die Könige, auch ohnehin in Europa Republika¬ ner, werden es dadurch gewissermaaßen noch mehr. Sie müssen sich -- dies ist Reichsgesetz und wird im Fall der Widersetzung durch die Gesammtkraft vollzogen -- der Süßigkeit ent¬ übrigen, ihre Kinder um sich zu sehn. Diese wer¬ den, wie du schon erfahren hast, besonders erzo¬ gen, und das Gemeinwesen kann nur, vollkom¬ men beruhigt, Machtvollkommenheit vertrauen, wenn sie überzeugt ist, sie der Einsicht zu über¬ tragen."
Welche Einkünfte genießen die Könige?
"Den Hunderttheil von allem Erwerb im Lande. Je bevölkerter und regsamer das Land ist, je höher steigt ihr Gewinn, also liegt es in der Natur ihres eigenen Vortheils, die Men¬ schenzahl, durch Erweiterung der Subsistenz zu mehren, und die möglichste Freiheit zu ihrer Bereicherung zu gestatten. Und dies ist denn auch die beste Regierung. Geitz wäre Thorheit, und Thoren können die Throne einmal nicht be¬ steigen, Verschwendung eben so, daher sieht man Ueberall gute Haushaltung, weil ihr Vor¬ theil, ihr Ruhm, sie den Königen auferlegt. Fremdes Eigenthum an sich reißen zu wollen,
die Koͤnige, auch ohnehin in Europa Republika¬ ner, werden es dadurch gewiſſermaaßen noch mehr. Sie muͤſſen ſich — dies iſt Reichsgeſetz und wird im Fall der Widerſetzung durch die Geſammtkraft vollzogen — der Suͤßigkeit ent¬ uͤbrigen, ihre Kinder um ſich zu ſehn. Dieſe wer¬ den, wie du ſchon erfahren haſt, beſonders erzo¬ gen, und das Gemeinweſen kann nur, vollkom¬ men beruhigt, Machtvollkommenheit vertrauen, wenn ſie uͤberzeugt iſt, ſie der Einſicht zu uͤber¬ tragen.“
Welche Einkuͤnfte genießen die Koͤnige?
„Den Hunderttheil von allem Erwerb im Lande. Je bevoͤlkerter und regſamer das Land iſt, je hoͤher ſteigt ihr Gewinn, alſo liegt es in der Natur ihres eigenen Vortheils, die Men¬ ſchenzahl, durch Erweiterung der Subſiſtenz zu mehren, und die moͤglichſte Freiheit zu ihrer Bereicherung zu geſtatten. Und dies iſt denn auch die beſte Regierung. Geitz waͤre Thorheit, und Thoren koͤnnen die Throne einmal nicht be¬ ſteigen, Verſchwendung eben ſo, daher ſieht man Ueberall gute Haushaltung, weil ihr Vor¬ theil, ihr Ruhm, ſie den Koͤnigen auferlegt. Fremdes Eigenthum an ſich reißen zu wollen,
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die Koͤnige, auch ohnehin in Europa Republika¬
ner, werden es dadurch gewiſſermaaßen noch
mehr. Sie muͤſſen ſich — dies iſt Reichsgeſetz
und wird im Fall der Widerſetzung durch die
Geſammtkraft vollzogen — der Suͤßigkeit ent¬
uͤbrigen, ihre Kinder um ſich zu ſehn. Dieſe wer¬
den, wie du ſchon erfahren haſt, beſonders erzo¬
gen, und das Gemeinweſen kann nur, vollkom¬
men beruhigt, Machtvollkommenheit vertrauen,
wenn ſie uͤberzeugt iſt, ſie der Einſicht zu uͤber¬
tragen.“
Welche Einkuͤnfte genießen die Koͤnige?
„Den Hunderttheil von allem Erwerb im
Lande. Je bevoͤlkerter und regſamer das Land
iſt, je hoͤher ſteigt ihr Gewinn, alſo liegt es in
der Natur ihres eigenen Vortheils, die Men¬
ſchenzahl, durch Erweiterung der Subſiſtenz zu
mehren, und die moͤglichſte Freiheit zu ihrer
Bereicherung zu geſtatten. Und dies iſt denn
auch die beſte Regierung. Geitz waͤre Thorheit,
und Thoren koͤnnen die Throne einmal nicht be¬
ſteigen, Verſchwendung eben ſo, daher ſieht
man Ueberall gute Haushaltung, weil ihr Vor¬
theil, ihr Ruhm, ſie den Koͤnigen auferlegt.
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/199>, abgerufen am 22.11.2024.
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