gaben. Auch lange Schwerter wurden in Bögen von oben nach un¬ ten, und von einer Seite zur andern, aus dazu geeigneten trogartigen Mörsern geworfen, Tau¬ werk und Segel zu verwüsten. Es gab Schiff¬ chemiker, welche die Brandmaterien anfertigten, womit man noch wirksamer als selbst durch die glühenden Bälle zu zerstören strebte, und auch wieder Stoffe, welche den verderblichen Lauf derer, welche der Feind sandte, hemmen konnten, alles Resultate von Erfindungen welche die Vor¬ zeit noch nicht ahnte. Es gab Seemechaniker, die bewunderswürdige Maschinen lenkten. Da¬ hin gehörten die schnellen Ruderwerke, welche bei Windstillen dienten; die künstlichen Steuer, geschickt ein Fahrzeug in unglaublich kurzer Zeit zu drehen. Den Krieg unter dem Meere konnte man dennoch als den wichtigeren betrachten. In den schon beschriebenen Taucherhütten galt da der schlaue grimmige Kampf. Unter den Bauch
ſie im ſchlimmen Falle, eilig wieder auf das ei¬ gene Verdeck zu ziehn. Es gab Schiffartilleriſten, noch kunſtfertiger als jene auf dem Lande. Sie bedienten ſich immer der gluͤhenden Kugeln, de¬ nen zweckmaͤßig erſonnene Oefen, in einem Au¬ genblick die noͤthige Hitze gaben. Auch lange Schwerter wurden in Boͤgen von oben nach un¬ ten, und von einer Seite zur andern, aus dazu geeigneten trogartigen Moͤrſern geworfen, Tau¬ werk und Segel zu verwuͤſten. Es gab Schiff¬ chemiker, welche die Brandmaterien anfertigten, womit man noch wirkſamer als ſelbſt durch die gluͤhenden Baͤlle zu zerſtoͤren ſtrebte, und auch wieder Stoffe, welche den verderblichen Lauf derer, welche der Feind ſandte, hemmen konnten, alles Reſultate von Erfindungen welche die Vor¬ zeit noch nicht ahnte. Es gab Seemechaniker, die bewunderswuͤrdige Maſchinen lenkten. Da¬ hin gehoͤrten die ſchnellen Ruderwerke, welche bei Windſtillen dienten; die kuͤnſtlichen Steuer, geſchickt ein Fahrzeug in unglaublich kurzer Zeit zu drehen. Den Krieg unter dem Meere konnte man dennoch als den wichtigeren betrachten. In den ſchon beſchriebenen Taucherhuͤtten galt da der ſchlaue grimmige Kampf. Unter den Bauch
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ſie im ſchlimmen Falle, eilig wieder auf das ei¬
gene Verdeck zu ziehn. Es gab Schiffartilleriſten,
noch kunſtfertiger als jene auf dem Lande. Sie
bedienten ſich immer der gluͤhenden Kugeln, de¬
nen zweckmaͤßig erſonnene Oefen, in einem Au¬
genblick die noͤthige Hitze gaben. Auch lange
Schwerter wurden in Boͤgen von oben nach un¬
ten, und von einer Seite zur andern, aus dazu
geeigneten trogartigen Moͤrſern geworfen, Tau¬
werk und Segel zu verwuͤſten. Es gab Schiff¬
chemiker, welche die Brandmaterien anfertigten,
womit man noch wirkſamer als ſelbſt durch die
gluͤhenden Baͤlle zu zerſtoͤren ſtrebte, und auch
wieder Stoffe, welche den verderblichen Lauf
derer, welche der Feind ſandte, hemmen konnten,
alles Reſultate von Erfindungen welche die Vor¬
zeit noch nicht ahnte. Es gab Seemechaniker,
die bewunderswuͤrdige Maſchinen lenkten. Da¬
hin gehoͤrten die ſchnellen Ruderwerke, welche
bei Windſtillen dienten; die kuͤnſtlichen Steuer,
geſchickt ein Fahrzeug in unglaublich kurzer Zeit
zu drehen. Den Krieg unter dem Meere konnte
man dennoch als den wichtigeren betrachten. In
den ſchon beſchriebenen Taucherhuͤtten galt da
der ſchlaue grimmige Kampf. Unter den Bauch
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/293>, abgerufen am 25.11.2024.
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