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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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Drittes Büchlein.

Guido im Heere.

Der Lehrer führte ihn einige Meilen von
Moskau weg, wo eben die große Uebung des
Heeres Statt fand. Wie begeisterte den Jüng¬
ling der strahlende Waffenglanz, der laute Don¬
ner so vieler Feuerröhre, deren Rauchwolken
den ganzen silbernen Himmel dunkel umzogen
und wieder mit tausendfachem Blitz erhellten.
Am fernen Boden schlängelten sich der Minen
Lavabäche, wenn ihre Erdberge emporstiegen.

Nachdem die Truppen die heutige Uebung
geendet hatten, begab sich Gelino mit seinem
jungen Freund, zum Anführer. Er stellte ihm
Guido vor und übergab dabei ein Schrei¬
ben. Der Feldherr blickte den Jüngling wohl¬
gefällig an, und brach darauf das Siegel. Nach¬
dem er gelesen hatte, sagte er: Wohl scheinst
du es werth, Jüngling, daß der Kaiser dich
selbst empfielt. Er muß dich vortheilhaft kennen
gelernt haben, große Wärme spricht in seinem
Briefe, und deine Miene betrügt auch wohl

Drittes Buͤchlein.

Guido im Heere.

Der Lehrer fuͤhrte ihn einige Meilen von
Moskau weg, wo eben die große Uebung des
Heeres Statt fand. Wie begeiſterte den Juͤng¬
ling der ſtrahlende Waffenglanz, der laute Don¬
ner ſo vieler Feuerroͤhre, deren Rauchwolken
den ganzen ſilbernen Himmel dunkel umzogen
und wieder mit tauſendfachem Blitz erhellten.
Am fernen Boden ſchlaͤngelten ſich der Minen
Lavabaͤche, wenn ihre Erdberge emporſtiegen.

Nachdem die Truppen die heutige Uebung
geendet hatten, begab ſich Gelino mit ſeinem
jungen Freund, zum Anfuͤhrer. Er ſtellte ihm
Guido vor und uͤbergab dabei ein Schrei¬
ben. Der Feldherr blickte den Juͤngling wohl¬
gefaͤllig an, und brach darauf das Siegel. Nach¬
dem er geleſen hatte, ſagte er: Wohl ſcheinſt
du es werth, Juͤngling, daß der Kaiſer dich
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gelernt haben, große Waͤrme ſpricht in ſeinem
Briefe, und deine Miene betruͤgt auch wohl

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[102/0114] Drittes Buͤchlein. Guido im Heere. Der Lehrer fuͤhrte ihn einige Meilen von Moskau weg, wo eben die große Uebung des Heeres Statt fand. Wie begeiſterte den Juͤng¬ ling der ſtrahlende Waffenglanz, der laute Don¬ ner ſo vieler Feuerroͤhre, deren Rauchwolken den ganzen ſilbernen Himmel dunkel umzogen und wieder mit tauſendfachem Blitz erhellten. Am fernen Boden ſchlaͤngelten ſich der Minen Lavabaͤche, wenn ihre Erdberge emporſtiegen. Nachdem die Truppen die heutige Uebung geendet hatten, begab ſich Gelino mit ſeinem jungen Freund, zum Anfuͤhrer. Er ſtellte ihm Guido vor und uͤbergab dabei ein Schrei¬ ben. Der Feldherr blickte den Juͤngling wohl¬ gefaͤllig an, und brach darauf das Siegel. Nach¬ dem er geleſen hatte, ſagte er: Wohl ſcheinſt du es werth, Juͤngling, daß der Kaiſer dich ſelbſt empfielt. Er muß dich vortheilhaft kennen gelernt haben, große Waͤrme ſpricht in ſeinem Briefe, und deine Miene betruͤgt auch wohl

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/114>, abgerufen am 23.11.2024.